Rattengift, Glasscherben oder Rasierklingen - immer wieder werden Hunde Opfer von Tierquälern. Die Tiere verbluten innerlich, sterben unter Krämpfen und großen Schmerzen. Zwar gibt es kaum offizielle Zahlen, doch die Tierrechtsorganisation Peta spricht von einer bundesweiten Häufung. Auch nach dem Eindruck von Baden-Württembergs Tierschutzbeauftragter Cornelie Jäger nehmen die Taten zu.
In der Kriminalstatistik werden die Delikte als Verstöße gegen das Tierschutzgesetz erfasst, teils auch als Sachbeschädigung. Bei den Vergehen gegen den Tierschutz haben die Ermittler im vergangenen Jahr bundesweit 6719 Fälle erfasst - verglichen mit dem Jahr 2010, als 6521 Fälle registriert wurden, ist das ein Plus von gut drei Prozent.
Auch im Südwesten von Deutschland verletzen und töten Tierquäler Hunde:
Dezember: In Geisingen (Kreis Tuttlingen) stirbt ein Hund an ausgelegtem Rattengift
September: In Hartheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) muss ein Hund notoperiert werden, nachdem er mit Nägeln gespickte Wurststückchen gefressen hat.
August: In Plankstadt (Rhein-Neckar-Kreis) muss ein Hund nach einem Wurst-Gift-Reißnägel-Gemisch zum Arzt.
Juli: In Metzingen (Kreis Reutlingen) verendet ein Hund durch einen mit Rattengift gespickten Köder; zwei Tiere überleben.
Juni: Ein Mischlingshund verendet in Vaihingen an der Enz, wohl nach einem vergifteten Köder.
Mai: Ein Hund in Allensbach (Kreis Konstanz) überlebt eine Attacke mit Rasierklinge-Stücken in einer Wurst.
April/Mai: Im Stuttgarter Stadtteil Freiberg werden mehrere Giftköder gefunden; ein Tierarzt rettet einen Hund.
März: Zwei Hunde in Pforzheim sterben wohl am Düngemittel Blaukorn. In Denkendorf (Kreis Esslingen) stirbt eine Hündin an Ködern, die mit einem verbotenen Pflanzenschutzmittel versehen waren. dpa/lsw