Bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn 9 sind am Dienstagabend zwei Menschen getötet und mindestens neun schwer verletzt worden. Ausgelöst wurde der Unfall zwischen den Anschlussstellen Klein-Marzehns und Niemegk (Kreis Potsdam-Mittelmark) offenbar auch durch die schlechte Sicht wegen des Rauches einer brennenden Lagerhalle, die aus noch unbekannter Ursache brannte, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch auf dapd-Anfrage sagte. Zudem sei es sehr nebelig gewesen. Zwischenzeitlich hatte die Polizei von drei Toten gesprochen.
Unfall löst Kettenreaktion aus
Zunächst stießen wegen schlechter Sicht mindestens zwei Pkw zusammen. Bei dem Versuch eines Lkw-Fahrers, der Unfallstelle auszuweichen, kippte sein Transporter auf der Fahrbahn um. Dann rasten zahlreiche weitere Fahrzeuge in die Unfallstelle.
Insgesamt fuhren acht Lkw und 16 Autos ineinander. Einige Fahrzeuge waren regelrecht ineinander verkeilt. Das habe die Bergung schwierig gemacht, sagte der Polizeisprecher. Die Toten befanden sich in Autos. Zur Identität gab es noch keine Erkenntnisse. Die Autobahn sollte noch bis zum Morgen in beide Richtungen gesperrt bleiben.
Rettungskräfte mussten von Seelsorgern betreut werden
Die Massenkarambolage ereignete sich um 19.38 Uhr in Fahrtrichtung Berlin. Die Unfallstelle erstreckte sich über 500 Meter. Trümmerteile flogen bis auf die gegenüberliegende Fahrbahn. Apfelsinen und Zitronen rollten über die Autobahn. Auch Gemüsekisten waren verstreut. Die Rettungskräfte der freiwilligen Feuerwehr wurden von Notfallseelsorgern betreut.
Die Polizei ermittelt den genauen Unfallhergang
Die Polizei will nun den genauen Unfallhergang und die Ursache des Brandes in der Lagerhalle ermitteln. Kriminalpolizei und Unfallsachverständige werteten bisher unter anderem die Fahrtenschreiber der Lkw aus. dapd/AZ