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Berlin: Kaffee, Kuchen, Kater: Zu Besuch in Berlins erstem Katzencafé

Berlin

Kaffee, Kuchen, Kater: Zu Besuch in Berlins erstem Katzencafé

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    Kater Caruso sitzt in «PeePees Katzencafé» in Berlin-Neukölln. In Berlins erstem Katzencafé sind zwei Katzen zu Hause, die sich in den Räumlichkeiten frei bewegen können.
    Kater Caruso sitzt in «PeePees Katzencafé» in Berlin-Neukölln. In Berlins erstem Katzencafé sind zwei Katzen zu Hause, die sich in den Räumlichkeiten frei bewegen können. Foto: Matthias Balk/ dpa

    Der erste Eindruck: viele Katzen. Katzen auf dem Fußabstreifer, Katzen auf Kaffeetassen und Katzen auf Kissenbezügen. Auch die Wände sind mit entsprechenden Bildern verziert. Mittendrin sitzt Caruso auf einer hölzernen Bank. Der Kater bemerkt den Gast sofort, der sich gerade durch eine kleine Schwingtür aus Holz und eine weitere große aus Glas in das Berliner Café geschlängelt hat. Er sieht sein Gegenüber aber nur kurz an, dann leckt er unbeeindruckt an seinem getigerten Fell. Café-Besitzerin Andrea Kollmorgen, die silberne Katzen-Ohrringe trägt, schenkt dem Gast mehr Aufmerksamkeit: „Was darf ich Ihnen denn bringen?“.

    Berlin eröffnet erstes Katzencafé

    Dass wenig später eine Tasse Kaffee auf dem Tisch des Gastes steht, beeindruckt Caruso ebenso wenig. Mit einem Satz steht er auch schon daneben. „Caruso ist manchmal etwas frech“, sagt Kollmorgen, lächelt und nimmt den Kater vom Tisch. Im gleichen Moment tänzelt Pelle in den Raum. Ein ungewöhnlicher Anblick, denn eine Kollegin von Kollmorgen führt den getigerten Kater an einer Leine herein. „Unser kleiner Abenteurer“, stellt die Café-Besitzerin Carusos Bruder vor. Er sei gestern ausgerissen. Wie, das wisse sie nicht genau. „Er muss wohl mit einem Gast ins Freie gekommen sein.“ Seitdem führen die Café-Mitarbeiter Pelle regelmäßig kurz aus, „um seine Sehnsucht nach draußen zu stillen“. Kollmorgen küsst den Kater auf die Stirn, dann lässt sie ihn von der Leine.

    Füttern und am Schwanz ziehen ist verboten

    Caruso und Pelle wohnen seit einigen Wochen in Berlins erstem Katzencafé. Tagsüber lassen sie sich dort von den Gästen beobachten, streicheln, auch Spielen ist erlaubt. Nur füttern und am Schwanz ziehen ist streng verboten. Das sagt die Hausordnung, die auf jedem der Tische ausliegt.

    Ursprünglich stammt die Idee, die beliebten Haustiere, für die nicht jeder die nötige Zeit oder den nötigen Raum hat, öffentlich zum Streicheln verfügbar zu machen, aus Japan. Um mit den Tieren schmusen zu dürfen, verlangen Geschäftsleute in Tokio sogar Eintritt, umgerechnet sechs Euro für eine halbe Stunde. Die Tiere sollen sich beruhigend auf das Gemüt des Gastes auswirken. Das betont auch Kollmorgen, in deren nahe gelegenem Zuhause drei weitere Katzen leben, mehrmals. Sie sagt: „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Anwesenheit von Katzen den Blutdruck senkt.“

    Kommen und Gehen führt bei Katzen zu Stress

    Im Gegensatz dazu gibt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund zu bedenken: „Ein ständiger Wechsel von Menschen und ein häufiges Kommen und Gehen kann bei Katzen zu Stress führen.“ Grundsätzlich hält der Experte den Trend zum Katzencafé nicht unbedingt für bedenklich – solange die Katzen einen geeigneten Rückzugsort haben und nicht mit Torte und anderen Leckereien gefüttert werden. Das Verfüttern von Schokolade etwa könne zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.

    Bevor Kollmorgen ihr „PeePees Katzencafé“ in Berlin-Neukölln eröffnen durfte, musste sie einige Auflagen erfüllen. Den auch vom Amtstierarzt geforderten Rückzugsort etwa bildet ein fünf Quadratmeter großes Separee – mit mehreren Bettchen, Futternäpfen sowie zwei Katzentoiletten.

    Außerdem mussten sich Caruso und Pelle einem Wesenstest unterziehen. Sie wurden vom Tierarzt lange geärgert, bis sie bestanden hatten. „Zur Not haben wir aber natürlich auch Pflaster hier“, meint Kollmorgen und lacht. „Aber die beiden lieben es einfach, gestreichelt zu werden.“ Für das Streicheln wie in Japan Eintritt zu verlangen, hält die 48-Jährige übrigens für absurd. „Aber in Japan soll es ja sogar Hundecafés geben“, sagt sie. Es klingt, als gebe es keine abwegigere Idee.

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