James Cameron ist im Marianen-Graben angekommen: Nur zwei Menschen waren bislang am tiefsten Punkt der Weltmeere. James Cameron ist nun der dritte Mensch, der zum tiefsten Punkt der Weltmeere gelangt ist.
Cameron taucht in die Tiefsee: Aufgesetzt im Marianen-Graben
Der 57-jährige Regisseur, auch bekannt durch seine Titanic-Verfilmung mit Leonardo di Caprio, ist mit einem Spezial-U-Boot am Montag 07.52 Uhr Ortszeit (00.52 Uhr MESZ) in 10.898 Meter Tiefe im Marianengraben aufgesetzt. Vor ihm waren 1960 nur die Schweizer Tiefseeforscher Jacques Piccard und der Amerikaner Don Walsh bis auf knapp elf Kilometer in den Marianengraben abgetaucht.
James Cameron gab per Twitter durch "Alle Systeme ok", wie das Team von National Geographic mitteilte. Der 57 Jahre alte Regisseur James Cameron kehrte nach wenigen Stunden mit seinem "senkrechten Torpedo" an die Meeresoberfläche zurück.
Historischer Solo-Tauchgang
James Cameron sei wieder an der Oberfläche, "Glückwünsche für seinen historischen Solo-Tauchgang zum tiefsten Punkt", hieß es in einer Twitter-Nachricht des Teams Deep Sea Challenge. Das Programm für den Tauchgang sah vor, dass Cameron dort filmen und fotografieren, daneben aber auch Materialproben für wissenschaftliche Untersuchungen sammeln wollte.
Der Marianen-Graben ist rund 2550 Kilometer lang und im Schnitt 69 Kilometer breit. Er liegt östlich der Philippinen. Cameron wurde bei seinem Vorhaben von einem Team unterstützt, das mit den beiden Booten "Mermaid Sapphire" und "Barakuda" an der Oberfläche blieb. Am Grund des Marianengrabens liegt die Wassertemperatur nahe am Gefrierpunkt.
James Cameron: 72 Tauchgänge absolviert
James Cameron absolvierte vor dem Rekord 72 Tauchgänge, zwölf davon bei den Dreharbeiten für den Kino-Hit "Titanic". Am Freitag hatte die "Deepsea Challenger" laut National Geographic bereits erfolgreich einen unbemannten Tauchgang absolviert.
Nur ein einziges Mal tauchten zuvor Menschen in so große Tiefe: 1960 erreichten zwei Besatzungsmitglieder des U-Boots "Trieste" der US-Marine den Grund des Marianengrabens. Sie konnten jedoch nur 20 Minuten lang dort bleiben. Zudem war ihre Sicht durch Schlick, der beim Aufsetzen am Meersgrund auf die Scheiben des U-Bootes spritzte, behindert.
"Deepsea Challenger" entwickelt
Für den Tiefsee-Trip wurde in achtjähriger Vorbereitungszeit das U-Boot "Deepsea Challenger" entwickelt, das mit hohem Tempo in die Meerestiefen vorstoßen kann. Für das Wiederauftauchen wurden am Montag nur 70 Minuten benötigt. Camerons Team richtete für das Vorhaben eine Station auf dem Pazifik-Atoll Ulithi ein. (afp, AZ)