Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Flug 4U9525: Opernsänger saßen mit Baby im Germanwings-Flugzeug

Flug 4U9525

Opernsänger saßen mit Baby im Germanwings-Flugzeug

    • |
    Die deutsche Opernsängerin Maria Radner ist unter den Opfern des Germanwings-Absturzes in den französischen Alpen. Ihr Ehemann und ihr Baby saßen auch im Unglücksflieger.
    Die deutsche Opernsängerin Maria Radner ist unter den Opfern des Germanwings-Absturzes in den französischen Alpen. Ihr Ehemann und ihr Baby saßen auch im Unglücksflieger. Foto: Marius Rittmeyer dpa

    Die zwei Opernsänger Maria Radner und Oleg Bryjak sind unter den 150 Todesopfern des Airbus-Absturzes in Südfrankreich. Der Bassbariton Oleg Bryjak und die Altistin Maria Radner befanden sich unter den Passagieren des Airbus A320, der am Dienstagvormittag kurz nach dem Start in Barcelona in den französischen Alpen abstürzte. Das teilte die Oper in Barcelona am Abend mit. Die in Düsseldorf geborene Sängerin wurde demnach auf der Reise von ihrem Mann und ihrem Baby begleitet.

    Maria Radner und Oleg Bryjak sangen in Barcelona Wagner

    Zwischenfälle bei Germanwings

    Der Absturz am 24. März 2015 in Südfrankreich ist der erste Totalverlust einer Maschine der Germanwings. Flugzeuge der Gesellschaft waren in den vergangenen Jahren allenfalls von kleineren Zwischenfällen betroffen.

    Zu einem Zwischenfall kommt es im Mai 2013: Wegen starken Geruchs in Cockpit und Kabine landen Germanwings-Piloten eine Maschine aus Sicherheitsgründen außerplanmäßig. Kurz nach dem Start in London kehren sie zurück, statt planmäßig Stuttgart anzusteuern. Die 141 Insassen verlassen den Airbus über die Treppen.

    Einen weiteren Zwischenfall gibt es im Mai 2014. Wegen eines ungewöhnlichen Geruchs bricht ein Pilot den Start einer Germanwings-Maschine vom Flughafen Cagliari auf Sardinien ab. Der Airbus der Lufthansa-Tochter kehrt vorsorglich zum Gate zurück. Die 143 Passagiere verlassen die Maschinen und fliegen mit einem Ersatzflugzeug zum Airport Köln/Bonn.

    Der 54 Jahre alte gebürtige Kasache und die 33-jährige Radner waren wegen eines Gastspiels am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gewesen, wo sie in Richard Wagners "Siegfried" sangen. Radner hatte bereits an der New Yorker Met und der Scala in Mailand gesungen. Auch im Londoner Royal Opera House  und anderen Topadressen der Opernwelt trat sie auf.

    Das undatierte Handout zeigt den Sänger Oleg Bryjak. Der Bassbariton der Deutschen Oper am Rhein, Oleg Bryjak, ist unter den Opfern des Airbus-Absturzes.
    Das undatierte Handout zeigt den Sänger Oleg Bryjak. Der Bassbariton der Deutschen Oper am Rhein, Oleg Bryjak, ist unter den Opfern des Airbus-Absturzes. Foto: Hans-Jörg Michel dpa

    Der renommierte Sänger Bryjak zählte seit der Spielzeit 1996/97 zum Ensemble der Düsseldorfer Oper. "Wir haben mit Oleg Bryjak einen großartigen Interpreten und einen großartigen Menschen verloren. Wir sind fassungslos", erklärte der Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, Christoph Meyer, auf der Website des Opernhauses.

    Trauer in Bayreuth nach Flugzeugabsturz der Germanwings

    Trauer herrscht auch bei der Leitung der Bayreuther Festspiele. "Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt vor allem seinen Angehörigen", betonen die Festspielleiterinnen Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner. "Die Festspiele verlieren mit Oleg Bryjak einen großartigen, vitalen Künstler, der 2014 als Alberich sein verheißungsvolles Bayreuth-Debüt gab und diese Partie auch in diesem Jahr verkörpern sollte."

    Tödliche Abstürze mit deutschen Opfern

    11. Januar 1959: Eine Lockheed Super Constellation (Flug LH 502) aus Hamburg stürzt beim Landeanflug auf den Flughafen Rio de Janeiro/Galeão ab. 36 der 39 Flugzeuginsassen sterben.

    28. Januar 1966: Eine Convair CV 440 Metropolitan der Lufthansa (Flug LH 005) stürzt nach einem Durchstartmanöver hinter der Startbahn des Flughafens Bremen ab. Alle Insassen – 42 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder – kommen ums Leben.

    3. Dezember 1972: Während des Starts auf dem Flughafen Santa Cruz auf Teneriffa stürzt ein Convair-Charterjet der spanischen Fluggesellschaft Spantax mit deutschen Touristen an Bord ab. 144 Bundesbürger kommen ums Leben.

    20. November 1974: Eine Boeing 747 der Lufthansa (Flug LH 540) stürzt kurz nach dem Start in Nairobi ab. Von den 157 Insassen kommen 59 ums Leben. Der Jumbo war nur halb besetzt gewesen.

    10. September 1976: Bei Zagreb in Kroatien stoßen eine DC-9 der jugoslawischen Linie Inex und eine Trident der British Airways im Flug zusammen. 107 deutsche Urlauber an Bord der jugoslawischen Chartergesellschaft sterben.

    2. Januar 1988: Eine Boeing 737-200 der Condor (Flug 3782) kollidiert beim Anflug auf den Flughafen Izmir mit einem Berg. Keiner der elf Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord überleben.

    6. Februar 1996. Eine hauptsächlich mit Reisenden des deutschen Anbieters Öger Tours besetzte Boeing 757 der türkischen Airline Birgenair stürzt nach dem Start in Puerto Plata in der Dominikanischen Republik ins Meer. Von den 189 Toten an Bord stammen 165 aus Deutschland.

    25. Juli 2000: Eine von einer Kreuzfahrtreederei aus Deutschland gecharterte Concorde der Fluggesellschaft Air France stürzt nach dem Start in Paris ab. An Bord sind 113 Menschen, darunter 97 Deutsche. Alle sterben.

    2. Juli 2002: Über Überlingen am Bodensee stoßen eine russische Tupolew einer baschkirischen Fluggesellschaft und ein Frachtflugzeug des deutschen Logistikkonzerns DHL in der Luft zusammen. 71 Menschen kommen uns Leben.

    6. November 2002: Eine Fokker der Gesellschaft Luxair verunglückt beim Anflug auf den Flughafen Luxemburg und stürzt auf ein Feld. Unter den 20 Toten sind 15 Deutsche.

    1. Juni 2009: Über dem Südatlantik stürzt ein Airbus der französischen Fluglinie Air France auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris ab. An Bord sind 28 Deutsche.

    24. März 2015: In Südfrankreich stürzt ein Airbus A320 der Germanwings ab. 150 Menschen sterben. Den Ermittlungen zufolge hatte der Copilot den Absturz bewusst herbeigeführt. (AZ/afp)

    Bei dem Absturz der Germanwings-Maschine kamen wahrscheinlich alle 150 Insassen ums Leben. Unter den Opfern sind nach Angaben der Fluglinie 67 Deutsche. Die Nachforschungen zu den Ursachen der Katastrophe liefen auf Hochtouren, brachten am Dienstag aber noch keine Ergebnisse. afp/AZ

    Hier geht es zum Liveticker zum Flugzeugabsturz Flug 4U9525

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden