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Schlag den Raab: Mutter von Bernd aus dem Allgäu: "Noch geht es uns gut"

Schlag den Raab

Mutter von Bernd aus dem Allgäu: "Noch geht es uns gut"

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    „Schlag den Raab“ hat einen Sieger – und der kommt aus dem Allgäu: Herausforderer Bernd Stadelmann holte sich am frühen Sonntagmorgen den Jackpot von 3,5 Millionen Euro. Der 27-Jährige aus Eisenharz (Gemeinde Argenbühl im Landkreis Ravensburg) besiegte um 0.55 Uhr den ProSieben-Moderator Stefan Raab und kehrt jetzt mit dem Rekord-Jackpot als Weihnachtsgeschenk nach Hause zurück.

    Mutter des Allgäuer Landwirts ist nicht überrascht

    „Bernd hat es sich verdient. Er hat die Spiele gewonnen, die er gewinnen musste, und den Mut nie sinken lassen“, lobte der Gastgeber. Mehr als drei Millionen Zuschauer sahen, wie der Landwirt ruhig und geschickt gegen Raab kämpfte, das Basketball-Duell und den Biathlon-Parcours gewann, Fehlerbilder schneller erkannte und beim Curling mehr Gefühl zeigte. Mal hatte Raab, mal hatte Stadelmann die Nase vorn – so ging es vier Stunden und 44 Minuten lang. „Meine Schwester hat mir vor ein paar Tagen ein Mentaltraining geschenkt. Ich wollte lernen, mit meiner Nervosität umzugehen. Das hat geholfen“, sagte Stadelmann. Nach fast fünf Stunden hatte er auch beim 15. und entscheidenden Spiel, dem Graben durch einen zwei Kubikmeter großen Steckmoos-Würfel, die Nase vorn. Er sprang mit einer Hechtrolle durch sein Loch und läutete die Siegerglocke. Der frischgebackene Millionär machte vor Freude einen Flickflack im Studio.

    Stefan Raab: "Bernd hat es sich verdient"

    Daheim auf dem Hof bei Eisenharz war der Gewinner gestern noch nicht wieder eingetroffen. Die Eltern Gebhard und Hilde Stadelmann dürfen sich gegenüber Medien nicht äußern – einen entsprechenden Vertrag hatte der Kandidat mit ProSieben geschlossen. Doch die Mutter des 27-Jährigen ist nicht überrascht vom Erfolg ihres Sohnes: „Ich traue ihm alles zu.

    Sie sei sehr stolz auf ihren Sohn, sagte Hilde Stadelmann am Montagmorgen gegenüberAZ-Online. Auf die Frage wie es ihr und ihrem Mann denn jetzt gehe, antwortete die Mutter des Raab-Bezwingers: "Noch geht es uns relativ gut." Schließlich würden sie wissen, dass jetzt einiges auf sie zukomme. Schon jetzt steht das Telefon bei der Allgäuer Familie nicht still. Klar, seit Bernd Stadelmann Stefan Raab geschlagen hat, ist er ein Medienstar.

    Fakten zu Stefan Raab

    Stefan Raab wurde am 20. Oktober 1966 in Köln geboren. Zahlen und Fakten zum Pro7-Entertainer:

    Der große Held der Spaßgesellschaft war ein eher ruhiges Kind. Raab war Ministrant in der katholischen Kirche und ist in der Schule kaum aufgefallen.

    Neben seinem Studium der Rechtswissenschaft machte er im Betrieb seiner Eltern eine Metzgerlehre, die er als Bezirksbester abschloss.

    Raab machte sich als Fernsehmoderator, Musikproduzent, Songwriter und Sänger einen Namen und wurde mit seiner eigenen Pro7-Show "TV Total" berühmt. Fast die Hälfte der 14-29-jährigen sieht sich seine Sendung an.

    Stefan Raab ist Erfinder verschiedenster Show-Formate: in unregelmäßigen Abständen präsentiert er zum Beispiel seine "Wok-Weltmeisterschaft", die "Stock Car Challenge" oder den Wettbewerb "Schlag den Raab".

    1996 wurde ihm für seinen Song "Hier kommt die Maus", den er zum 25. Geburtstag des Kinderprogramms "Die Sendung mit der Maus" geschrieben hat, eine Goldene Schallplatte verliehen.

    Mit Liedern wie "Wadde hadde du de da", "Maschendrahtzaun", "Wir kiffen" und "Gebt das Hanf frei" war Stefan Raab Beginn der 2000er Dauergast in den deutschen Charts.

    Für Guildo Horn komponierte Raab den Song "Guildo hat euch lieb", mit dem dieser beim Eurovision Song Contest 1998 den 7. Platz belegte.

    2003 veranstaltete Stefan Raab in Anlehnung an die Casting-Show "DSDS" seinen eigenen Wettbewerb "SSDSGPS": Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star. Das Konzept wurde mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

    Seit 2003 gibt Raab der Bildzeitung keine Interviews mehr, seit einigen Jahren spricht er auch nicht mehr mit dem Fernsehsender RTL.

