Beim Stierrennen zum traditionellen San-Fermín-Fest im spanischen Pamplona haben sich gleich am ersten Wochenende wieder mehrere Menschen verletzt. Ein 73-jähriger Mann, der am Samstag neben sechs weiteren Teilnehmern verletzt wurde, befand sich im Krankenhaus, wie die Behörden mitteilten. Der Ausbruch eines Stieres aus der Menge sorgte am Sonntag für Panik in den Gassen der nordspanischen Stadt.
Mehrere Verletzte bei Stierrennen in Pamplona
Beim ersten Stierrennen dieses Jahres am Samstag erlitt der 73-Jährige aus Pamplona eine 25 Zentimeter lange Wunde am Bein, wie die Regionalregierung von Navarra mitteilte. Sechs weitere Menschen, darunter ein Australier und ein Japaner, hätten Schnittwunden und Prellungen erlitten, seien aber nach einer Behandlung noch am Samstag aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Ausbrechender Stier löst Panik bei Teilnehmern aus
Bei dem Stierlauf am Sonntag wurden zwei Spanier verletzt. Panik brach aus, als einer von sechs Stieren, vor denen die Läufer durch die engen Gassen von Pamplona davonrannten, ausbrach: Navajito, ein 640 Kilogramm schwerer Stier, raste auf eine Mauer zu, an der sich einige Läufer in Sicherheit bringen wollten. Der Stier streifte mit seinen Hörnen knapp an einem Mann vorbei, der gestürzt war. Am Eingang zur Stierkampfarena rannte Navajito in eine Gruppe von etwa sechs Männern, die dadurch übereinander zu Boden stürzten.
Zuschauer-Magnet Pamplona
Mit einer feucht-fröhlichen Massenparty hatte am Freitag das neuntägige San-Fermín-Fest begonnen. Neben dem täglichen Stierlauf, bei dem die Tiere durch die Altstadt in die Stierkampfarena getrieben werden, gibt es während des Festes regelrechte Trinkgelage in Pamplona. Die Veranstaltung lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen an, viele davon aus Großbritannien, den USA und Australien. Im vergangenen Jahr waren nach offiziellen Angaben etwa eine halbe Million Besucher in die 200.000-Einwohner-Stadt gekommen. Mehr als 20.000 Wagemutige hatten 2011 an den Stierrennen teilgenommen.
Stiere hetzen durch Spaniens Stadt
Bei den Rennen gibt es jährlich zwischen 200 und 300 Verletzte. Der letzte Todesfall ereignete sich vor drei Jahren, als ein Stier einen 27-jährigen Spanier vor der Menge der Schaulustigen aufspießte und dessen Hals, Herz und Lungen durchbohrte. Zum Ruhm des Festes trug der US-Schriftsteller Ernest Hemingway maßgeblich bei, der es in seinem Roman "Fiesta" ("The Sun Also Rises") von 1926 beschrieb. afp/AZ