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Anschlag in Berlin: News-Blog: Hatte Anis Amri Helfer?

Anschlag in Berlin

News-Blog: Hatte Anis Amri Helfer?

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    Die Polizei hat Anis Amri in Mailand erschossen.
    Die Polizei hat Anis Amri in Mailand erschossen. Foto: Daniele Bennati
    • In Berlin ist am Montag ein Lkw in einen Weihnachtsmarkt nahe der Gedächtniskirche gerast.
    • Zwölf Menschen starben, 49 wurden verletzt. Mehrere Opfer schweben noch in Lebensgefahr.
    • Der Verdächtige Anis Amri wurde am Freitag in Mailand erschossen.

    13.29 Uhr: Umfrage: Mehrheit der Deutschen für mehr Videoüberwachung

    Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin ist die Mehrheit der Deutschen für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur sprechen sich 73 Prozent für eine Aufstockung der Polizeikräfte und 61 Prozent für eine bessere Ausrüstung der Polizei aus. Eine große Mehrheit von 60 Prozent ist für eine stärkere Videoüberwachung öffentlicher Räume.

    13.03 Uhr: Innenverwaltung hält Debatte über Videoüberwachung für verfrüht =

    Die Berliner Innenverwaltung will sich beim Einsatz von Videoüberwachung nicht unter Druck setzen lassen. Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz sollten erst einmal die Ermittlungen zu Ende geführt werden, sagte der Sprecher von Innensenator Andreas Geisel (SPD), Martin Pallgen, am Sonntag auf Anfrage. "Dann können wir in die politische Diskussion einsteigen. Jetzt halten wir das für verfrüht." Zugleich betonte Pallgen, das Thema müsse angesichts der veränderten Lage neu bewertet werden. 

    Die rot-rot-grüne Koalition lehnt bislang eine Ausweitung der Videoüberwachung öffentlicher Plätze ab. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte den Berliner Senat aufgerufen, seine Haltung zur Videoüberwachung "dringend" zu überdenken. De Maizière verwies in der Bild am Sonntag auf die Linie der Bundesregierung: "Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein Gesetz beschlossen, das die Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen erleichtert und damit einen wichtigen Beitrag zur Kriminalitätsbekämpfung leisten wird."

    12.39 Uhr: Wagenknecht macht Bundesregierung Vorwürfe

    Die Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht wirft der Bundesregierung vor, das Erstarken terroristischer Gruppen wie des IS mitverantwortet zu haben. Seit 15 Jahren werde ein sogenannter "Krieg gegen den Terror" geführt, zuerst in Afghanistan, dann auch im Irak, in Libyen und in Syrien. "Und die Bilanz all dieser Kriege ist, dass der islamistische Terrorismus nicht geschwächt, sondern massiv verstärkt wurde", sagte sie.

    11.38 Uhr: Weihnachtsmarkt an Gedächtniskirche bleibt bis 1. Januar offen

    Der Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche soll wie geplant bis zum 1. Januar geöffnet bleiben. Am 31. Dezember werde es noch einmal einen Gottesdienst geben, sagte Klaus-Jürgen Meier, der Vorstandsvorsitzende der AG City und Vertreter des Handels, am Sonntag. Bei dem Jahresendgottesdienst, der traditionell vor allem für die Schausteller sei, werde natürlich auch der Opfer des Terroranschlags am Breitscheidplatz gedacht. 

    Sonntag, 25. Dezember, 10.55 Uhr: Hatte Anis Amri Helfer?

    Die Ermittlungen nach dem Anschlag in Berlin laufen auch an den Weihnachtsfeiertagen mit Hochdruck. Unter anderem soll geklärt werden, ob der mutmaßliche Attentäter Anis Amri ein Unterstützernetzwerk, Mitwisser oder Gehilfen hatte.

    In Tunesien haben Sicherheitskräfte am Samstag drei Männer fest, die mit dem mutmaßlichen Attentäter in Verbindung stehen sollen. Einer der Verdächtigen sei der Neffe Amris, teilte das Innenministerium in Tunis mit. Die Festgenommenen seien zwischen 18 und 27 Jahre alt. Der Neffe soll nach Angaben tunesischer Sicherheitskräfte gestanden haben, dass er mit dem mutmaßlichen Attentäter auf einem verschlüsselten Weg über eine Nachrichtenapp in Kontakt gestanden habe. Sein Onkel habe gewollt, dass er der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue schwöre. 

    19.47 Uhr: Medien: Terrorverdächtiger Amri gelangte über Lyon nach Italien

    Der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri ist französischen Medieninformationen zufolge über Lyon und Chambéry nach Italien gelangt. Der Terrorverdächtige habe am vergangenen Donnerstag in Lyon das Bahnticket für Italien gekauft, berichtete die Wochenzeitung Journal de Dimanche mit Verweis auf eine hochrangige Quelle im Pariser Innenministerium.

    Amri habe einen zweiten Fahrschein nach dem Umsteigen in Chambéry in einem nach Mailand führenden Hochgeschwindigkeitszug in bar gelöst, ergänzte der Radiosender Europe 1. Staatspräsident François Hollande sei am Donnerstag ebenfalls in Chambéry in der Region Savoyen gewesen, um ein Krankenhaus einzuweihen. Wegen dieses Besuches seien Kontrollen am Bahnhof nicht vorrangig gewesen, so der Sender. Ermittler werteten Aufnahmen von Überwachungskameras der Bahnhöfe Lyon Part-Dieu und Chambéry aus. Wie der Terrorverdächtige nach Lyon kam, sei nicht bekannt.

    Der französische Innenminister Bruno Le Roux hatte am Freitagabend laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bestätigt, um die Fakten in diesem Fall präzise festzustellen. Zur vermuteten Reiseroute von Amri über Frankreich äußerte er sich hingegen nicht. "Ich rufe zur größten Vorsicht auf im Hinblick auf Informationen, die zur Zeit zirkulieren", hatte der Ressortchef dazu gesagt.

    Die italienische Nachrichtenagentur Ansa hatte am Freitag gemeldet, dass der Terrorverdächtige aus dem französischen Chambéry nach Turin in der italienischen Region Piemont gekommen war. Von dort habe er einen Zug nach Mailand genommen. Medienberichten zufolge war eine entsprechende Fahrkarte bei seiner Leiche gefunden worden.

