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USA: Mordvideo auf Facebook gezeigt: Amerika jagt den Verdächtigen

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Mordvideo auf Facebook gezeigt: Amerika jagt den Verdächtigen

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    In den USA soll ein Mann einen Mord live auf Facebook gezeigt haben. (Symbolbild)
    In den USA soll ein Mann einen Mord live auf Facebook gezeigt haben. (Symbolbild) Foto: Andrea Warnecke (dpa)

    Nach der kaltblütigen Ermordung eines Rentners in Cleveland fahnden die Sicherheitsbehörden in den USA landesweit nach dem mutmaßlichen Täter. Er suchte sein Opfer offensichtlich willkürlich aus, stellte ein Video der Tat online und tauchte anschließend ab. Auf Hinweise, die zur Festnahme des 37-jährigen Steve Stephens führen, setzte die Polizei eine Belohnung von 50.000 US-Dollar (etwa 47.100 Euro) aus. Man lasse nichts unversucht, um ihn zu finden, sagte Clevelands Polizeichef Calvin Williams.  

    37-Jähriger erschießt Rentner und stellt Tat auf Facebook

    Der alte Mann befand sich nach Angaben der Polizei auf dem Heimweg von einem Osteressen mit seinen Kindern, als sich der Mord ereignete. Medienberichten zufolge fuhr Stephens rechts an den Straßenrand und forderte den Rentner auf, den Namen Joy Lane auszusprechen. "Joy Lane?", sagte dieser daraufhin fragend. "Ja, sie ist der Grund für das, was Dir jetzt zustößt", antwortete der mutmaßliche Täter. Er fragte sein Opfer noch nach seinem Alter. Dann drückte er ab. 

    Eine Frau mit dem Namen Joy Lane erklärte gegenüber dem Sender CBS, sie habe mit dem Verdächtigen über mehrere Jahre eine Beziehung gehabt. Es tue ihr leid, was passiert sei, schrieb sie in einer Kurzmitteilung an den Sender. "Steve ist wirklich ein netter Kerl. (...) Er war freundlich und liebenswürdig zu mir und meinen Kindern." Nach Angaben von Polizeichef Williams befand sich die Frau in Sicherheit.

    Die Mutter des Verdächtigen sagte CNN, er sei "wütend auf seine Freundin" gewesen und habe deshalb auf Menschen geschossen. Sie habe am Sonntag mit ihrem Sohn gesprochen. Sie könne nicht glauben, was passiert sei. 

    Die Sicherheitsbehörden gingen etlichen Hinweisen nach. Mehrere Schulen im benachbarten Bundesstaat Pennsylvania wurden am Montag vorübergehend geschlossen, nachdem der Verdächtigen dort gesehen sein worden soll. Nach Darstellung der Polizei gab es aber keine Erkenntnisse, dass er sich tatsächlich dort aufhielt. 

    Die Polizei machte unmissverständlich deutlich, dass sie bereit sei, den Flüchtigen zu erschießen, sollte er sich nicht stellen. Diese Botschaft richtete Polizeichef Calvin Williams auch an Freunde und Verwandte des Mannes. "Wenn ihr ihm helfen wollt, dann tragt dazu bei, dass er sich stellt", betonte er. Das sei die einzige Möglichkeit für ihn, unversehrt zu bleiben. Williams richtete auch mehrere direkte Appelle an den Verdächtigen, sich zu stellen. 

    Das Video ist inzwischen bei Facebook gelöscht worden. Bei den Aufnahmen handelte es sich nicht wie zunächst vermutet um eine Liveübertragung der Bluttat.

    Mord live auf Facebook: Tötete der Verdächtige mehr Menschen?

    Der Verdächtige habe den Mord live auf Facebook gezeigt und behauptet, weitere Morde begangen zu haben. Dies werde noch geprüft.

    Bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend forderte der Polizeichef von Cleveland, Calvin Williams, den Verdächtigen auf, sich den Behörden zu stellen. Auch die US-Bundespolizei FBI und regionale Polizeibehörden seien an der Fahndung beteiligt. Bürgermeister Frank Jackson sagte Journalisten, die Polizei versuche noch, mit dem Verdächtigen in Kontakt zu treten. Er sei mit einem weißen Ford Fusion mit einem Kurzzeitkennzeichen unterwegs.

    Örtlichen Medien zufolge behauptete Stephens auf Facebook, mehr als ein Dutzend Menschen am Ostertag getötet zu haben. Die Behörden erklärten hingegen, es gebe keine Hinweise auf eine Amoktat. afp/dpa

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