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Medienbericht: Skandal um PIP: Industrie-Chemikalien in Brustimplantaten

Medienbericht

Skandal um PIP: Industrie-Chemikalien in Brustimplantaten

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    Die 2010 aufgelöste Firma PIP aus Frankreich hatte weltweit hunderttausende mit  einem Billig-Silikon gefüllte Brustimplantate verkauft; danach war  es vermehrt zu Rissen in den Einlagen und in der Folge zu  Entzündungen bei den betroffenen Frauen gekommen.
    Die 2010 aufgelöste Firma PIP aus Frankreich hatte weltweit hunderttausende mit  einem Billig-Silikon gefüllte Brustimplantate verkauft; danach war  es vermehrt zu Rissen in den Einlagen und in der Folge zu  Entzündungen bei den betroffenen Frauen gekommen.

    Bislang sollen 20 Frauen mit PIP-Brustimplantaten an Krebs erkrankt sein. Die 2010 aufgelöste Firma PIP aus Frankreich hatte weltweit hunderttausende mit  einem Billig-Silikon gefüllte Brustimplantate verkauft; danach war  es vermehrt zu Rissen in den Einlagen und in der Folge zu  Entzündungen bei den betroffenen Frauen gekommen. Die Billig-

    Nun gibt es weitere beunruhigende Neuigkeiten in dem Skandal um die Brusttimplantate. Berichten zufolge enthalten die Billig-Brustimplantate auch Industriechemikalien. In den Silikonkissen seien der  Schmierstoff Baysilone, ein Erdölprodukt, sowie die Stoffe Silopren  und Rhodorsil gefunden worden, die in der Kautschuk-Industrie zum  Einsatz kämen, berichtete der französische Radiosender RTL am  Montag.

    "Gepanschtes Gel" in Billig-Brustimplantaten

    Die französische Arzneimittelaufsicht Afssaps habe gewusst, dass es  sich um ein "gepanschtes Gel" handele, das eher in der  Nahrungsmittel- und Computerindustrie eingesetzt werde, sagte der  medizinische Berater einer Vereinigung betroffener Frauen,  Dominique-Michel Courtois. Er hob aber hervor: "Man konnte nicht  ahnen, dass das Gel Schmierstoffe enthält." Der Anwalt des PIP-Gründers Jean-Claude Mas versicherte, die  Bestandteile kämen auch in der Schönheitsindustrie vor. Auch  Hautcremes können Erdölprodukte wie Silikone enthalten.

    Risse in den Silikonkissen

    Das Problem mit den Billig-Einlagen war einem internen  PIP-Schriftwechsel zufolge, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag,  schon lange bekannt: Bereits ab 2005 haben PIP-Mitarbeiter demnach  die Firmenleitung informiert, dass es vermehrt zu Rissen in den  Silikonkissen komme. Ein Mitarbeiter verlangte eine Erklärung dafür  und warnte Anfang 2006, dass die Schwierigkeiten mit den  PIP-Produkten unter Chirurgen bereits die Runde mache.

    Die Vertriebsleitung antwortete demnach: "Der Umsatz ist wichtiger  als der Zustand der Hüllen, bitte veranlassen Sie das Notwendige."  Demnach besteht der Verdacht, dass die Firma nicht nur beim  Silikongel, sondern auch bei den Hüllen sparen wollte.

    In einem bisher einzigartigen Aufruf hatten die Behörden in  Frankreich rund 30.000 Frauen empfohlen, sich die PIP-Silikonkissen  vorsichtshalber wieder entfernen zu lassen. Nach jüngsten Angaben  der Afssaps sind inzwischen 20 Frauen mit PIP-Implantaten an Krebs  erkrankt. Einen Beweis für einen Zusammenhang zu den Silikonkissen  gibt es aber nicht. Auch Frauen in Deutschland tragen die Einlagen,  offizielle Zahlen liegen aber nicht vor. afp/AZ

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