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Hurricane Patricia: Monster-Hurrikan Patricia zerstört in Mexiko Tausende Häuser

Hurricane Patricia

Monster-Hurrikan Patricia zerstört in Mexiko Tausende Häuser

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    Patricia raste mit 220 Kilometern pro Stunde durch Mexiko.
    Patricia raste mit 220 Kilometern pro Stunde durch Mexiko. Foto: Jonathan Levinson, afp photo

    Die durch den Rekord-Hurrikan "Patricia" befürchtete Katastrophe ist in Mexiko ausgeblieben. Die Schäden seien deutlich geringer als erwartet, sagte Präsident Enrique Peña Nieto nach einem Besuch betroffener Gebiete an der Pazifikküste.

    Demnach verwüstete der Sturm mindestens 3500 Häuser und mehrere tausend Hektar Anbauflächen. Nach Angaben der Regierung gab es weder Tote noch Verletzte - auch dank des Warn- und Evakuierungssystems. Auf dem Meer war es der bisher schwerste registrierte Hurrikan. Der Sturm der Kategorie 5 erreichte dort Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde.

    Beim Erreichen des mexikanischen Festlandes war "Patricia" deutlich abgeschwächt und am Samstag zum Tropensturm herabgestuft worden. Als Grund dafür wurde unter anderem angeführt, dass der Sturm in einer gebirgigen Region auf das Festland traf. Nach und nach wurde die höchste Warnstufe Rot an der Pazifikküste aufgehoben. "Die Natur war gnädig", sagte Kommunikationsminister Gerardo Ruiz Esparza. 

    Hurrikan Patricia  brachte heftige Regenfälle

    "Patricia" brachte jedoch heftige Regenfälle. Die Behörden warnten vor möglichen Überschwemmungen und Erdrutschen. Bilder aus dem mexikanischen Bundesstaat Jalisco zeigten zerstörte Häuser sowie überflutete Straßen und Autos. Im Seebad Puerto Vallarta wurde am Samstag nach Regierungsangaben eine Luftbrücke eingerichtet. Streitkräfte und Maschinen kommerzieller Fluggesellschaften flogen Menschen in andere Regionen aus. Allein in Puerto Vallarta wurden rund 28 000 Touristen in Sicherheit gebracht. 

    Die stärksten Hurrikane der vergangenen 50 Jahre

    280 km/h: "Anita", 1977 im Golf von Mexiko

    280 km/h: "David", 1979 von Haiti bis Florida

    280 km/h: "Andrew", 1992 an der Südostküste der USA

    280 km/h: "Katrina", 2005 an der US-Golfküste

    280 km/h: "Felix", 2007 in der Karibik

    280 km/h: "Dean", 2007 an der mexikanischen Atlantikküste

    285 km/h: "Mitch", 1998 in Mittelamerika

    285 km/h: "Rita" 2005 im Golf von Mexiko

    295 km/h: "Gilbert", 1988 in der Karibik

    295 km/h: "Wilma", 2005 in der Karibik

    305 km/h: "Allen", 1980 an der Küste von Texas

    305 km/h: "Camille", 1969 im Golf von Mexiko

    325 km/h: "Patricia", 2015 vor der mexikanischen Pazifikküste

    Am schwersten traf der Hurrikan die Bundesstaaten Nayarit, Colima und Jalisco. Peitschender Regen, leergefegte Straßen, Hunderte umgestürzte Bäume und bis zu 4,50 Meter hohe Wellen an der Pazifikküste waren Begleiterscheinungen des Sturms. Viele Häuser waren mit Spanplatten verbarrikadiert worden, Tausende Menschen hatten sich in Notunterkünfte begeben. Viele waren vor dem Sturm ins Landesinnere geflohen. Die Regierung verlegte zahlreiche Soldaten und Polizisten in das Gefahrengebiet an der Küste. Im ganzen Land wurden Sammelstellen für Sachspenden und Lebensmittel eingerichtet.

    Ausläufer von Patricia sind in Mexiko noch spürbar

    Ausläufer von "Patricia" drohten nach Angaben der mexikanischen Wetterbehörde weiterhin im Westen und Nordosten Mexikos heftige Regenfälle zu verursachen. Die Auswirkungen reichten bis in den Süden der USA. So wurden für Teile des an Mexiko grenzenden Staates Texas Flutwarnungen ausgegeben.

    Die folgenschwersten Hurrikans der Geschichte

    Alljährlich suchen Hurrikans Mittelamerika, die Karibik und den Süden der USA heim. Die schlimmsten Stürme kosteten Tausende das Leben und verursachten Milliardenschäden.

    September 1900: Ein Hurrikan tötet in Galveston (Texas) rund 8000 Menschen. Es ist die bislang höchste Zahl an Sturm-Opfern in den USA.

    September 1928: «San Felipe» ist der erste Hurrikan der Kategorie fünf. 4000 Menschen sterben zwischen Guadeloupe und Florida.

    November 1932: Kuba, die Kaimaninseln und Jamaika werden von einem namenlosen Hurrikan verwüstet, 3100 Opfer sind zu beklagen.

    September 1935: Ein nach dem Feiertag «Labor Day» benannter Hurrikan der Stärke fünf tötet im Südosten der USA 423 Menschen.

    Oktober 1963: «Flora» reißt in der Karibik etwa 7200 Menschen in den Tod. Besonders hart wird Haiti mit über 5000 Opfern getroffen.

    September 1974: «Fifi» rast über Honduras, Nicaragua, Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Mexiko und Belize: 8000 Menschen sterben.

    August/September 1979: Hurrikan «David» tötet in der Dominikanischen Republik, auf Dominica und den Bahamas 1400 Menschen.

    August 1992: «Andrew» trifft mit 270 Stundenkilometern Florida und Louisiana. 52 Menschen fallen dem Sturm zum Opfer, der Schaden beträgt etwa 43 Milliarden Dollar.

    Oktober 1998: «Mitch» wütet in Honduras, El Salvador, Nicaragua und Guatemala, 9000 Menschen verlieren ihr Leben.

    September 2004: Drei Hurrikane binnen eines Monats: In Florida flüchten 2,8 Millionen Menschen vor «Frances». 49 Menschen kommen ums Leben, der Schaden beträgt rund neun Milliarden Dollar. «Ivan» kostet 124 Menschen auf den Antillen das Leben und richtet einen Schaden von 14 Milliarden Dollar an. «Jeanne» verwüstet Puerto Rico, Haiti die Dominikanische Republik, die Bahamas und Florida: 3000 Tote und acht Milliarden Dollar Schaden.

    August 2005: «Katrina» sucht Louisiana und Mississippi heim. Über 1800 Menschen sterben. Mit 125 Milliarden Dollar Gesamtschaden ist «Katrina» bislang der zerstörerischste Sturm.

    Oktober 2005: Im Auge von «Wilma» wird mit 882 Millibar der niedrigste je im Auge eines Hurrikans festgestellte Luftdruck gemessen. In Mexiko, Kuba und Florida sterben 38 Menschen, ein Schaden von rund 18 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro) entsteht.

    Nachdem es dort bereits in den vergangenen Tagen heftig geregnet hatte, warnten Meteorologen vor schweren Überschwemmungen durch Ausläufer von "Patricia". Bereits am Samstag waren zahlreiche Straßen überflutet, Autos blieben im Wasser stecken. Ebenfalls in Texas entgleiste ein Güterzug, nachdem die Erde unter den Schienen weggespült worden war. Menschen kamen nicht zu Schaden. dpa

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