    Ingesamt mussten Raab und die Produktionsfirma Brainpool wegen Verwendung von TV-Beiträgen aus öffentlich-rechtlichen Sendern und wegen privater Klagen über 650.000 Euro zahlen. Raab selbst erhielt bei einer Klage gegen Moses Pelham 10.000 Mark Schmerzensgeld, weil Pelham ihm die Nase gebrochen hatte. Raab hatte ihn vorher mit dem Spitznamen "Möschen" beleidigt. Das Schmerzensgeld spendete er einem wohltätigen Zweck.

    Seit April 2009 ist der Showmaster auch im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in Berlin zu sehen. Der Wachs-Raab sitzt dort vor einer Imitation seines TV-Total-Studios.

    Lena Meyer-Landrut gewann 2010 mit ihrem Song "Satellite" erst Raabs Wettbewerb "Unser Star für Oslo" und anschließend den Eurovision Song Contest in Oslo.

    Ab 2012 moderierte Raab auch eine Politik-Talkshow. Bei „Absolute Mehrheit – Meinung muss sich wieder lohnen“ diskutieren Politiker um Geld.

    Anfang Juni 2013 kam ein patentierter Duschkopf mit dem Namen „Doosh“ auf den Markt, den Raab selbst entwickelt hat. Produktion und Vertrieb erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Butlers. Der Duschkopf kann sowohl einen konzentrierten Wasserstrahl als auch einen breitgefächerten Wasservorhang erzeugen.

    2013 wurde Stefan Raab mit dem Deutschen Comedyperis in der Kategorie "Bestes Comedyevent" für "Die große TV Total Prunksitzung" ausgezeichnet.

    Vor der Kanzlerwahl 2013 moderierte Raab das TV-Duell Merkel gegen Steinbrück.

    Privat lebt Stefan Raab sehr zurückgezogen und schützt seine Familie vor der Öffentlichkeit.

    Ähnlich äußerte sich gestern auch Argenbühls Bürgermeister Josef Köberle. „Der Bernd ist ein ganz ein geschickter Bursche. Er gehört nicht zu denen, die große Töne spucken – er schafft Fakten.“

    In Sachen Ehrgeiz und Können Stefan Raab gewachsen

    Das ist "Schlag den Raab"

    "Schlag den Raab" läuft seit dem Jahr 2006 auf ProSieben.

    Produziert wird die Live-Show von Raab TV und Brainpool.

    In jeder Show tritt ein Kandidat gegen "TV Total"-Moderator Stefan Raab an. Es gibt mindestens 500.000 Euro zu gewinnen.

    Gewinnt der Kandidat nicht gegen Raab, erhöht sich der Jackpot in der nächsten Folge.

    Der höchste Gewinn ging an den Allgäuer Landwirt Bernd Stadelmann. Er besiegte bei „Schlag den Raab“ im Dezember 2012 Stefan Raab und kassierte damit 3,5 Millionen Euro.

    Das Punktesystem ist denkbar einfach: Das erste Spiel bringt einen Punkt, das zweite zwei Punkte und so weiter.

    Eine Entscheidung ist also frühestens nach dem elften Spiel möglich. Sind alle elf Spiele gewonnen, stehen 66 Punkte auf dem Konto - ein uneinholbarer Vorsprung.

    Es ist allerdings kein Zuckerschlecken, den Showmaster zu besiegen:

    Von den bisherigen Shows konnte Raab die meisten für sich entscheiden.

    Als Ableger von "Schlag den Raab" strahlt ProSieben auch die Sendung "Schlag den Star" aus,...

    ... dort traten bisher Stefan Effenberg, Boris Becker, Stefan Kretzschmar, Wigald Boning, Detlef D! Soost, Mike Krüger, Joey Kelly, Felix Sturm, Tim Mälzer, Giovanni Zarrella, Guido Cantz und DJ Bobo gegen ihren jeweiligen Kandidaten an.

    Mitmachen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und sich gerne vor vielen Zuschauern präsentiert.

    Denn bis jetzt sahen sich meist mehr als drei Millionen Zuschauer die Show auf ProSieben an.

    Das Format der Sendung "Schlag den Raab" läuft mittlerweile in einigen weiteren Ländern, zum Beispiel in Georgien, Australien und Frankreich.

    Erst vor einer Woche hatte Bernd Stadelmann schon einmal Grund zu feiern. Mit der Turngemeinschaft Wangen/Eisenharz gelang ihm der Aufstieg in die dritte Bundesliga. Stadelmann hatte wesentlichen Anteil an dem Erfolg, erzählt Robert Teiber, der ihn seit rund 20 Jahren trainiert. Stadelmanns Sportlerkollegen verbrachten ein Skiwochenende in Sölden und verfolgten dort die Raab-Show. Trainer Teiber fieberte daheim in Eisenharz mit. Dass Stadelmann Stefan Raab in Sachen Ehrgeiz und Können gewachsen ist, war ihm schon vor der Show klar: „Bernd ist ein cooler Typ. Nervenstark, vielseitig begabt – und er weiß, was er kann.“ (mit dpa, AZ)

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