Der Video-on-Demand-Dienst Netflix hebt sich von anderen Mitstreitern auf dem Markt besonders dadurch ab, dass eine neue Serie oder Staffel nicht wöchentlich, sondern den Abonnenten auf komplett auf einmal zur Verfügung gestellt wird. Dieses Konzept untermauerte ein Hacker, die neue Folgen der beliebten von der US-amerikanischen Streamingfirma produzierten Serie "Orange Is the New Black" im Internet veröffentlichte.
"Orange Is the New Black": Hacker veröffentlicht zehn neue Folgen
Die "New York Times" berichtete am Sonntag, dass ein Hacker fünf Wochen vor der offiziellen Ausstrahlung zehn neue Folgen ins Netz gestellt haben soll. Dem ging allerdings eine Geldforderung voraus, die der Streamingdienst ignoriert haben soll. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur verwies eine Netflix-Sprecherin lediglich auf eine frühere Stellungnahme: "Wir wissen von der Situation. [...] Die zuständigen Strafverfolgungsorgane sind eingeschaltet".
Das ist Netflix
Netflix ist ein US-amerikanischer Streaming-Dienst für Filme und Serien im Internet.
Das Unternehmen beschäftigt etwa 3700 Mitarbeiter und macht 6,78 Milliarden Dollar Umsatz (2015).
Netflix zählt nach eigenen Angaben 83 Millionen Mitglieder in mehr als 190 Ländern.
Netflix-Nutzer konsumieren nach Firmenangaben täglich mehr als 125 Millionen Stunden Filme und Serien.
Das Unternehmen bietet auch eigene Produktionen wie die Serien "Gilmore Girls" oder "The Crown" an.
Seit 2013 werden in regelmäßigen Abständen eine gewisse Anzahl der "Orange Is the New Black"-Folgen auf einmal von Netflix veröffentlicht. So können sich die Abonnenten ihrem individuellen Rhythmus entsprechend die Folgen ansehen. Bei den gehackten Episoden handelt es sich um Teile der fünften Staffel, die eigentlich erst am 9. Juni hätten online gehen sollen.
Hacker verschafft sich Zugriff auf die Folgen von "Orange Is the New Black"
Der US-amerikanische Streaminggigant erklärte, dass sich der Hacker bei einem kleinen Unternehmen in Los Angeles Zugang verschafft haben soll. Dieses soll nicht ausreichend von Hacker-Angriffen geschützt gewesen sein. Es handelte sich dabei um die Firma Larsen Studios, an die Netflix die Folgen zur Nachbearbeitung zugesendet haben soll. Laut Netflix steht das Unternehmen mit vielen großen Fernsehstudios in Verbindung.
Der oder die Hacker, die sich als "thedarkoverlord" ausgeben, haben laut der "New York Times" bereits mehrmals versucht, Institutionen zu erpressen, unter Anderem eine kleine Wohltätigkeitsorganisation für Krebskranke. Nun verbreitet "thedarkoverlord" die Behauptung, auch von anderen Medienunternehmen Material gestohlen zu haben. Dabei handelt es sich um noch nicht ausgestrahltes Filmmaterial US-amerikanischer Fernsehsender, zum Beispiel ABC, Fox und National Geographic.
Über das soziale Netzwerk Twitter wurde den Sendern gedroht, dieses Material im Netz zur Verfügung zu stellen, werden den Forderungen nicht nachgekommen. Der "New York Times" zufolge weigern sich die Betroffenen, öffentlich Stellung zu beziehen. AZ/dpa
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