    19.16 Uhr: Gedenken an die Anschlagsopfer in der Gedächtniskirche

    Weihnachten am Ort des Terrors: In der Gedächtniskirche haben an Heiligabend viele hundert Gläubige bei mehreren Gottesdiensten der Opfer des Anschlags auf dem Berliner Weihnachtsmarkt gedacht. Vor zwölf Kerzen für die zwölf Toten rief die evangelische Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein dazu auf, Hass nicht mit Hass zu vergelten. "Wir spüren dieses Mal stärker, was Weihnachten bedeutet", sagte sie in der zentralen Christvesper am frühen Abend. "Nichts wünschen wir uns an diesem Ort, an dieser Stelle mehr als: Herr, gib uns Deinen Frieden!"

    Die Gedächtniskirche sei nicht mehr nur ein Mahnmal gegen den Krieg, sondern auch gegen den Terror, so Trautwein. "Am Montag hat das Herz vieler Menschen, hat mein Herz einen Riss bekommen", sagte sie. "Diese Kirche wird die Namen der Opfer bewahren." Die Anschlagsstelle war mit Gittern abgesperrt. Davor hatten Menschen unzählige Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. "Warum?" stand groß auf einem Schild.

    17.47 Uhr: Amri soll Neffen aufgefordert haben, nach Deutschland zu kommen

    Nach dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt haben tunesische Sicherheitskräfte drei Männer festgenommen, die mit dem mutmaßlichen Attentäter in Verbindung stehen sollen, darunter der Neffe von Anis Amri.

    Der Neffe Amris soll nach Angaben tunesischer Sicherheitskräfte gestanden haben, dass er mit dem mutmaßlichen Attentäter auf einem verschlüsselten Weg über eine Nachrichtenapp in Kontakt gestanden habe. Sein Onkel habe gewollt, dass er der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue schwöre. 

    Der Neffe sagte dem Innenministerium zufolge ferner, dass Amri ihm Geld geschickt hatte, damit er nach Deutschland kommen könnte, um sich dort einer Gruppe anzuschließen, die Abu Al-Walaa Battalion heißt. Amri erzählte demnach seinem Neffen, dass er ein Anführer dieser Gruppe sei. Der im November festgenommene Abu Walaa gilt als salafistischer Chefideologe und mutmaßlicher Unterstützer der Terrormiliz IS.

    15.59 Uhr: RBB äußert sich zu Bildern

    RRB-Sprecher Justus Demmer sagt dazu, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Bilder habe es weder für den RBB noch für "die aus unserer Sicht hoch vertrauenswürdige" Quelle, die dem Sender das Material übermittelt habe, begründete Zweifel daran gegeben, dass auf den Bildern Amri zu sehen sei. 

    "Der RBB geht nach seinen Recherchen weiter davon aus, dass die Sicherheitsbehörden zu diesem Zeitpunkt der gleichen Überzeugung waren. Dass sich diese Einschätzung nun als falsch herausstellt und korrigiert werden muss, bedauern wir", so Demmer. "Wir sehen dies als Fortschritt in den Ermittlungen der Polizei und passen unsere Berichterstattung entsprechend an." Bei gleicher Quellenlage würde der Sender wieder genau so verfahren.

    14.25 Uhr: Sieben Deutsche unter den Toten des Anschlags in Berlin

    Unter den zwölf Todesopfern des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin sind sieben Deutsche. Das teilte eine Sprecherin des Bundeskriminalamts in Wiesbaden am Samstag mit. Aus Polen, Italien, Israel, Tschechien und der Ukraine stammt demnach jeweils einer der Toten des Anschlags. Weitere Angaben zu Geschlecht und Alter der Opfer wollte die BKA-Sprecherin nicht machen.

    14.00 Uhr: Mann von Überwachungskamera-Bildern meldet sich

    Nach der Veröffentlichung von Bildern aus einer Überwachungskamera vor einem Berliner Moschee-Verein hat sich der Gezeigte nach Angaben der Polizei bei der Behörde gemeldet. Es stehe eindeutig fest, dass es nicht der Terrorverdächtige Anis Amri gewesen sei, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hatte am Donnerstag berichtet, Amri sei auf Bildern vor und nach dem Terroranschlag an dem Salafisten-Treffpunkt in Moabit zu sehen. Der Chef des Landeskriminalamts, Christian Steiof, hatte das bereits am Freitag dementiert.

    13.53 Uhr: Verletzter Polizist darf Krankenhaus verlassen

    Nach dem Schusswechsel bei Mailand mit dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin darf der dabei verletzte italienische Polizist das Krankenhaus wieder verlassen. Ihm gehe es sehr gut, sagte der Direktor des Krankenhauses in Monza am Samstag laut Nachrichtenagentur Ansa. Am Nachmittag werde er entlassen. Er könne bald wieder arbeiten. Dem Polizisten wurde ein Projektil aus der Schulter operiert. 

    13.50 Uhr: Amri soll gewollt haben, dass Neffe IS die Treue schwört

    Tunesische Sicherheitskräfte haben drei Männer festgenommen, die mit dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin in Verbindung stehen sollen. Einer der Verdächtigen sei der Neffe von Anis Amri, teilte das Innenministerium in Tunis am Samstag mit. Der Neffe habe gestanden, dass er mit Amri auf einem verschlüsselten Weg über eine Nachrichtenapp in Kontakt gestanden habe.

    Sein Onkel habe gewollt, dass er der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue schwöre. Auch habe er ihm Geld geschickt. Das Ministerium bezeichnete die drei Männer als eine Terrorzelle, die Sicherheitskräfte bereits am Freitag nahe der Stadt Kairouan ausgehoben hätten. In dieser Region lebt auch die Familie von Amri. Kairouan gilt als Salafistenhochburg.

    13.46 Uhr: Polizei zeigt zu Gottesdiensten an Heiligabend Präsenz

    An Heiligabend verstärkt die Polizei in vielen deutschen Städten ihre Präsenz vor Kirchen. In Hannover, Frankfurt und anderen Großstädten erhielten die Beamten die Anweisung, das Geschehen rund um die Weihnachtsgottesdienste in den Blick zu nehmen. Am Kölner Dom sollen Polizisten an den Ein- und Ausgängen stehen. Allerdings sind nicht in allen größeren Städten Kontrollfahrten speziell vor Kirchen angekündigt. So plant die Polizei nach eigenen Angaben in Hamburg und Sachsen neben der ohnehin üblichen Kontrollen keine zusätzlichen Einsätze. 

