In wenigen Stunden haben die Spekulationen ein Ende. Dann wird das Komitee in Oslo den diesjährigen Gewinner des Friedensnobelpreises bekanntgeben. Als große Favoritin gilt die 16 Jahre alte Malala, die sich in ihrer Heimat Pakistan gegen die Taliban für das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung einsetzt.
Malala wurde lebensgefährlich verletzt
Malala wurde vor einem Jahr wegen ihres Engagements für die Schulbildung von Mädchen in ihrem heimatlichen Swat-Tal von Mitgliedern der radikalislamischen Taliban in den Kopf geschossen. Sie überlebte den Anschlag schwer verletzt und wurde zur Behandlung nach Großbritannien gebracht, wo sie seitdem mit ihrer Familie lebt. Trotz des Angriffs hat Malala ihr Engagement aber nicht aufgegeben. Friedensnobelpreis für Taliban-Opfer Malala?
Malala möchte als Premierministerin Pakistan retten
Malala würde gerne Regierungschefin werden, um ihr Land zu retten. "Ich will Premierministerin Pakistans werden", sagte die 16-Jährige bei einem Interview mit der CNN-Moderatorin Christiane Amanpour am Donnerstag in New York auf die Frage, ob sie lieber Politikerin oder Ärztin werden würde. "Ich denke, dies wäre wirklich gut, weil ich durch Politik mein ganzes Land retten könnte." Sie könnte dann einen Großteil des Haushalts für Bildung ausgeben und sich der Außenpolitik widmen.
Friedensnobelpreis wäre eine "große Ehre"
"Würde ich den Friedensnobelpreis gewinnen, wäre das eine solch große Ehre und mehr als ich verdiene", sagte Malala. "Der Friedensnobelpreis würde mir helfen, diese Kampagne für die Bildung von Mädchen zu beginnen."
Sacharow-Preis für Menschenrechte
Am Donnerstag gewann die Schülerin den renommierten Sacharow-Preis für Menschenrechte des Europäischen Parlaments. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird Malala am 20. November in Straßburg überreicht werden.
Auch Whistleblower Manning unter den Favoriten
Weitere aussichtsreiche Kandidaten sind der kongolesische Arzt Denis Mukwege, der Ende September für seine Behandlung tausender vergewaltigter Frauen bereits mit einem Alternativen Nobelpreis geehrt wurde, und der weißrussische Menschenrechtler Ales Beljazki. Unter den bekannten Kandidaten in diesem Jahr ist auch US-Whistleblower Chelsea Manning (früher Bradley Manning).
Abschluss des Nobelpreisreigens
Die Verkündung des Friedensnobelpreisträgers bildet den Abschluss des Nobelpreisreigens in dieser Woche. Seit Montag waren Preisträger in den Sparten Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Der Literaturnobelpreis war gestern (Donnerstag) an die Kanadierin Alice Munro gegangen. afp/dpa