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Modetrend: Ran an die Nadeln: Stricken liegt derzeit im Trend

Modetrend

Ran an die Nadeln: Stricken liegt derzeit im Trend

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    Stricken ist modern: Auch Jüngere begeistern sich immer öfter fürs Handarbeiten.
    Stricken ist modern: Auch Jüngere begeistern sich immer öfter fürs Handarbeiten. Foto: Fred Schöllhorn

    Zwei rechts, zwei links, ein Umschlag, zwei zusammenstricken – es wird Herbst, und wenn der kommt, ist auch Weihnachten nicht mehr ganz so lange hin. Die Deutschen reihen Masche an Masche. Sie stricken ganz klassisch warme Socken, einen Schlauch-Schal, auch Loop genannt, für die beste Freundin oder einen Pulli für den Liebsten. In den Wollläden stapeln sich Knäuel in allen erdenklichen Farben und Qualitäten. Die Wolllager der Geschäfte sind gut bestückt.

    Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, sagt Manfred Häusler, der gemeinsam mit seiner Frau in Neuburg an der Donau ein Strickgeschäft betreibt. „2012 haben die Studenten angefangen zu häkeln und jetzt stellen wieder mehr junge Menschen etwas selbst her“, berichtet der 87-Jährige. Und er erzählt von Lernwilligen, die in den Laden kämen, um sich von seiner Frau Tipps zu holen und Muster zeigen zu lassen.

    Stricken galt jahrelang nicht als modern - das ändert sich jetzt

    Heike Redlinghaus hat sich auf die Strick-Neulinge eingestellt und bietet in ihrem Laden in Ulm Kurse an. Auch sogenannte Wollness-Weekends beispielsweise im Kleinwalsertal sind im Angebot: entspannen, stricken und nette Leute treffen. „Ich habe festgestellt, dass es auch viele Wiedereinsteigerinnen sind, die stricken“, sagt

    Die Welle ist spätestens mit gehäkelten Boshi-Mützen wieder übergeschwappt. Thomas Jaenisch und Felix Rohland aus Oberfranken haben damit angefangen. Sogar ein eigenes Mützenmacher-Buch hat das Duo herausgebracht. Und nun stricken und häkeln auch Männer ihre eigenen Mützen.

    Doch auch selbst gemachte Loop-Schals und Stulpen sind wieder in Mode, sagt Renate Abstreiter. Dieses Jahr natürlich in den Trendfarben: Rosenholz, Grau, Zimt oder Schwarz und mit effektvollen, aber einfachen Mustern. „Da trauen sich auch junge Strickfans – egal ob männlich oder weiblich – ran“, erklärt die Betreiberin eines Wollladens in Augsburg.

    Auch die Qualität spielt eine große Rolle

    Sie hat eine Beobachtung gemacht, die sie sehr freut: „Wer sich hinsetzt und seine Zeit ins Stricken investiert, der zahlt auch für die Qualität.“ Die Nachfrage nach natürlicher Wolle sei groß. Billige Wolle von minderer Qualität kaufe kaum mehr jemand, sagt Renate Abstreiter.

    Gab es früher nur drei gute Qualitäten, setzen heute unzählige Marken auf Natürlichkeit: Seide mit Kaschmir, Wolle von heimischen Schafen, kuschlige Knäuel gesponnen aus den Haaren von Baby-Alpakas oder Baumwolle in allen erdenklichen Farben. „Viele fangen an, weil plötzlich das Angebot so groß ist“, sagt Heike Redlinghaus.

    Renate Abstreiter hatte aufgrund der Nachfrage zwischenzeitlich ein Lagerproblem. „Aber Gott sei Dank habe ich jetzt einen Großhändler, der ein Lager in der Nähe hat und schnell liefert. Innerhalb von wenigen Tagen ist die Wolle da.“

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