In Südtirol sollen die Spatzen die Geschichte vom Zwergen-König Laurin und seinem Rosengarten von den Dächern pfeifen. Sei’s drum: Hier naht der denkbar schönste Film zum Thema, gleichgültig, ob man die Story kennt oder nicht.
Königssohn Theo (Florian Burgkart) ist zu kurz geraten. Er wird nie die Rüstung seines Vaters Dietrich (Rufus Beck) füllen können. Am Hof wird der kleine Mann gehänselt. Deshalb zieht es Theo in die Berge der Umgebung. Die Begegnung mit dem Zwergen-König Laurin (Volker Zack) macht dem Prinzen klar, dass es nicht auf die Größe ankommt.
Laurin rettet Theo aus einer brenzligen Situation. Keine Selbstverständlichkeit, hat der kleine König noch ein Hühnchen mit seinem großen Berufskollegen zu rupfen. Dietrich hat alle Zwerge aus seinem Dunstkreis verbannt und dafür einen hohen Preis bezahlt.
Die kleinen Kerle sind begnadete Gärtner. Seitdem sprießen die Rosen anderswo. Theo lernt von Laurin viel über Blumen und Menschen. Bis er seinen Mentor zutiefst enttäuscht. Und im Verborgenen schmiedet ein Ränkeschmied Umsturz-Pläne…
Kino-Kritik: "König Laurin" punktet mit Einfallsreichtum
Schon bevor „König Laurin“ ins Kino kommt, hat das Fantasy-Abenteuer etliche relevante Kinderfilm-Preise vom „Goldenen Spatz“ bis zum „Weißen Elefant“ abgeräumt. Dabei richtet sich das Werk nicht nur an junge Zuschauer. Regisseur Matthias Lang, aufgewachsen in Südtirol, hat mit viel Leidenschaft seinen Heimat-Film realisiert.
In der Welt von „König Laurin“ sind Anachronismen an der Tagesordnung. So stehen auf dem Burghof verschiedene Container zur Mülltrennung bereit. Die holde Jungfrau redet ein emanzipiertes Wörtchen mit, wenn sie an den Nächstbesten verschachert werden soll. Wenn Theo die Gartengeräte ausgehen, bastelt er aus einem Ritterhelm eine Gießkanne.
Bei so viel Einfallsreichtum spielt es keine Rolle, dass die Kulissen nicht immer mit „Game of Thrones“ mithalten können. Eine ordentliche Portion Ritter-Action rundet den humorvollen und schlauen Film ab.
Wertung: 4 / 5