Haibach

Flüchtlinge wollen sich wohl aus Protest erhängen

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    Flüchtlinge sollen in einer Unterkunft versucht haben, sich selbst zu strangulieren. (Symbolbild)
    Flüchtlinge sollen in einer Unterkunft versucht haben, sich selbst zu strangulieren. (Symbolbild) Foto: Alexander Kaya

    Mit einer schockierenden Aktion haben fünf Syrer in einer Flüchtlingsunterkunft in Haibach im Landkreis Aschaffenburg für eine schnellere Anerkennung protestiert. Wie die Polizei mitteilt, haben die Männer in der Nacht zum Mittwoch augenscheinlich versucht, sich selbst zu strangulieren. Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes konnte dies verhindern. Die Flüchtlinge haben keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten und wurden in Krankenhäuser gebracht.

    Gegen 0:40 Uhr informierte ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in der Industriestraße einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes darüber, dass fünf Flüchtlinge gerade versuchen würden, sich etwas anzutun. Der Mitarbeiter folgte dem Mann zu einer an die Halle angrenzenden Laderampe und fand dort fünf junge Männer, die sich an einem Eisenträger mit Stoffstreifen strangulierten. Mit Hilfe einiger Umstehender befreite er die Männer sofort. Anschließend wurden Polizei und Rettungsdienst verständigt.

    Der Rettungsdienst brachte die Syrer im Alter von 23 bis 40 Jahren in umliegende Krankenhäuser. Bei der medizinischen Erstversorgung wurde festgestellt, dass keiner schwerwiegende Verletzungen davongetragen hat. Die Flüchtlinge erhalten nun eine psychologische Betreuung.

    Haibach: Wohl drastischer Protest für schnellere Asylverfahren

    Nach derzeitigem Ermittlungsstand spricht vieles dafür, dass die Flüchtlinge mit der Aktion ihren Forderungen nach einer schnelleren Anerkennung Nachdruck verleihen wollten. Wie die Polizei berichtet, wären die Männer jederzeit in der Lage gewesen, die Situation selbst zu beenden. Die fünf Syrer gehören einer Gruppe an, die seit längerem versucht, ihre Asylverfahren zu beschleunigen und sich diesbezüglich auch bereits schriftlich an die zuständigen Behörden gewendet hatte.

    Die Aschaffenburger Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort. Mit Unterstützung der Verhandlungsgruppe und eines Kriseninterventionsteams wurden auch die übrigen Bewohner der Unterkunft im Anschluss an den Vorfall betreut.

    Noch am Mittwochvormittag wollen Vertreter des Landratsamts Aschaffenburg sowie der Gemeinde Haibach mit den Bewohnern der Unterkunft sprechen. Dabei sollen die Hintergründe der Aktion hinterfragt und die Belange der Zuwanderer diskutiert werden

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