Die Suchaktionen im Inneren des Schiffs würden aus Sorge um die Sicherheit der Taucher beendet, sagte ein Sprecher der italienischen Feuerwehr der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. 17 Tote wurden bislang aus dem vor der Toskana-Insel Giglio havarierten Schiff geborgen, 15 Menschen werden noch vermisst, darunter sechs Deutsche.
Mehr als zwei Wochen nach dem Schiffsunglück in Italien hatten die Helfer am Wochenende ein weiteres Todesopfer aus Deutschland identifiziert. Damit stieg die Zahl der getöteten Deutschen auf fünf. Es handelt sich um eine Frau aus Baden-Württemberg, wie das Landeskriminalamt bestätigte.
Die Bergungsarbeiten waren bereits unterbrochen worden, weil sich das Kreuzfahrtschiff etwas stärker bewegt hatte und höherer Wellengang herrschte.
Taucher sprengten Loch in die Costa Concordia
Marinetaucher hatten am Montag ein weiteres Loch in die Schiffshaut gesprengt, damit Taucher der Feuerwehr und der Küstenwache nach einem Einstieg auf der Höhe des fünften Decks ihre Arbeit wieder aufnehmen konnten. Mit dem Abpumpen der 2300 Tonnen Treibstoff in den Tanks des Schiffes kann frühestens in einigen Tagen begonnen werden.
Schwere Vorwürfe gegen Kapitän des Kreuzfahrtschiffs
Unterdessen häufen sich die Vorwürfe gegen den Kapitän: Die Verantwortung für den Schiffbruch liege "mit Sicherheit" bei Schettino, sagte der Generalkommandant des zuständigen Hafenamtes, Admiral Marco Brusco, vergangene Woche in einer Anhörung des Senats in Rom. Bei einem rechtzeitigen Alarm hätte es vielleicht keine Toten gegeben. Schettino habe bei der Havarie eine "kostbare Stunde" für die Rettung der etwa 4200 Passagiere und Crewmitglieder verstreichen lassen. AZ, dpa, afp