Die Münchner Firma Arri muss wegen Schäden an einer Kopie des Stauffenberg-Films "Operation Walküre" mit Tom Cruise nicht zahlen. Das entschied das Landgericht München am Donnerstag. Die US-amerikanische Versicherung Fireman's Fund hatte rund 300.000 Euro von Arri gefordert, weil der Film, in dem Tom Cruise den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg spielt, beschädigt aus dem Arri-Kopierwerk zurückkam. Ausgerechnet die umstrittene, im Berliner Bendlerblock gedrehte Schlüsselszene war komplett mit einem wellenförmigen Schleier überzogen und darum weitgehend unbrauchbar.
Schlüsselszene musste aufwendig nachgedreht werden
Die Szene musste aufwendig nachgedreht, Kulissen wieder aufgebaut und Schauspieler nach Berlin zurückgeholt werden. Die Kosten übernahm die Versicherung der Produktionsfirma - und die wollte das Geld von Arri zurück. Arri pochte auf einen in der Branche üblichen Brauch, dass Schäden an Kopien von der Versicherung übernommen werden - ohne dass diese dann Regressforderungen an das Kopierunternehmen stellt.
Das Landgericht München gab Arri Recht, die Klage wurde abgewiesen. Im November hatte das Gericht in einer mündlichen Verhandlung noch die Möglichkeit ausgeräumt, dass Arri-Mitarbeiter die Kopie absichtlich beschädigt haben könnten. In diesem Fall hätte der branchenübliche Brauch nicht gegolten. "Aus den Aussagen der hierzu angehörten Zeugen ergab sich allerdings nichts dafür, dass Mitarbeiter des Kopierwerks das Filmmaterial vorsätzlich beschädigt haben", hieß es im Urteil. lby/dpa