Neuer Job für Pippa Middleton: Kates kleine Schwester fängt Ende März im Nobel-Supermarkt Waitrose an. Dort muss sie natürlich nicht nach Ladenschluss die Regale auffüllen. Engagiert wird sie als Koch-Kolumnistin für die hauseigene Lebensmittel-Zeitschrift des Konzerns. Ob der Karriere-Neustart nach ihrem Debakel als Buchautorin gelingt, ist allerdings fraglich: Pippa gehört nicht zum Palast, muss sich aber dem royalen Lebensstil mit all seinen Nachteilen unterwerfen.
Ideen und Rezepte von Pippa
Sie steht immer wieder am Anfang, jetzt also als Kolumnistin: Am 28. März erscheint Pippas „Freitagsfeste“ zum ersten Mal. Unter der Überschrift will die 29-Jährige den Supermarktkunden von Waitrose regelmäßig lockere Ideen und Rezepte fürs Dinner servieren. Die neuen Arbeitgeber platzen natürlich vor Stolz, dass sie „Her Royal Hotness“ für ihr Blättchen engagieren konnten. Die flötet auch bereits artig zurück, dass Sortiment und der schöne Stil von Waitrose immer eine Inspiration für sie persönlich gewesen seien. In der Tat passt man gut zusammen: Die Läden sind ein Refugium für die Wohlhabenden der Insel, die sich hier mit lebenswichtigen Dingen wie Bio-Himbeeren, glutenfreien Keksen und Champagner eindecken. Pippas schöne, kultivierte Welt eben.
Der letzte Versuch ist an die Wand gefahren
Doch muss sich die Schwester der künftigen britischen Königin wirklich für eine schlecht getarnte Werbe-Postille hergeben? Sie muss offenbar – und jede Chance scheint willkommen, die es ihr erlaubt, sich im Schatten des Palastes eine unabhängige Karriere aufzubauen. Dabei ist bereits der letzte vielversprechende Versuch gegen die Wand gefahren: Im Herbst hat Pippa ihren Party-Planer Celebrate herausgegeben, eine luxuriös fotografierte Feier-Fibel, die Familien mit vielen guten Ideen durch alle Jahreszeiten begleiten sollte. Ein sagenhafter Vorschuss über eine halbe Million Euro ist für das Erstlingswerk geflossen, US-Talkshows rissen sich mit hohen Gagen um die Schwester der künftigen Königin.
Doch der Höhenflug endete abrupt. Es tauchten Oben-ohne-Fotos der Herzogin von Cambridge auf, ihrer großen Schwester, und Pippa musste die Werbetour für ihr Buch abwürgen. Keine TV-Auftritte, keine Autogramme, keine Lese-Reise: Was für andere Autoren selbstverständlich ist, war für Pippa tabu, weil sie in Interviews immer wieder nach der berühmten Kate gefragt werden würde. Weil ihr vielleicht eine Bemerkung herausrutschen könnte, die das berühmte Thronfolger-Paar blamieren würde.
Verkaufte Auflage niedrig
Ein paar fiese Rezensionen gaben Pippas Party-Planer schließlich den letzten Rest: Die verkaufte Auflage ist peinlich niedrig, Händler verramschen das Erstlingswerk mittlerweile mit 75 Prozent Preisnachlass. Eine Fortsetzung soll es nicht geben: Die Verleger, so wird berichtet, hätten keine Lust, sich ihren Terminplan vom Palast diktieren zu lassen.
Das Dilemma zwischen Familie und Job, zwischen den notwendigen Vorgaben der Royals und ihren eigenen Wünschen, ist längst nicht Pippas einziges Problem. Seit die hübsche Brünette mit ihrer viel beachteten Rückseite in wenigen Sekunden 2011 zum globalen Brautjungfern-Star avanciert ist, hat sich ihr normales Leben mit Bürojob und Feierabend-Bier erledigt. Paparazzi campieren zu jeder Zeit vor ihrer Wohnung. Über 400 Pippa-Fotos gehen bei britischen Boulevardmedien tagtäglich ein. Vom Prunk des Palastlebens hat sie wenig, von den Lasten umso mehr.
„Ich bin nur ein typisches Mädchen Ende 20“
„Ich bin nur ein typisches Mädchen Ende 20, das eine Laufbahn schmieden will und sich dabei in einer Situation wiedergefunden hat, die bisweilen ziemlich merkwürdig anmutet“, schreibt sie im Vorwort zu ihrem Buch. Auch der zweite Versuch, die Marke Pippa jetzt als Gütesiegel für stilvolle Tischkultur zu etablieren, wird nicht leicht: Ist sie erfolgreich, so wird sie dafür kritisiert, ihr royales Netzwerk zu Geld zu machen. Scheitert Pippa, wirft man ihr vor, noch immer nicht auf eigenen Füßen zu stehen.