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Massaker bei Batman-Premiere: Mutmaßlicher Amokläufer hält sich für den Joker

Massaker bei Batman-Premiere

Mutmaßlicher Amokläufer hält sich für den Joker

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    Heath Ledger wurde für seine Darstellung des "Joker" im Film "The Dark Knight" postum mit dem Oscar ausgezeichnet.
    Heath Ledger wurde für seine Darstellung des "Joker" im Film "The Dark Knight" postum mit dem Oscar ausgezeichnet. Foto: dpa

    Im neuen Batman-Film "The Dark Knight Rises" ist der Bösewicht ein anarchischer Maskenmann namens Bane (dt. Der Verfluchte). Im Vorgängerfilm "The Dark Knight" (2008) bekam es Batman (gespielt von Christian Bale) dagegen mit dem unberechenbaren Joker (Heath Ledger) zu tun. Der mutmaßliche Attentäter James Holmes hält sich wohl für diesen Rivalen von Batman. Nach seinem Amoklauf in einem Kino bei Denver soll er Polizei gesagt haben, dass er der Joker sei. Das berichtet der New Yorker Polizeichef Ray Kelly.

    Wer ist der Joker?

    Amokläufe: Von Texas über Winnenden bis Oslo

    Der 1. August 1966 gilt als Auftakt der seitdem nicht mehr abgerissenen Serie von Amokläufen: An der Universität von Texas schießt ein Mann mehr als eine Stunde lang von einem Turm der Uni herunter auf Menschen. 14 Personen kommen ums Leben.

    Am 16. Oktober 1991 bringt in Killeen (Texas) ein Mann in einem Café 23 Personen um. Anschließend richtet er sich selbst.

    20. April 1999: Die beiden Schüler Eric Harris und Dylan Klebold stürmen die Columbine High School in Littleton in den USA. Sie töten dort zwölf Schüler und einen Lehrer. 24 weitere Personen werden verletzt. Danach richten sich die Amokläufer selbst. Diese Tat gilt als zweiter Auftakt von Amokläufen und als Beginn des Schul-Amoks.

    Der erste Schulamok in Deutschland findet am 26. April 2002 statt: Am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt tötet der 19 Jahre alte Schüler Robert S. 16 Menschen. Danach richtet er sich selbst. Der Amokläufer war ein Jahr zuvor von der Schule verwiesen worden.

    In Emsdetten schießt ein 18-Jähriger 20. November 2006 in seiner ehemaligen Schule um sich. Mehrere Menschen werden verletzt. Dann tötet sich der Täter selbst.

    Am 16. April 2007 erschießt ein Mann an der Technischen Universität von Virginia 32 Menschen und verletzt 15 weitere. Es ist der folgenschwerste Amoklauf in der Geschichte der USA.

    Der Amoklauf von Winnenden am 11. März 2009: Der 17 Jahre alte Tim K. tötet 15 Menschen. Nachdem einer mehrstündigen Flucht vor der Polizei tötet er sich selbst.

    Am 22. Juli 2011 lässt der spätere Amokläufer Anders Behring Brevik eine Autobombe in Oslo detonieren. Danach fährt er auf die nahegelegene Insel Utoya und tötet etwa 70 Jugendliche.

    Bei einem Amoklauf im belgischen Lüttich tötet ein 33-jähriger Belgier am 13. Dezember 2011 sechs Menschen und verletzt 124 weitere Opfer.

    In Serbien erschießt ein Mann im April 2013 insgesamt 13 Verwandte und Nachbarn, darunter sechs Frauen und ein kleines Kind.

    In den Comics und Filmen ist der Joker der Erzfeind von Batman. Der Name bezieht sich auf die Spielkarte, die der Bösewicht als Markenzeichen an seinen Tatorten zurücklässt. Der Joker ist ein Meisterkrimineller, der einem Clown ähnlich sieht: Das Gesicht ist weiß angemalt, die Haare sind grün und die Lippen blutrot. Meistens ist das Gesicht des Jokers von einem verrückten Grinsen überzogen.

    Vom Spaßmacher zum Massenmörder

    In den frühen Comics der 40er bis 60er Jahren Jahre wurde der Joker teilweise noch als albernen Spaßmacher dargestellt, der dabei nicht wirklich gefährlich war. Später wurde er dagegen als gewalttätiger Psychopath gezeichnet, der aus purer Freude mordet. Der Charakter der Figur wird oft verändert. So arbeitet der Joker in den aktuelleren Batman-Comics, nach dem Tod von Bruce Wayne, sogar mit dem neuen Batman (Dick Grayson) zusammen um den Gangster Doktor Hurt zu fangen. Mehr Infos zur Comicfigur des Jokers findet Ihr hier.

    Vorgänger-Film "The Dark Knight"

    Der Joker wurde schon von verschiedenen Schauspielern interpretiert. 1989 zeichnete das American Film Institute die Darstellung von Jack Nicholson in "Batman" (1989) aus: Er wurde auf Platz 45 der besten 50 Kinoschurken aller Zeiten gewählt. Die Performance von Heath Ledger als Joker in "The Dark Knight" (2008) gilt ebenso als legendär. Ledger starb kurz nach Ende der Dreharbeiten und wurde postum mit dem Oscar als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

    "The Dark Knight" zählt zu den erfolgreichsten Werken der Filmgeschichte, daher entstand bereits vor dem Start des dritten Teiles ("The Dark Knight Rises") ein gigantischer Hype um den Film. In vielen US-Kinos wurden für das düstere Superhelden-Epos Previews bereits um Mitternacht angesetzt. Es gab lange Schlangen vor den Kinos und zum Teil hohe Ticket-Preise.

    Der Batman-Film "The Dark Knight Rises" kommt am 26. Juli 2012 in die deutschen Kinos. daam/stni/dpa

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