    Hannovers Landesbischof Ralf Meister begrüßte den Polizeischutz für Weihnachtsgottesdienste in Zeiten terroristischer Bedrohungen. "Ich finde es notwendig und richtig, dass große Ansammlungen von Menschen momentan besonders geschützt werden müssen", sagte der evangelische Theologe an Heiligabend der Deutschen Presse-Agentur. "Die Gesellschaft hat verstanden, dass sie ihre Offenheit und Liberalität auch schützen muss." 

    13.41 Uhr: Drei Männer mit Verbindungen zu Amri in Tunesien festgenommen

    Tunesische Sicherheitskräfte haben drei Männer festgenommen, die mit dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin in Verbindung stehen sollen. Einer der Verdächtigen sei der Neffe von Anis Amri, teilte das Innenministerium in Tunis am Samstag mit.

    12.47 Uhr: Leiche von Anschlagsopfer aus Berlin nach Italien zurückgeführt

    Die Leiche einer Italienerin, die bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt getötet wurde, ist nach Italien zurückgeführt worden. Das Militärflugzeug mit den Eltern der Toten und dem Sarg landete am Samstag auf dem Flughafen Ciampino bei Rom. Auch der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella und Verteidigungsministerin Roberta Pinotti waren bei der Ankunft dabei. Die Beerdigung der Frau aus Sulmona in den Abruzzen soll am 26. Dezember stattfinden, wie italienische Nachrichtenagenturen weiter berichteten. Die Italienerin war eine von zwölf Menschen, die bei dem Anschlag mit einem Lastwagen am 19. Dezember umkamen. 

    11.52 Uhr: De Maizière drängt auf schnellere Rückführung nach Tunesien

    Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat eine schnellere Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern nach Tunesien und in andere nordafrikanische Staaten gefordert. "Wären die Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer eingestuft, würden Asylverfahren auch bei Tunesiern schneller und einfacher verlaufen als bisher", sagte de Maizière der "Bild am Sonntag". Der Minister forderte konkret die Grünen auf, sich der vom Parlament bereits beschlossenen Einstufung als sichere Herkunftsländer im Bundesrat nicht weiter zu widersetzen. 

    07.30 Uhr: Über hundert Beamte ermitteln an Weihnachten weiter

    Die Ermittlungen nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag in Berlin sollen über Weihnachten mit Hochdruck fortgesetzt werden. Nach Angaben von Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), arbeitet eine dreistellige Zahl von Beamten an den Feiertagen an dem Fall. Nach dem Tod des mutmaßlichen Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri bleiben viele Fragen offen: Hatte er Helfer? Wie kam er von Berlin nach Italien?

    00.47 Uhr: Trump spricht nach Bekanntwerden von Amris Bekennervideo von "religiöser Drohung"

    Nach der Veröffentlichung eines mutmaßlichen Bekennervideos des mutmaßlichen Attentäters von Berlin hat der künftige US-Präsident Donald Trump von einer "klaren religiösen Drohung" gesprochen. In einer ersten Erklärung über den Kurzbotschaftendienst Twitter zitierte Trump am Freitag zunächst das Video, in dem Anis Amri gedroht haben soll, 'mit dem Willen Gottes werden wir Euch alle schlachten, Ihr Schweine'.

    In einem zweiten Tweet führte der künftige US-Präsident weiter aus, bei der Botschaft handle es sich um eine "klare religiöse Drohung, die Realität wurde." Er fügte hinzu: "So viel Hass. Wann werden die USA, und alle anderen Länder, zurückschlagen?"

    Bereits wenige Stunden nach dem Lkw-Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hatte Trump von einem Attentat "islamistischer Terroristen" gegen Christen gesprochen. Zu dem Zeitpunkt stand laut den deutschen Sicherheitsbehörden noch nicht fest, ob es sich um einen Unfall oder ein Attentat handelte. Zwei Tage später sprach Trump von einem "Anschlag auf die Menschheit".

    00.40 Uhr: Tunesien, das Land, aus dem der Verdächtige stammt

    Anis Amri stammt aus Tunesien. Hier lesen Sie einen Hintergrund zu Tunesien von unserem Politikredakteur Winfried Züfle: Tunesien: Wo Hoffnung und Terror zu Hause sind.

    21.55 Uhr: Identifizierung der Berliner Terroropfer abgeschlossen

    Die Opfer des Terroranschlags von Berlin sind alle identifiziert. Das Bundeskriminalamt teilte am Freitagabend über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mit: "IDKO des BKA hat Identifizierung der 12 Todesopfer vom Breitscheidplatz beendet." IDKO ist die behördeninterne Abkürzung für Identifizierungskommission. Bekannt ist, dass unter den Toten jeweils ein Pole, eine Italienerin, eine Israelin und ein Tscheche ist. Nach Spiegel-Informationen handelt sich um sechs Männer und Frauen.

    21.38 Uhr: Frankreich: Ermittlungen zur Flucht vom Amri laufen

    Frankreich lässt Medieninformationen zunächst unbestätigt, wonach der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri über Frankreich nach Italien gelangt sein soll. Der französische Innenminister Bruno Le Roux wies am Freitagabend in Paris auf laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hin.

    "Ich rufe zur größten Vorsicht auf im Hinblick auf Informationen, die zur Zeit zirkulieren", sagte der Minister. "Nur die Ermittlungen werden es erlauben, die Fakten präzise festzustellen." Er sei mit seinen Amtskollegen in Deutschland und Italien in Kontakt.

    Die italienische Nachrichtenagentur Ansa hatte gemeldet, dass der Terrorverdächtige aus dem französischen Chambéry nach Turin in der italienischen Region Piemont gekommen war. Von dort habe er einen Zug nach Mailand genommen. Medienberichten zufolge war eine entsprechende Fahrkarte bei seiner Leiche gefunden worden.

