Was für ein Musik-Spektakel in Göttingen: Beim Bundesvision Song Contest 2014 rief Stefan Raab am Samstagabend nicht nur Kandidaten aus allen Bundesländern zusammen, sondern zugleich auch die Crème de la Crème der deutschen Musikszene.
Nachdem letztes Jahr Bosse den Titel nach Niedersachsen geholt hatte, traten dieses Jahr gleich mehrere hochkarätige Teilnehmer an, den "BuViSoCo" zu gewinnen - und garantierten dem Zuschauer bei Pro7 damit eine ebenso ausgefeilte, wie kurzweilige TV-Show.
Gute Chancen auf den Sieg beim Bundesvision Song Contest konnte sich im Vorfeld etwa Rapper Marteria machen, der eine Lobeshymne auf Rostock zelebrierte. Der Augsburger Andreas Bourani, dem mit dem Titel "Auf uns" die Hymne des Sommers 2014 gelungen war, trat für Bayern mit eher ruhigen Tönen an. Auf Nummer sicher gingen die Jungs von Revolverheld, die mit dem leicht melancholischen Song "Lass uns gehen" ohnehin seit Wochen im Radio hoch und runter gespielt werden.
Fakten zu Stefan Raab
Stefan Raab wurde am 20. Oktober 1966 in Köln geboren. Zahlen und Fakten zum Pro7-Entertainer:
Der große Held der Spaßgesellschaft war ein eher ruhiges Kind. Raab war Ministrant in der katholischen Kirche und ist in der Schule kaum aufgefallen.
Neben seinem Studium der Rechtswissenschaft machte er im Betrieb seiner Eltern eine Metzgerlehre, die er als Bezirksbester abschloss.
Raab machte sich als Fernsehmoderator, Musikproduzent, Songwriter und Sänger einen Namen und wurde mit seiner eigenen Pro7-Show "TV Total" berühmt. Fast die Hälfte der 14-29-jährigen sieht sich seine Sendung an.
Stefan Raab ist Erfinder verschiedenster Show-Formate: in unregelmäßigen Abständen präsentiert er zum Beispiel seine "Wok-Weltmeisterschaft", die "Stock Car Challenge" oder den Wettbewerb "Schlag den Raab".
1996 wurde ihm für seinen Song "Hier kommt die Maus", den er zum 25. Geburtstag des Kinderprogramms "Die Sendung mit der Maus" geschrieben hat, eine Goldene Schallplatte verliehen.
Mit Liedern wie "Wadde hadde du de da", "Maschendrahtzaun", "Wir kiffen" und "Gebt das Hanf frei" war Stefan Raab Beginn der 2000er Dauergast in den deutschen Charts.
Für Guildo Horn komponierte Raab den Song "Guildo hat euch lieb", mit dem dieser beim Eurovision Song Contest 1998 den 7. Platz belegte.
2003 veranstaltete Stefan Raab in Anlehnung an die Casting-Show "DSDS" seinen eigenen Wettbewerb "SSDSGPS": Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star. Das Konzept wurde mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Seit 2003 gibt Raab der Bildzeitung keine Interviews mehr, seit einigen Jahren spricht er auch nicht mehr mit dem Fernsehsender RTL.
Ingesamt mussten Raab und die Produktionsfirma Brainpool wegen Verwendung von TV-Beiträgen aus öffentlich-rechtlichen Sendern und wegen privater Klagen über 650.000 Euro zahlen. Raab selbst erhielt bei einer Klage gegen Moses Pelham 10.000 Mark Schmerzensgeld, weil Pelham ihm die Nase gebrochen hatte. Raab hatte ihn vorher mit dem Spitznamen "Möschen" beleidigt. Das Schmerzensgeld spendete er einem wohltätigen Zweck.
Seit April 2009 ist der Showmaster auch im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in Berlin zu sehen. Der Wachs-Raab sitzt dort vor einer Imitation seines TV-Total-Studios.
Lena Meyer-Landrut gewann 2010 mit ihrem Song "Satellite" erst Raabs Wettbewerb "Unser Star für Oslo" und anschließend den Eurovision Song Contest in Oslo.
Ab 2012 moderierte Raab auch eine Politik-Talkshow. Bei „Absolute Mehrheit – Meinung muss sich wieder lohnen“ diskutieren Politiker um Geld.
Anfang Juni 2013 kam ein patentierter Duschkopf mit dem Namen „Doosh“ auf den Markt, den Raab selbst entwickelt hat. Produktion und Vertrieb erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Butlers. Der Duschkopf kann sowohl einen konzentrierten Wasserstrahl als auch einen breitgefächerten Wasservorhang erzeugen.
2013 wurde Stefan Raab mit dem Deutschen Comedyperis in der Kategorie "Bestes Comedyevent" für "Die große TV Total Prunksitzung" ausgezeichnet.
Vor der Kanzlerwahl 2013 moderierte Raab das TV-Duell Merkel gegen Steinbrück.
Privat lebt Stefan Raab sehr zurückgezogen und schützt seine Familie vor der Öffentlichkeit.
Auch Max Mutzke, der von Raab entdeckte Sänger aus dem Schwarzwald, war bereits Song-Contest-erprobt. Und auch die Pop-Band Jupiter Jones, die für Rheinland-Pfalz an den Start ging, konnte mit ihrem neuen Sänger und Frontmann Sven Lauer und dem Song "Noch besser" beim Bundesvision Song Contest 2014 durchaus auf einen gewissen Promi-Favoriten-Faktor setzen.
Stefan Raab moderiert Bundesvision Song Contest mit sicherer Hand
Gastgeber Stefan Raab moderierte den unterhaltsamen Song Contest im schwarzen Anzug mit sicherer Hand und jeder Menge Entertainer-Qualitäten - wofür vor allem die Einspieler standen, in denen der ProSieben-Allrounder seine eigenen musikalischen Fähigkeiten unter Beweis stellte.
Wer hat den Bundesvision Song Content schließlich gewonnen? Diese Frage gab ProSieben in bewährter Manier seinen Zuschauern in die Hand. Sie durften mit Anrufen und SMS über hochtarifierte Nummern für ihre Favoriten abstimmen, Vertreter regionaler Radiosender präsentierten die Punktevergabe dann ganz wie beim großen Vorbild, dem Eurovision Song Contest.
Schon sehr früh kristallisierte sich dabei heraus, dass die Favoriten letztlich auch den Sieg unter sich ausmachen würden. Revolverheld, Jupiter Jones und Marteria bekamen aus den Bundesländern regelmäßig die meisten Punkte - mal davon abgesehen, dass die meisten Bundesländer dem Teilnehmer aus ihrem Land die meisten Punkte gaben. Aber das Punkte-Verschieben aus nationaler Sympathie kennt man ja auch von unseren osteuropäischen Nachbarn beim Eurovision Song Contest.
Das Ergebnis stand dann aber schon vorzeitig und kurz nach Mitternacht am frühen Sonntagmorgen fest: Revolverheld wurde - nicht ganz überraschend - mit ihrem Song "Lass uns gehen" Sieger beim Bundesvision Song Contest. Der Augsburger Andreas Bourani landete im guten Mittelfeld. AZ, bo