Im Kreuzfeuer der Kritik steht die italienische Fluggesellschaft Alitalia nach dem nächtlichen Umlackieren ihres in Rom verunglückten Flugzeugs. "Eine Hand voll Weiß reicht nicht aus, um die Schande auszulöschen", sagte Gewerkschaftsvertreter Antonio Divietri nach Medienberichten vom Montag. Das Flugzeug mit 50 Menschen an Bord war am Samstagabend bei der Landung von der Piste abgekommen und im Gras gelandet. 16 Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.
Alitalia dem Spott der Öffentlichkeit ausgesetzt
In der Nacht bekam die Maschine dann eine neue Lackierung - Farben und Schriftzug von Alitalia verschwanden. "Vor einer Katastrophe wird noch schnell das Logo entfernt?", fragte Verbraucherschützer Rosario Trefiletti empört. "Das ist eine totale Schande." Auch beim Kurzmitteilungsdienst Twitter bekam Alitalia den Spott der Öffentlichkeit zu spüren. "Braucht ihr Maler? Wendet euch an Alitalia", schrieb ein Nutzer. "Ein bisschen Farbe löst jedes Problem", twitterte ein anderer.
Das italienische Unternehmen verteidigte unterdessen sein Krisenmanagement. "Das ist das normale Vorgehen, um negative Publicity zu vermeiden", sagte ein Sprecher italienischen Medien zufolge. Man habe verhindern wollen, dass dem Image der Firma Schaden zugefügt werde, das sei überall auf der Welt gängige Praxis und nicht ungewöhnlich. dpa/AZ