    20.26 Uhr: Was sich in der Nacht in Sesto San Giovanni zutrug

    Einen Tag vor Weihnachten sind zwei italienische Polizisten nachts im Streifenwagen in Sesto San Giovanni unterwegs, einer trostlosen, ehemaligen Industriehochburg im Speckgürtel von Mailand. Es ist eine Routine-Streife, deren Ende in der ganzen Welt für Aufsehen sorgen wird. Unser Italien-Korrespondent Julius Müller-Meiningen über eine ereignisreiche Nacht: Eine Polizei-Kugel beendet Amris Flucht in Mailand.

    17.56 Uhr: Irrtümlich festgenommener Mann: Ich bin nur zur U-Bahn gerannt

    Der nach dem Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlag am Montag irrtümlich festgenommene Pakistaner Navid B. hat sich erstmals wieder zu Wort gemeldet. Er sei gerade in einem Park, dem Tiergarten, gewesen "und wollte meine U-Bahn erwischen, um nach Hause zu fahren", sagte der Asylbewerber in einem Interview für die Welt am Sonntag. Dabei sei er gerannt, als er eine Straße überquerte, weil Autos kamen.

    Daraufhin hätten ihn Polizisten angehalten und ihn gefragt, warum er renne, sagte Navid B. weiter. Sie hätten ihn dann gefragt, "ob ich den Anschlag mit dem Laster verübt habe". Obwohl er gesagt habe, dass er unschuldig sei, habe er die Nacht in Gewahrsam verbringen müssen. Am nächsten Tag sei er dann freigelassen und zunächst in ein Hotel gebracht worden. "Anschließend wurde ich in eine andere Flüchtlingsunterkunft gebracht, aber ich weiß nicht, wo sie sich befindet", sagte Navid B. am Donnerstag.

    Nach der Festnahme hatten polizeiliche Nachforschungen ergeben, dass der Pakistaner nichts mit dem Anschlag mit zwölf Toten und etwa 50 Verletzten zu tun hatte. In den vergangenen Tagen hatte es dann Irritationen gegeben, weil Navid B. nach seiner Freilassung nicht wieder in seiner Unterkunft in Berlin-Tempelhof aufgetaucht war. Auch Angehörige hatten sich besorgt geäußert, weil Navid B. sich zunächst nicht wieder bei ihnen gemeldet habe.

    17.43 Uhr: Bericht: Handy von getötetem Amri gefunden

    Nach der Geldbörse hat die Polizei nach Informationen des Magazins Der Spiegel offensichtlich auch das Handy des getöteten Terrorverdächtigen Anis Amri gefunden. Das Mobiltelefon der Marke HTC sei beim Lastwagen sichergestellt worden, mit dem der 24-jährige Tunesier am Montagabend mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Weihnachtsmarkt im Berliner Zentrum gerast ist, berichtet das Magazin. Die Auswertung des Mobiltelefons durch Spezialisten der Kriminaltechnik laufe derzeit auf Hochtouren, zitierte Der Spiegel aus Sicherheitskreisen.

    Offenbar wurde das wichtige Beweisstück wie die Geldbörse Amris erst viele Stunden nach dem Anschlag gefunden worden, nämlich am Dienstag bei einer erneuten Untersuchung des Lastwagens durch die Spurensicherung. Der späte Fund, so heißt es aus Berliner Polizeikreisen, sei der "Akribie der Tatortarbeit" geschuldet. Man habe nach dem Prinzip Gründlichkeit vor Schnelligkeit gearbeitet. "Es gibt kriminaltechnische Standards, wie lange kriminaltechnische Untersuchungen dauern, die halten wir auch konsequent ein", hatte Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt gesagt.

    16.39 Uhr: Sicherheitsvorkehrungen bleiben hoch

    Nach dem Terroranschlag in Berlin wird der Weihnachtsreiseverkehr in Deutschland schwer bewacht. An Flughäfen, Bahnhöfen und in einem 30 Kilometer breiten Streifen an den Grenzen Deutschlands sei die Bundespolizei stark präsent, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mit. Auch nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri blieben die Sicherheitsvorkehrungen auf unverändert hohem Niveau, hieß es aus der Bundespolizeidirektion Berlin.

    Die Maßnahmen würden bis auf Weiteres aufrechterhalten. An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld gehen Beamte in voller Montur auf Streife - dort sei die Präsenz bereits nach den Anschlägen von Paris und Brüssel erhöht worden, berichtete Jens Schobranski, der Sprecher der Hauptstadtdirektion der Bundespolizei. Zur auffälligen Ausrüstung der Beamten gehört vor allem die "MP5" - eine bei Polizeidienststellen weltweit verbreitete Maschinenpistole.

    Außerhalb der Hauptstadt hat die Bundespolizei unter anderem die Grenzen im Blick. Bundesweit dürfe sie in einem Streifen von 30 Kilometern zur jeweiligen Grenze kontrollieren, sagte Präsidiumssprecher Gero von Vegesack. Mit Verzögerungen an Flughäfen oder an den Grenzübergängen müssten Weihnachtsreisende allerdings nicht rechnen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt hatte die Bundespolizei gleich nach dem Anschlag die Fahndung intensiviert. Es seien nicht nur mehr Kräfte im Einsatz, diese seien auch besonders aufmerksam und für mögliche Gefahren sensibilisiert, hatte ein Sprecher in Frankfurt/Main betont.

    16.16 Uhr: FDP fordert regierungsunabhängige Expertenkommission im Fall Amri

    Die FDP hat eine unabhängige Expertenkommission gefordert, die den Anschlag des tatverdächtigen Tunesiers Anis Amri auf einen Berliner Weihnachtsmarkt aufklärt. "Die Untersuchung sollte nicht regierungsintern ablaufen", sagte FDP-Chef Christian Lindner. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuvor Innenminister Thomas de Maizière (beide CDU) mit der Aufklärung und Untersuchung des Falls beauftragt.  Lindner sagte weiter: "Wir müssen wissen, wie es zu dem schrecklichen Anschlag von Berlin kommen konnte. (...) Wir fordern eine unabhängige Expertenkommission, die mögliches Behördenversagen und Handlungsbedarf für den Gesetzgeber prüft. Eine unabhängige Einschätzung sollte auch im Interesse der Regierung sein."

