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Ralf Wolter: Happy Birthday, Sam Hawkens

Ralf Wolter

Happy Birthday, Sam Hawkens

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    Als kauziger Trapper Sam Hawkens in der Verfilmung "Winnetou" wurde Schauspieler Ralf Wolter in den 60er Jahren zu einem der populärsten Schauspieler in Deutschland.
    Als kauziger Trapper Sam Hawkens in der Verfilmung "Winnetou" wurde Schauspieler Ralf Wolter in den 60er Jahren zu einem der populärsten Schauspieler in Deutschland. Foto: Dieter Klar, dpa

    Er gehört zu den Karl-May-Filmen der 60er Jahre wie die „Silberbüchse“ zu Winnetou. Der Berliner Schauspieler und Kabarettist Ralf Wolter machte Old Shatterhands Freund Sam Hawkens, dessen Skalp Rothäute abgezogen hatten, samt dem legendären Nachsatz „…wenn ich mich nicht irre, hihihi“ populär. Wolter begründete damit seinen Ruf als liebenswerter Tollpatsch im deutschen Kino.

    Der Wahl-Münchner galt auch als „König der Nebenrollen“ und war in fast 150 Kino- und TV-Filmen zu sehen. Vor drei Jahren kehrte er noch mal im Film „Bis zum Horizont, dann links“ auf die Leinwand zurück. Danach war Schluss. „Man erreicht irgendwann einen Punkt, an dem man sagt: Es ist wirklich genug, ich will nicht mehr.“ Bis zuletzt arbeitete er aber als Synchronsprecher. Wolter lieh unter anderem Miraculix in „Asterix in Amerika“ seine Stimme.

    Während seine früheren Filmkollegen Lex Barker und Pierre Brice längst in den ewigen Jagdgründen über die Prärie reiten, rezitiert Ralf Wolter im Hier und Jetzt noch immer gerne Gedichte – und zwar auswendig, weil damit „der Kopf in Form bleibt“. Heute kann er seinen 90. Geburtstag feiern.

    Ralf Wolter verursacht schlimmen Verkehrsunfall

    Erst in den letzten Jahren ist es stiller um den Jubilar geworden. Um fit zu bleiben, ist er viel Fahrrad gefahren, „meistens zum Einkaufen. Ich bekomme meine Einkaufsliste und los geht’s“, sagte er vor drei Jahren der Bild-Zeitung. Eigentlich könnte er einen geruhsamen Lebensabend mit seiner Frau verbringen, wäre da nicht das Verkehrsdrama, das ihn nie mehr ganz losgelassen hat.

    Es ist schon 14 Jahre her, dass er durch ein riskantes Wendemanöver auf der A24 einen Unfall mit drei Toten verursachte und Fahrerflucht beging. Der damals 75-Jährige behauptete, vom Unglück nichts bemerkt zu haben. Wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs wurde er zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.

    In einem Interview sagte er einmal: „Nur der liebe Gott weiß, wie sehr ich dieses Unglück rückgängig machen möchte. Über schlimme Sachen wächst nur langsam Gras. Und dann kommt in meinem Fall meist ein Kamel, das alles wieder niedertrampelt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“ Auto fährt er übrigens nicht mehr.

    Er selbst hat die Angst vor dem Tod abgelegt: „Der wird irgendwann vor meiner Tür stehen.“ Er habe ein langes Glück mit seiner Frau gehabt, sagt Wolter, und er sei zufrieden, wenn er abends denke: „Es war wieder ein schöner Tag.‘“

    Seine schauspielerisch „schönste Zeit“ hatte er eigenen Angaben zufolge an der Seite von Lex Barker und Pierre Brice. Nicht bekannt ist, ob er sich an Weihnachten die Neuverfilmung von Winnetous Abenteuern im Fernsehen ansieht. Den Sam Hawkens der RTL-Produktion, die am 25., 27. und 29. Dezember jeweils um 20.15 Uhr läuft, wird Milan Peschel spielen.

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