Die Nachfolge Lena Meyer-Landruts als deutsche Vertreterin beim Eurovision Song Contest (ESC) wird ab Donnerstagabend zwischen zwölf Frauen und acht Männern entschieden. Wie der Präsident des deutschen Vorentscheids "Unser Star für Baku", der Rap-Musiker Thomas D, am Montag in Köln bei der Vorstellung der am Donnerstag startenden Show-Reihe sagte, ergab die Vorauswahl unter den Bewerbern eine Überzahl weiblicher Starter. In insgesamt acht Sendungen sollen die Fernsehzuschauer aus den 20 Bewerbern den deutschen Teilnehmer des ESC-Finales am 26. Mai ermitteln.
Meyer-Landrut hatte den ESC 2010 in Oslo mit ihrem Hit "Satellite" gewonnen und bei dem Versuch einer Titelverteidigung im vergangenen Mai in Düsseldorf Rang zehn für Deutschland geholt. Das Finale gewann das Duo Ell und Nikki aus Aserbaidschan, weshalb das nächste Finale in dessen Hauptstadt Baku ausgetragen wird.
Zuschauer können via "Echtzeit-Voting" abstimmen
Produziert wird die TV-Show "Unser Star für Baku" von Stefan Raab. Dieser führte für den deutschen Vorentscheid eine Neuerung ein, die nach seinen Angaben im Unterhaltungsfernsehen bisher weltweit einmalig ist. Die Fernsehzuschauer können während der Sendung permanent den Stand der Kandidaten bei der Telefonabstimmung verfolgen. "Der Zuschauer sieht jederzeit, welchen Einfluss sein Anruf auf das Rennen hat." Zwischen dem Anruf der Zuschauer und der Berücksichtigung in der Abstimmung vergehen laut Raab nur fünf Sekunden. "Das, was wir hier machen, ist die Einführung der Blitztabelle in die Unterhaltung", sagte Raab.
Stefan Raab kann einfach nicht loslassen
In den ersten Sendungen werden die Kandidaten den Angaben zufolge bereits bekannte Songs oder selbst geschriebene Lieder singen. Erst im Finale steht dann auch das Lied zur Abstimmung, das der Gewinner in Baku singen wird. Die Entscheidung treffen die Zuschauer. Eine Jury kommentiert aber die Auftritte. Neben Thomas D und Alina Süggeler, die Sängerin der Band Frida Gold, ist Stefan Raab doch wieder in der Jury. "Ich habe gesagt, dass ich nicht mehr am Eurovision Song Contest als Autor und als musikalischer Produzent teilnehmen werde", erklärte Raab auf einer Pressekonferenz in Köln. Eine Gastjuroren-Rolle habe er dagegen nicht ausdrücklich ausgeschlossen, und Thomas D habe ihn halt gebeten, nicht nur als Gast, sondern ständig mit dabei zu sein.
Das Finale des deutschen Vorentscheids ist am 16. Februar. An den kommenden beiden Donnerstagen gibt es die ersten Sendungen mit jeweils zehn Kandidaten, von denen jeweils fünf in die nächste Runde kommen. Darauf folgen drei Ausscheidungsshows, zwei Halbfinale und schließlich das Finale. Von den acht Shows laufen sechs im Privatsender ProSieben und zwei in der ARD, darunter das Finale. afp/dpa/AZ