    16.10 Uhr: Das geschah in der Nacht in Mailand

    Die Mailänder Polizeiführung hat das nächtliche Zusammentreffen mit dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin detailliert geschildert. Demnach spielte sich das Geschehen bei einer normalen Personenkontrolle so ab: Der europaweit gesuchte Anis Amri sei sehr ruhig gewesen, habe Italienisch gesprochen, wenn auch mit ausländischem Akzent - der Tunesier hatte sich früher jahrelang in Italien aufgehalten und war dort im Gefängnis.

    Den Polizisten sagte er demnach, er sei aus der südlichen Region Reggio Calabria, doch der Akzent habe einen Beamten aufhorchen lassen. Er forderte Amri auf, seinen Rucksack zu leeren. Daraufhin habe dieser eine geladene entsicherte Pistole des Kalibers 22 aus der Jacke hervorgeholt - und geschossen. Der Polizist sei an der Schulter getroffen worden.

    Der jüngere Polizist (29), der sich hinter dem Streifenwagen versteckte, erwiderte das Feuer. Amri rief: "Polizisten-Bastarde". Der jüngere Polizist habe zwei Mal geschossen, dabei habe er Amris Brustkorb getroffen. Alle Reanimationsversuche der Polizisten waren vergeblich, nach zehn Minuten starb Amri, wie es heißt.

    15.29 Uhr: Merkel dringt auf schnellere Abschiebungen nach Tunesien

    In Folge des Terroranschlags von Berlin dringt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf schnellere Abschiebungen nach Tunesien. Sie habe dem tunesischen Präsidenten Beji Caid Essebsi telefoniert, sagte Merkel. "Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass wir den Rückführungsprozess noch weiter beschleunigen und die Zahl der Zurückgeführten deutlich erhöhen müssen." Bei der Frage der Rückführungen habe es im laufenden Jahr bereits Fortschritte gegeben. Nach dem Anschlag war bekannt geworden, dass eine Abschiebung des mutmaßlichen Täters, des Tunesiers Anis Amri, gescheitert war.

    15.22 Uhr: Merkel will umfassende Analyse des Falls Amri

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine schnelle Überprüfung sämtlicher Aspekte des Terroranschlags von Berlin angekündigt. Der Fall des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri werfe eine Reihe von Fragen auf, sagte Merkel. "Wir werden jetzt mit Nachdruck prüfen, inwieweit staatliche Maßnahmen verändert werden müssen." Sie habe Innenminister Thomas de Maizière (CDU) gebeten, mit Justizminister Heiko Maas (SPD) und den Sicherheitsbehörden jeden Aspekt des Falles zu analysieren und die Ergebnisse "baldmöglichst" vorzulegen. Daraus könnten politische und gesetzliche Konsequenzen gezogen werden. "Die Gefahr des Terrorismus insgesamt besteht wie seit vielen Jahren weiter", sagte Merkel. Für sie wie für die gesamte Bundesregierung sei es oberste Pflicht des Staates, die Bürger zu schützen.

    15.21 Uhr: Merkel dankt Italien

    Nach dem Tod des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri bei einem Schusswechsel in Mailand hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) des Eingreifen der italienischen Behörden gewürdigt. "Unser großer Dank geht an die italienische Polizei und die übrigen Kräfte von Sicherheit und Justiz für die denkbar engste Zusammenarbeit in diesem Fall", sagte Merkel in Berlin. Sie hob auch die Kooperation mit anderen europäischen und internationalen Partnern hervor. Die Kanzlerin betonte, mit dem Tod Amris seien die Ermittlungen nicht vorüber. "Wenn es weitere Schuldige oder Helfershelfer gibt, werden wir sie zur Rechenschaft ziehen."

    15.06 Uhr: Senat prüft Verbot von Moschee-Verein

    Die Berliner Behörden prüfen ein mögliches Verbot des Moschee-Vereins "Fussilet 33", in dem auch der mutmaßliche Attentäter vom Breitscheidplatz verkehrt haben soll. Derzeit werde geprüft, "ob man hier kurzfristig tätig werden kann", sagte Innenstaatssekretär Torsten Akmann am Freitag im Berliner Innenausschuss. Es gehe um die Frage, ob "Verbotstatbestände" vorliegen, die einen solchen Schritt rechtfertigten. Dazu könnten Strafverfahren gegen Beteiligte gehören oder Hinweise auf Unterstützung terroristischer Vereinigungen.

    Der Moschee-Verein im Stadtteil Moabit, dessen Räume bei der Suche nach dem mutmaßlichen Attentäter Anis Amri am Donnerstag und Freitag zweimal Ziel der Fahnder waren, wird im jüngsten Bericht des Berliner Verfassungsschutzes als Treffpunkt von Islamisten geführt. Beim Islamunterricht sollen dort Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien radikalisiert worden sein. Auch sei Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden.

    15.00 Uhr: IS-Sprachrohr veröffentlicht angebliches Video von Anis Amri

    Das IS-Sprachrohr Amak hat ein Video veröffentlicht, auf dem der mutmaßliche Berlin-Attentäter Anis Amri zu sehen sein soll. Auf der knapp dreiminütigen Aufnahme schwört dieser dem Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue. Die Echtheit der Aufnahme konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. 

    Der auf dem Video zu sehende junge Mann richtet sich dabei an die "Kreuzzügler": "Wir kommen zu Euch, um Euch zu schlachten, Ihr Schweine." Es werde Rache für das Blut von Muslimen geben, das vergossen wurde. Dabei steht Amri offensichtlich auf einer Brücke. Hinter ihm ist ein Gewässer zu sehen. Die Aufnahme könnte in Deutschland aufgenommen sein.

    14.45 Uhr: De Maizière: Bedrohungslage für Deutschland weiterhin hoch

    Nach dem Tod des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri hat sich die allgemeine Gefahrenlage nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nicht entspannt. "Mit dem Fahndungserfolg hat sich leider die terroristische Bedrohungslage für Deutschland nicht verändert. Sie bleibt hoch", sagte de Maizière am Freitag in Berlin. Die von den Sicherheitsbehörden hochgefahrenen Maßnahmen blieben daher auch zunächst unverändert bestehen.

