Halb spaßig, halb ernst warnt der Diplom-Meteorologe Dominik Jung die Menschen vor recht hohen Temperaturen in den nächsten Tagen: "Passen Sie auf, dass Ihnen die Schokoladenweihnachtsmänner an Heiligabend nicht dahin schmelzen, denn es wird so richtig warm." Wahrscheinlich wird es lokal sogar den wärmsten Heiligabend seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geben, vermutet Jung. So kann das Quecksilber entlang des Rheins auf 15, vielleicht sogar 16 Grad klettern.
"Das ist in der Tat rekordverdächtig"
"Damit ist es wärmer als an so manch einem Juni- oder Julitag im vergangenen Sommer gewesen ist. Zudem können wir mit den Temperaturen in Madrid, Rom oder Palma locker mithalten. Denn dort ist es an Heiligabend ähnlich warm oder sogar etwas kälter. Wärmer kann die Luft an Heiligabend in unseren Breiten eigentlich schon gar nicht mehr werden. Das ist in der Tat rekordverdächtig," erklärt Jung vom Wetterportal wetter.net.
Bis in die Hochlagen würde das massives Tauwetter bedeuten. Auch im Nordosten würde der Schnee, der dort noch bis Sonntagabend fallen kann, rasch abgetaut. Auch an den beiden Weihnachtstagen und in der Zeit bis Silvester bleibt es mild, nass und zeitweise ziemlich windig. Eine Rückkehr des Winters in diesem Jahr scheint relativ ausgeschlossen.
Auch in der Region wird es weder weiß, noch kalt
Bauernweisheiten zum Wetter
Hat der November einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
Ist es um Martini trüb, wird der Winter lind und lieb.
Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt fruchtbar Jahr mit reichlich Klee.
Weihnacht im Schnee – Ostern im Klee.
Am Neujahrstage Sonnenschein lässt das Jahr uns fruchtbar sein.
Ist Dreikönig hell und klar, gibt's guten Wein im neuen Jahr.
Wenn's zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.
Hat der Valentin Regenwasser, wird der Frühling noch viel nasser.
Regnet es zu St. Nicolaus wird der Winter streng und graus.
Ist der Januar feucht und lau, wird das Frühjahr trocken und rau.
Der Januar muss vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacken.
Wenn im Februar die Mücken schwärmen, muss man im März die Ohren wärmen.
Gibt es Fastnacht viele Sterne, legen auch die Hühner gerne.
Hüpfen Eichhörnchen und Finken, siehst du schon den Frühling winken.
Wenn am Dach hängen gefrorene Spitzen, dann ist gut beim Ofen sitzen.
Wenn es nicht wintert, so sommert es nicht.
Entsteigt der Rauch gefror'nen Flüssen, so ist auf lange Kälte zu schließen.
Donnert's durch den kahlen Wald, wird's noch einmal bitterkalt.
Auch in Augsburg und der Region wird es keine weiße Weihnacht geben. Am 24. Dezember wird es tagsüber mit zehn Grad ungewöhnlich warm. Des Nachts fallen die Temperaturen nicht unter null Grad. Dies bleibt auch am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag so. Dabei steigen die Temperaturen aber tagsüber kaum über fünf Grad. Dabei erwartet uns ein Mix aus Sonne, Wolken und Regen.
Akute Hochwassergefahr am Rhein
Da die nächsten Tage immer wieder Regen bringen, besteht über Weihnachten und zwischen den Jahren vor allem am Rhein akute Hochwassergefahr. Das müsse man in den kommenden Tagen sehr genau beobachten.
Das Wetter der kommenden Tage im Detail
- Samstag: um minus 2 Grad im Nordosten, dazu immer wieder starker Schneefall, im Südwesten bis 7 Grad und Regen
- 4. Advent: im Südwesten bei 8 bis 12 Grad weiter Regen, im Nordosten bei Dauerfrost Schneefall oder Eisregen
- Heiligabend: 4 bis 6 Grad im Nordosten, bis 14 Grad im Westen, zunächst Mix aus Sonne und Wolken und trocken, später aus Südwesten neuer Regen
- 1. Weihnachtstag: mit 2 bis 8 Grad etwas frischer, aber weiterhin regnerisch. Nur in den Hochlagen Schnee
- 2. Weihnachtstag: bei 2 bis 6 Grad nass-kaltes Schmuddelwetter, immer wieder Regen oder Regenschauer
stni