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Dortmund: Mann ohne Gedächtnis als 57-jähriger Dortmunder identifiziert

Dortmund

Mann ohne Gedächtnis als 57-jähriger Dortmunder identifiziert

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    Dortmunder Polizisten fanden im April einen Mann ohne Gedächtnis. Nun ist seine Identität geklärt.
    Dortmunder Polizisten fanden im April einen Mann ohne Gedächtnis. Nun ist seine Identität geklärt. Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolbild)

    Die Dortmunder Behörden standen vor einem Rätsel, das nun gelöst ist. Die Polizei hatte im April einen Mann in einem abgestellten Güterwaggon am Hauptbahnhof entdeckt. Er hatte sein Gedächtnis verloren und wusste nicht mehr, wer er ist und wie er dorthin gekommen war. Er trug lediglich ein paar Geschichtsbücher und ein Asthma-Spray bei sich.

    Identität von Mann ohne Gedächtnis: 57-Jähriger aus Dortmund

    Bundesweite Ermittlungen blieben erfolglos, weshalb die Polizei öffentlich nach Bekannten oder Angehörigen des Mannes suchte. Nach dem Aufruf seien zahlreiche Hinweise eingegangen. Der Mann mit dem weißen Bart ist 57 Jahre alt und stammt aus Dortmund. Mit weiteren Details hielt sich die Polizei zurück. Nach einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" hatte ein Kinobetreiber den Mann erkannt. 

    Der Mann wusste weder seinen eigenen Namen noch seinen Wohnort oder etwas über seine Familie. Bei ihm wurde laut Polizei eine dissoziative Amnesie diagnostiziert. Ein solcher Gedächtnisverlust wird oft durch ein Trauma ausgelöst. Dem Unbekannten wurde von der Stadt Dortmund eine kleine Wohnung zur Verfügung gestellt. Zudem wurde er mit Sozialhilfe unterstützt.

    Mann ohne Gedächtnis: Wann eine Amnesie auftreten kann

    "Man spricht von einer Amnesie, wenn eine isolierte Störung des Gedächtnisses besteht", sagt Prof. Gereon Fink, Neurologe an der Universität zu Köln. Viele Amnesien gehen auf eine Schädigung bestimmter Gehirnareale zurück - ausgelöst etwa durch Schlaganfälle, Herzinfarkte, Schädel-Hirn-Traumata, Hirnhautentzündungen oder Alkoholismus. Seltener rufen auch psychische Faktoren wie starker Stress oder traumatische Erlebnisse Amnesien hervor.

    Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwischen anterograden und retrograden Amnesien. "Bei anterograden Amnesien ist der Erwerb von neuen Gedächtnisinhalten gestört, während bei retrograden Amnesien der Abruf bereits gespeicherter Informationen beeinträchtigt ist", sagt Prof. Bernd Leplow vom Institut für Psychologie der Universität Halle-Wittenberg. dpa/AZ

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