    14.16 Uhr: Maas kündigt nach Amris Tod rasche Konsequenzen an

    Nach dem Tod des mutmaßlichen Berlin-Attentäters Anis Amri hat Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) rasche Beratungen über rechts- und sicherheitspolitische Konsequenzen angekündigt. Bei den Gesprächen "sehr zügig im Januar" mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) "wird es insbesondere um die Fragen gehen, wie Ausreisepflichtige so schnell wie möglich abgeschoben werden und wie Gefährder noch besser überwacht werden können", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. 

    Maas betonte: "Auch wenn der Tatverdächtigte tot ist, die rechtsstaatliche Aufarbeitung endet nicht. Die Ermittlungen laufen weiter. Denn: Wir müssen alles tun, um auch die Hintergründe des brutalen Anschlags aufzuklären."

    13.57 Uhr: Mailands Polizeipräsident: Amri war extrem gefährlich

    Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist nach italienischen Angaben alleine unterwegs gewesen, als er auf die Polizisten in Mailand traf. Auf ihn seien zwei Schüsse abgegeben worden, einer habe den Brustkorb getroffen und sei tödlich gewesen, sagte der Mailänder Polizeipräsident Antonio de Iesu bei einer Pressekonferenz am Freitag.

    Anis Amri sei "höchst gefährlich" gewesen und hätte vermutlich erneut zugeschlagen. Die beiden jungen Polizisten hätten sich vorbildlich verhalten und seien mutig gewesen. Sie hätten ihn kontrolliert, weil er ihnen auffällig vorgekommen sei.

    Der Polizeipräsident wies Berichte zurück, wonach Amri "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben soll. Davon wisse er nichts, sagte de Iesu. Aber Amri habe die Polizisten als "Bastarde" beschimpft.

    13.36 Uhr: Ermittler suchen nach möglichen Unterstützern von Amri

    Generalbundesanwalt Peter Frank sagte nach dem Tod von Amri: "Für uns ist es jetzt von großer Bedeutung festzustellen, ob es bei der Tatvorbereitung, bei der Tatausführung und auch bei der Flucht des Gesuchten ein Unterstützernetzwerk, ein Helfernetzwerk, ob es Mitwisser oder Gehilfen gab." Für die Bundesanwaltschaft sei "vor allem auch von Interesse, ob die Waffe, die bei Anis Amri in Mailand gefunden wurde, die Tatwaffe von Berlin ist".

    13.32 Uhr: Generalbundesanwalt: Haben Anis Amri identifiziert

    Der mutmaßliche Attentäter von Berlin, Anis Amri, ist nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank tot. Frank bestätigte am Freitag in Karlsruhe eine entsprechende Erklärung des italienischen Innenministers Marco Minniti. Der Tunesier konnte demnach auch über Fingerabdrücke identifiziert werden.

    13.29 Uhr: Polizei rechtfertigt spätes Finden der Papiere von Amri

    Die Berliner Polizei hat das späte Auffinden einer Geldbörse des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri mit einem planmäßigen Vorgehen bei der Spurensicherung begründet. "Es gibt kriminaltechnische Standards, wie lange kriminaltechnische Untersuchungen dauern, die halten wir auch konsequent ein", sagte Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt am Freitag in einer Sitzung des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus.

    Es gehe nicht nur darum, einen Täter festzunehmen, sondern auch darum, die Taten vor Gericht zu beweisen. "Dazu gehört eben auch, dass man nicht Spuren vernichtet, sondern die Standards einhält."

    13.17 Uhr: LKA: Fotos vor Moschee zeigen nicht Attentäter Amri

    Bei der Person auf den am Donnerstag bekanntgewordenen Fotos einer Überwachungskamera vor einer Moschee in Berlin handelt es sich nicht um den mutmaßlichen Attentäter Anis Amri. Das teilte der Chef des Landeskriminalamts, Christian Steiof, am Freitag in einer Sitzung des Berliner Innenausschusses mit. Nach Aussagen der Polizeibeamten, die Amri kennen oder zeitweise observiert haben, "ist die Person auf diesen veröffentlichten Bildern nicht Anis Amri", sagte er.

    Am Donnerstagabend hatte das RBB-Fernsehen Bilder einer Überwachungskamera gezeigt und berichtet, darauf sei der tatverdächtige Tunesier Anis Amri vor einem Moschee-Verein zu sehen, der als Salafisten-Treffpunkt gilt. Gezeigt wurden Fotos, die vor und nach dem Anschlag gemacht wurden.

    12.24 Uhr: Ermittler wollen Amris Waffe identifizieren

    Ermittler in Italien wollen mehr über die Waffe herauszufinden, die Anis Amri bei sich trug. Es soll die Frage geklärt werden, ob es sich um dieselbe Waffe handle, die bei der Entführung des polnischen Lkws am Montag in Berlin verwendet wurde, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" am Freitag. Amri habe in Mailand mit einer 22-Kaliber-Pistole geschossen, schrieb die Polizei auf Facebook.

    11.55 Uhr: Amri wurde vor Bahnhof erschossen

    Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist am Bahnhof der Stadt Sesto San Giovanni im Großraum  Mailand erschossen worden. Anwohner berichteten am Freitag, sie hätten am Morgen mehrere Schüsse gehört, aus dem Fenster geschaut und einen Mann am Boden liegen sehen. Nach Polizeiangaben hatte der europaweit mit Haftbefehl gesuchte Tunesier Anis Amri bei einer Personenkontrolle auf die Polizisten gefeuert, ehe diese ihn erschossen. Die Beamten hätten versucht, ihn zu reanimieren, berichteten Augenzeugen. 

    Den tödlichen Schuss auf Amri gab nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa ein 29-jähriger Polizist ab. Innenminister Marco Minniti betonte bei einer Pressekonferenz, sowohl die zuständigen politischen Stellen als auch die Polizei in Deutschland seien umgehend informiert worden.

    11.48 Uhr: Einige Verletzte kämpfen weiter um ihr leben

    Einige der Schwerverletzten des Terroranschlags in Berlin kämpfen weiter um ihr Leben. Nach derzeitigem Stand seien bei dem Anschlag am Montag auf dem Weihnachtsmarkt 12 Menschen ums Leben gekommen, 53 seien verletzt worden, 14 von ihnen sehr schwer, sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Freitag bei einer Sitzung des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus. Bislang seien sechs Todesopfer identifiziert. Die Identifizierung der übrigen Toten dauere an. "Das ist sehr schwierig und nimmt Zeit in Anspruch." Da es auch Opfer aus dem Ausland gebe, seien die deutschen Behörden mit den Botschaften der Heimatländer in Kontakt.

