Sylke Tempel, Chefredakteurin der Zeitschrift Internationale Politik (IP) und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), ist beim Sturm Xavier ums Leben gekommen. Sie sei am Donnerstag (5. Oktober) bei einem Unfall in Berlin gestorben, teilten das Auswärtige Amt und die DGAP am Freitag in Berlin mit.
Sylke Tempel bei Sturm-Unfall in Berlin gestorben
Tempel (54) sei eine außerordentliche Persönlichkeit in der außenpolitischen Debatte gewesen. Als Gesprächspartnerin in Politik und Öffentlichkeit sowie als Kommentatorin habe sie die Diskussionen in den Medien bereichert. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) lobte Tempels Diskussionsbeiträge sowie ihre Fein- und Scharfsinnigkeit.
Die Journalistin war während des Sturms Xavier getötet worden, der am Donnerstag über Berlin zog. Nach Angaben der Feuerwehr war sie aus ihrem Auto gestiegen, um ein Hindernis aus dem Weg zu räumen. Dabei wurde sie von einem umstürzenden Baum getroffen.
Die in Bayreuth geborene Journalistin gab seit 2008 das DGAP-Organ IP - die Zeitschrift sowie das Berlin Policy Journal heraus. Davor schrieb sie unter anderem für die Jüdische Allgemeine, das österreichische Magazin Profil, das Schweizer Magazin Facts und den Berliner Tagesspiegel. Sylke Tempel war auch Buchautorin und Rezensentin. Zuletzt lebte sie in Berlin.
Xavier fordert sieben Todesopfer
Xavier war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) einer der schlimmsten Stürme der vergangenen Jahrzehnte. Er war am Donnerstag vor allem über den Norden und Osten Deutschlands hinweggefegt. In Brandenburg stürmte er mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 122 Stundenkilometern am heftigsten. Besonders schwer betroffen waren auch Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Neben Sylke Tempel starben noch sechs weitere Menschen. dpa/AZ