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Fünf Jahre "heute-show": Oliver Welke - die Allzweckwaffe

Fünf Jahre "heute-show"

Oliver Welke - die Allzweckwaffe

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    Oliver Welke feiert mit der "heute-show" Fünfjähriges Jubiläum.
    Oliver Welke feiert mit der "heute-show" Fünfjähriges Jubiläum. Foto: Tobias Hase, dpa

    Oliver Welke hat ein Radiogesicht. Das sagt er von sich. Es soll heißen: So richtig fürs Fernsehen gemacht ist dieses Gesicht eigentlich nicht: zu rund vielleicht, zu wenig markant für die Kamera.

    Immerhin verdankt Welke seine ersten Erfahrungen im Mediengeschäft diesem Gesicht: Sein Vater, Inhaber einer Werbeagentur, platzierte das strahlende Konterfei seines vierjährigen Sohnes auf den Würstchendosen von „Schulte Knacker einfach“. Eine Karriere entwickelte sich aus diesem Engagement freilich nicht. Die kam später und begann beim Radio. Wo auch sonst?

    Welke startete als Radiomoderator

    Hans-Joachim Heist, besser bekannt als Gernot Hassknecht. Er redet sich regelmäßig in Rage. Er war mit seinem Bühnenprogramm "Das Hassknecht Prinzip – in zwölf Schritten zum Choleriker" auf Tour. Außerdem arbeitet er als Sprecher und Moderator.
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    Seit 2009 läuft die "heute-show" im ZDF - und begeistert jede Woche Millionen von Zuschauern. Das Ensemble um Anchorman Oliver Welke ist mit der Zeit immer größer geworden.

    Ab 1994 arbeitete Welke für das „Frühstyxradio“ des Berliner Senders ffn und entwarf zusammen mit seinem Kumpel Oliver Kalkofe Comedy-Serien. Wenig später fing er als Mitarbeiter des Fußballmagazins „ran“ im Fernsehen an – und entwickelte sich zu einer Art medialer Allzweckwaffe. Seitdem ist Welke auf den Bildschirmen omnipräsent: erst als Moderator von „ran“, dann als Kommentator von Boxkämpfen, als Kommentator von Fußballspielen, als Blödelclown in Comedysendungen.

     Er tauchte überall auf. „Jeden Tag ’ne andere Show, die Rampensau im Telezoo“, sagte Oliver Kalkofe über ihn. Wer Welke früher erlebt hat, wie er in der biederen RTL-Show „Sieben Tage, sieben Köpfe“ halb gare Kalauer über die geringe Körpergröße seines Kollegen Kalle Pohl ablieferte, hätte ihm einen so politischen und kritischen Wurf wie die „heute-show“ nicht unbedingt zugetraut.

    "heute-show" ist Welkes Paraderolle

    Als Macher und – wer hätte es gedacht – Gesicht der satirischen Nachrichtensendung im ZDF hat der 48-Jährige nun seine Paraderolle gefunden. Die Show wird in diesen Tagen fünf Jahre alt und hat starke Quoten und eine treue Fangemeinde auch in der jüngeren Zielgruppe – im Zweiten eine Ausnahmeerscheinung. Wenn es nach Welke geht, ist noch lange nicht Schluss.

    „Mein ganz persönliches Ziel wäre das Zehnjährige.“ Moderator und Show haben mittlerweile so ziemlich jeden Fernsehpreis abgeräumt – sei es der renommierte Grimmepreis oder der Zuschauerpreis für die beste Sendung aus 50 Jahren ZDF. Heute bekommt Welke mal wieder eine Auszeichnung überreicht: den Hans-Oelschläger-Preis für das klare Deutsch und den Sprachwitz in der Sendung.

    Vielleicht doch ein Fernsehgesicht

    Welke, aufgewachsen in einer westfälischen Kleinstadt, sieht sich als Spießer. „Ich habe eigentlich nie was Verrücktes gemacht. Studium, Volontariat, Hochzeit, zwei Kinder, ein Hund – das kann man kaum toppen.“ Tatsächlich kann er trotz aller Selbstironie und Boshaftigkeiten auch Seriosität ausstrahlen. In manchen Momenten könnte er glatt als echter Nachrichtensprecher durchgehen, sofern man den Ton abstellt. So gesehen hat Oliver Welke vielleicht doch ein Fernsehgesicht.

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