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Vatikan: Massenhochzeit im Petersdom - Papst Franziskus vermählt 20 Paare

Vatikan

Massenhochzeit im Petersdom - Papst Franziskus vermählt 20 Paare

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    Papst Franziskus hat 20 Paare im Petersdom vermählt.
    Papst Franziskus hat 20 Paare im Petersdom vermählt. Foto: Angelo Carconi/dpa

    In einer feierlichen Zeremonie traute der Papst die Paare unterschiedlichen Alters aus dem Bistum Rom. Die nur äußerst selten von einem katholischen Kirchenoberhaupt vollzogene Trauung stand im Zeichen der außerordentlichen Bischofsversammlung Anfang Oktober zu den Themen Ehe, Familie und Sexualität, die von Franziskus einberufen worden war.

    Trauung im Petersdom: Mehrere Paare haben bereits Kinder

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Vor den Altar trat unter anderem eine ledige Mutter mit ihrem Partner, dessen erste Ehe vom Vatikan annulliert worden war. Das 1958 beziehungsweise 1965 geborene Paar war Medienberichten zufolge das älteste an diesem Tag. Ein 1986 geborener Bräutigam und seine drei Jahre jüngere Ehefrau bildeten demnach das jüngste Paar bei der Zeremonie. Mehrere Paare haben bereits Kinder oder leben schon länger zusammen. Die Paare waren auf Vorschlag des Papstes ausgewählt worden, um - wie es offiziell hieß - einen repräsentativen Querschnitt heutiger Lebensgemeinschaften abzubilden.

    Die Paare saßen in Begleitung ihrer Angehörigen im Halbkreis um den päpstlichen Altar herum. Auch zahlreiche unbeteiligte Kirchgänger fanden sich zu der Feier ein. Die Ehe sei "kein einfacher Weg, sondern manchmal eine konfliktreiche Reise", sagte Franziskus. "Aber so ist das Leben." Streit zwischen Eheleute sei etwas ganz normales. "Aber beendet nicht den Tag, ohne Frieden geschlossen zu haben." Manchmal würden auch kleine Gesten genügen, sagte das Kirchenoberhaupt.

    Wie geht es mit wiederverheirateten Gescheidenen weiter?

    1994 hatte Papst Johannes Paul II. beim Weltfamilientreffen im Vatikan mehrere Paare vermählt. Eine weitere Trauung durch den Papst wurde im Jahr 2000 vorgenommen. In drei Wochen empfängt Franziskus mehr als 250 Bischöfe, Delegierte und Experten, um über die künftige katholische Familienpolitik zu diskutieren. Zu den Teilnehmern gehören 114 Mitglieder der Bischofskonferenz.

    Das Treffen wird mit Spannung erwartet, weil es dabei unter anderem um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen geht. Diesen wird traditionell die Kommunion verweigert. Selbst ranghohe Kirchenvertreter halten diesen Umgang mit geschiedenen Kirchenmitgliedern für lebensfremd. Ihre Widersacher fürchten dagegen um die Heiligkeit des Sakraments der Ehe, wenn die Kirche sich für Geschiedene öffnen sollte. afp/AZ

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