Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Tiere: Löwenbabys aus Gaza finden neues Zuhause in Jordanien

Tiere

Löwenbabys aus Gaza finden neues Zuhause in Jordanien

    • |
    Die britische Tierschutzgruppe "Vier Pfoten" bringt die Löwenbabys Max und Mona vom Gazastreifen nach Jordanien.
    Die britische Tierschutzgruppe "Vier Pfoten" bringt die Löwenbabys Max und Mona vom Gazastreifen nach Jordanien. Foto: Mahmud Hams, afp

    Zwei Löwenbabys, die ein sechsfacher Vater mit seinen Kindern in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen aufgezogen hat, sollen in Jordanien ein besseres Zuhause finden. Am Sonntag wurden Max und Mona unter Vermittlung der britischen Tierschutzgruppe "Vier Pfoten" zunächst über den schwer bewachten Grenzübergang Erez nach Israel gebracht, von wo sie weiter nach Jordanien reisen sollten. Am Freitag war das Vorhaben noch an bürokratischen Hindernissen gescheitert.

    Vorbesitzer Saadi Dschamal sagte: "Wir sind sehr traurig. Max und Mona waren wie Kinder für uns." Die beiden fünf Monate jungen Löwen, ein Männchen und ein Weibchen, hätten ihn am Ende rund dreißig Euro Futter am Tag gekostet. Das konnte der Beamte im palästinensischen Sicherheitsdienst, der mit Frau und sechs Kindern im Flüchtlingslager Rafah am Südrand des Gazastreifens lebt, nicht mehr aufbringen. Seit dem verheerenden Krieg mit Israel im vergangenen Sommer sind die Preise in der Palästinenserenklave stark angestiegen.

    Besitzer wollte mit den Löwen eigentlich Geld verdienen

    Dschamal berichtete, sein Plan, mit den Löwen Geld hinzuzuverdienen, indem er sie an Vergnügungsparks und Strandrestaurants ausleiht, habe kaum funktioniert. Deshalb gebe er sie nun gratis an ein Raubtiergehege in Jordanien ab. Amir Chalil von "Vier Pfoten" ergänzte, die Jungen müssten "aus ihrer höchstgradig unangemessenen Unterbringung" geborgen werden, auch weil sie in absehbarer Zeit zu einer Bedrohung für ihre Umgebung würden.

    Die Jungen waren vermutlich Nachkommen eines Löwenpaars, das durch die Schmugglertunnel aus Ägypten in den Gazastreifen gebracht wurde. Bevor diese Tunnel weitgehend zerstört wurden, waren auch viele weitere Wildtiere für Zoos und Privatleute in das isolierte und an Attraktionen arme Gebiet geschleust worden. Im September hatte "Vier Pfoten" bereits drei Löwen aus dem im Krieg stark zerbombten Al-Bisan-Zoo von Gaza nach Jordanien gebracht. Der Transfer muss jeweils mit dem israelischen Verteidigungsministerium koordiniert werden.

    Die Tierschützer schätzen, dass derzeit noch rund 40 weitere Raubkatzen im Gazastreifen leben. Dschamal hofft, dass "Vier Pfoten" ihm hilft, von Israel die schwer zu erlangende Erlaubnis zu bekommen, Max und Mona eines Tages in Jordanien besuchen zu dürfen. afp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden