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Tunis: Nach Terroranschlag: Tunesien verspricht "gnadenlosen" Kampf

Tunis

Nach Terroranschlag: Tunesien verspricht "gnadenlosen" Kampf

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    Nach Terroranschlag in Tunesien: Die Regierung verspricht einen "gnadenlosen" Kampf gegen den Terrorismus.
    Nach Terroranschlag in Tunesien: Die Regierung verspricht einen "gnadenlosen" Kampf gegen den Terrorismus. Foto: Mohamed Messara, dpa

    Nach dem blutigen Terroranschlag in Tunis geht die Suche nach weiteren Beteiligten und Hintermännern weiter. Bei dem Anschlag auf das Nationalmuseum im Herzen von Tunis kamen mindestens 21 Menschen ums Leben, unter ihnen 17 Touristen. Die Opfer stammten aus Polen, Italien, Spanien und Tunesien und womöglich auch aus Deutschland. Auch zwei Attentäter sind nach Angaben des tunesischen Ministerpräsidenten Habib Essid umgekommen. Demnach starben insgesamt 21 Menschen, 44 wurden verletzt. Nach drei Terroristen werde noch gefahndet.

    Nach dem Angriff hat die tunesische Führung einen "gnadenlosen" Kampf gegen den Terror angekündigt. Präsident Béji Caïd Essebsi sagte am Mittwoch, das Land werde "bis zum letzten Atemzug" gegen seine Gegner kämpfen.

    Tunesien: Mehr als 40 Menschen wurden verletzt

    "Diese grausamen Minderheiten jagen uns keine Angst ein", sagte der tunesische Staatschef an die Angreifer gerichtet. "Ich möchte, dass das tunesische Volk versteht, dass wir uns in einem Krieg gegen den Terrorismus befinden." Bewaffnete Angreifer hatten das Museum am Mittwoch gestürmt. Nach Angaben der Regierung starben 21 Menschen, darunter 17 Touristen, ein Busfahrer und ein Polizist. Auch zwei Angreifer wurden getötet. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt, einige Verwundete besuchte Essebsi am Mittwoch im Krankenhaus.

    Nach Angaben des Regierungschefs waren die Angreifer in Militäruniformen gekleidet und mit Kalaschnikows bewaffnet. Sie eröffneten demnach das Feuer auf die Touristen, während diese aus ihren Bussen stiegen, und jagten ihnen dann in das Innere des Gebäudes hinterher. Dieses liegt direkt neben dem Parlament.

    Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Deutsche unter den Opfern sind

    Unter den ausländischen Todesopfern sollen mehrere Japaner, Italiener und Kolumbianer sowie Touristen aus Frankreich, Polen und Spanien gewesen sein. Ob wie von der tunesischen Regierung angegeben auch Deutsche unter den Toten waren, war zunächst unklar. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Deutsche unter den Opfern seien, Gewissheit gebe es aber noch nicht, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).

    Nach Angaben des französischen Präsidenten François Hollande waren unter den Todesopfern insgesamt zwei Franzosen. Er sprach von einem "furchtbaren Attentat" und übermittelte den betroffenen Familien sein Mitgefühl und Tunesien seine Solidarität. Die Regierungen in Japan und Italien bestätigten jeweils drei Todesopfer, Spanien sprach von zwei getöteten Landsleuten. Auch zwei kolumbianische Touristen, eine Mutter und ihr Kind, kamen ums Leben.

    Blutiger Anschlag in Tunesien soll die Handschrift radikaler Islamisten tragen

    Zu dem Anschlag auf das Museum bekannte sich zunächst niemand, jedoch trägt er die Handschrift radikaler Islamisten. Die tunesischen Behörden fahndeten am Mittwochabend weiter nach möglichen Komplizen.

    Unter anderem die USA, die EU, Frankreich und Deutschland verurteilten den Angriff auf das Schärfste. Die Bundesregierung erklärte, der Angriff habe "ohne Zweifel der jungen tunesischen Demokratie" gegolten. Der UN-Sicherheitsrat zeigte sich ebenfalls entsetzt und forderte, dass die Verantwortlichen der "unbeschreiblichen Terrorakte" sowie deren Finanzgeber zur Rechenschaft gezogen werden.

    In Tunesien hatte Ende 2010 der sogenannte Arabische Frühling seinen Anfang genommen. Im Gegensatz zu vielen anderen arabischen Staaten machte Tunesien eine demokratische politische Entwicklung durch, die international vielfach gewürdigt wurde. Allerdings erlebte auch die bewaffnete Dschihadistenbewegung seit der Revolution einen Aufschwung. dpa/afp

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