    11.43 Uhr: Bundesregierung dankt italienischen Behörden

    Die Bundesregierung hat den italienischen Behörden für die Zusammenarbeit im Fall des Terrorverdächtigen Anis Amri gedankt. Es habe einen sehr engen und vertrauensvollen Informationstausch am Freitagvormittag gegeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. So sei der amtierende deutsche Generalkonsul in Mailand sehr früh eingeweiht worden, es habe auch direkten Kontakt mit dem dortigen Polizeipräfekten gegeben.

    11.40 Uhr: Polizei: Amri hatte keine Dokumente bei sich

    Der italienischen Polizei zufolge hatte der erschossene Terrorverdächtige bei der Kontrolle gegen 3.30 Uhr in Mailand keine Dokumente bei sich. Er habe mit einer 22-Kaliber-Pistole geschossen, schrieb die Polizei auf Facebook. Die Waffe sei scharf gewesen, als er sie aus einem kleinen Rucksack holte.

    Italienische Ermittler sichern in Mailand Spuren, nachdem der mutmaßliche Attentäter von Berlin, Anis Amri, getötet wurde.
    Italienische Ermittler sichern in Mailand Spuren, nachdem der mutmaßliche Attentäter von Berlin, Anis Amri, getötet wurde. Foto: Daniele Bennati (dpa)

    11.35 Uhr: Berlins Senator: Fahndungen mit Tod von Amri nicht beendet

    Nach dem gemeldeten Tod des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri in Italien gehen die Ermittlungen zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz laut Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) unvermindert weiter. "Das bedeutet nicht, dass wir die Fahndungsmaßnahmen aufheben werden", sagte Geisel am Freitag in  einer Sitzung des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus. So müsse zum Beispiel geklärt werden, ob der Attentäter Komplizen hatte. "Der Sachverhalt wird weiter aufgeklärt." Gegenwärtig sei der Tod Amris von deutscher Seite noch nicht bestätigt, fügte Geisel hinzu.

    11.24 Uhr: Antiterrorchef: Amri kam aus Frankreich

    Der in Mailand erschossene mutmaßliche Attentäter von Berlin kam nach Polizeiangaben mit dem Zug nach Italien. Er sei aus Frankreich, aus Chambéry in Savoien, nach Turin gekommen, berichtete der Mailänder Antiterrorchef Alberto Nobili am Freitag. Von Turin in der italienischen Region Piemont sei er wiederum mit dem Zug nach Mailand gefahren, wo er gegen 1.00 Uhr in der Nacht zum Freitag angekommen sei. Gegen 4.00 Uhr am Morgen sei er den zwei Polizisten begegnet, die ihn bei einem Schusswechsel töteten. Ein Polizist wurde an der Schulter verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

    11.19 Uhr: Verletzter Polizist nicht in Lebensgefahr

    Der mutmaßliche Attentäter von Berlin hat bei der Polizeikontrolle in Mailand "ohne zu zögern" eine Waffe gezogen und geschossen. Der getroffene Polizist schwebe nicht in Lebensgefahr, sagte der italienische Innenminister Marco Minniti bei einer Pressekonferenz in Rom.

    11.10 Uhr: Italiens Innenminister bestätigt Amris Tod

    Der mutmaßliche Berlin-Attentäter Anis Amri ist in Mailand erschossen worden. Das bestätigte der italienische Innenminister Marco Minniti am Freitag. Es bestehe "kein Zweifel" an der Identität des Getöteten, sagte Minniti. Der Tunesier war demnach in der Nacht von einer Polizeistreife angehalten worden und lieferte sich daraufhin einen Schusswechsel mit den Beamten.

    Anis Amri wurde in Mailand erschossen.
    Anis Amri wurde in Mailand erschossen. Foto: Dpa-infografik Gmbh

    11.06: Floh Amri über Frankreich nach Italien?

    Mehrere Medien berichten, dass der angeblich in Mailand erschossene Anis Amri über Frankreich nach Italien geflohen ist. Die Polizei habe eine entsprechende Fahrkarte gefunden.

    10.46 Uhr: Bundesanwaltschaft prüft Meldungen zum Tod von Amri

    Die Bundesanwaltschaft steht im Kontakt mit den italienischen Behörden, um Meldungen über den Tod des Terrorverdächtigen Anis Amri zu prüfen. "Wir stehen im Informationsaustausch mit den italienischen Behörden", sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Die Meldungen müssen jetzt mit den italienischen Behörden abgeklärt werden. Ich kann das bislang weder bestätigen noch dementieren."

    10.34 Uhr: Anis Amri angeblich in Mailand erschossen

    Der europaweit gesuchte mutmaßliche Attentäter von Berlin ist nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa und der Agentur Reuters in Mailand bei einer Schießerei von der Polizei getötet worden. Medienberichten zufolge wurde der Tunesier in einem Auto gegen 3 Uhr nachts für eine Routinekontrolle gestoppt. Er habe eine Pistole gezückt und sich eine Schießerei mit den Beamten geliefert. Offiziell bestätigt ist das noch nicht.

    Anis Amri ist der mutmaßliche Täter von Berlin.
    Anis Amri ist der mutmaßliche Täter von Berlin. Foto: Bundeskriminalamt (dpa)

    9.27 Uhr: Gedenkkonzert in Berlin: Zehntausende erwartet

    Am Brandenburger Tor wird es am heutigen Freitag zwischen 14 und 20 Uhr ein kostenloses Gedenkkonzert geben. Stars wie Max Giesinger, Elen oder Graham Candy wollen dabei ein Zeichen für Zusammenhalt setzen. Es werden Zehntausende erwartet.

    8.21 Uhr: Amri soll im November Dortmunder Salafisten-Prediger besucht haben

    Der Verdächtige Anis Amri soll den Dortmunder Salafisten-Prediger Boban S. regelmäßig besucht und kurzzeitig sogar bei ihm gewohnt haben, berichtet der WDR und beruft sich dabei auf Anwohner. Noch im November sei der Tunesier demnach bei Boban S. gewesen - einen Tag bevor der verhaftet wurde.

    7.49 Uhr: Polizei prüft Verbindung von Anschlag in Berlin zu Mord in Hamburg

    Am 16. Oktober wurde ein 16-jähriger Schüler an der Alster in Hamburg erstochen. Der IS will dafür verantwortlich sein. Nun prüft die Hamburger Polizei eine Verbindung zum Anschlag in Berlin, berichtet das Abendblatt. Demnach gebe es eine Ähnlichkeit zwischen dem Phantombild des Mörders und dem gesuchten Tunesier Anis Amri.

    6.58 Uhr: Kretschmann: Politik sollte nach dem Anschlag die Fakten abwarten

    Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Politik zur Besonnenheit nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt aufgerufen. Angesichts einer Debatte über Konsequenzen für die Flüchtlingspolitik und die innere Sicherheit sagte er: "Ohne die Faktenlage richtig zu kennen, ist es weder sinnvoll noch zielführend, solche Debatten im Ansehen dieses Anschlags zu führen."

    5.31 Uhr: Weihnachtsreiseverkehr wird schwer bewacht

    Nach dem Terroranschlag in Berlin wird der Weihnachtsreiseverkehr in Deutschland schwer bewacht. An Flughäfen, Bahnhöfen und bei der Fahndung in einem 30 Kilometer breiten Streifen an den Grenzen Deutschlands ist die Bundespolizei präsent, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mit. Auch sie sucht nach Hochdruck nach dem tatverdächtigen 24-jährigen Anis Amri. Mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen ausgerüstete Beamte gehen auf Streife. Zudem laufen auch verdeckte Maßnahmen. "Wir wollen unser Gegenüber nicht warnen", sagte Sprecher Gero von Vegesack.

    4 Uhr: Jeder Vierte meidet nach Berliner Anschlag größere Menschenmengen

    Nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt meidet jeder vierte Deutsche größere Menschenansammlungen. 27 Prozent halten sich demnach fern, 48 Prozent der Teilnehmer einer aktuellen YouGov-Umfrage gaben dagegen an, "ich verhalte mich diesbezüglich wie bisher". Zugleich gaben allerdings 45 Prozent der Befragten an, sie hielten "allgemein die Sicherheitsvorkehrungen bei Großveranstaltungen und öffentlichen Festen" für nicht ausreichend.

    Freitag, 23. Dezember, 1.49 Uhr: Anschlag auf Centro in Oberhausen geplant? Polizei nimmt zwei Männer fest

    Die Polizei hat wohl einen weiteren Anschlag in Deutschland verhindert, der möglicherweise das große Einkaufszentrum Centro in Oberhausen zum Ziel hatte. Spezialeinheiten haben in Duisburg zwei Brüder im Alter von 28 und 31 Jahren wegen des Verdachts darauf festgenommen. Alle Informationen dazu lesen Sie hier: Festnahmen: Planten Brüder Anschlag auf Centro in Oberhausen?

    23.36 Uhr: Video zeigt Moment des Lkw-Anschlags

    Der Moment des Terroranschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist auf dem Video einer Autokamera festgehalten. Das von der Bild veröffentlichte Video zeigt aus der Perspektive eines Autofahrers, wie der Lastwagen mit hohem Tempo ungebremst in den Weihnachtsmarkt fuhr. Kurze Zeit später ist zu sehen, wie Menschen vom Tatort weglaufen. Entgegen anderslautenden Aussagen scheinen die Scheinwerfer des Lasters zur Tatzeit eingeschaltet gewesen zu sein. Einblicke in den Weihnachtsmarkt selbst gewährt das Video nicht.

    21.10 Uhr: Eine Französin ist unter den verletzten Opfern

    Unter den verletzten Opfern des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt ist auch eine Französin. Das teilten die Strafverfolgungsbehörden in Paris mit. Die Ermittler hätten eine eigene Untersuchung eingeleitet, hieß es weiter. Details zu dem Opfer wurden nicht mitgeteilt.

    20 Uhr: Amri drohte in Italien seinen Mithäftling den Kopf abzuschlagen

    Die Strafvollzugsbehörde im italienischen Justizministerium hat dem Komitee für strategische Antiterrorismus-Analyse Italiens (CASA) nach der Entlassung Amris aus der Haft in Palermo einen Bericht zugestellt, berichtet die Agentur Ansa. Darin heißt es, dass Amri in der Haft Zeichen für eine Radikalisierung und eine Annäherung an die Ideale des islamischen Terrorismus gezeigt habe. Einem christlichen Mithäftling drohte er demnach: “Ich schlage dir den Kopf ab.”

    18.50 Uhr: Bundesanwaltschaft: Anis Amri saß am Steuer des Lastwagens 

    Der flüchtige Terrorverdächtige Anis Amri saß nach Erkenntnissen der Ermittler am Steuer des Lastwagens, der in die Menschenmenge auf dem Berliner Weihnachtsmarkt raste. "Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand gehen wir daher davon aus, dass Anis Amri den Lkw gesteuert hat", sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Donnerstagabend in Karlsruhe. Die Fahndung nach dem Tunesier blieb bislang jedoch ohne Erfolg. Nach dem als islamistischer "Gefährder" bekannten Amri wird mit Hochdruck international gefahndet. Die Ermittler kamen auf seine Spur, als sie am Dienstag im Fahrerhaus des Lkw ein Portemonnaie mit seinem Ausweis fanden. Inzwischen sicherten die Kriminaltechniker auch Fingerabdrücke des 24-Jährigen unter anderem im Führerhaus und an der Fahrertür des Lastwagens, der am Montagabend in den Weihnachtsmarkt im Herzen Berlins gesteuert wurde. Aufgrund der Beweise erließ die Bundesanwaltschaft Haftbefehl gegen den Gesuchten.

    18.10 Uhr: Haftbefehl gegen Amri erlassen

    Die Bundesanwaltschaft hat am Donnerstag Haftbefehl gegen den flüchtigen 24-jährigen Tunesier Anis Amri wegen des Lastwagen-Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt erlassen. Das teilte eine Sprecherin der Behörde am Abend in Karlsruhe mit.

    Das ist der dritte Teil des News-Blogs. Hier gelangen Sie zum ersten Teil und zum zweiten Teil.

    (mit dpa, afp)

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