Dirk Bach, der lebensfrohe Dicki, hatte genaue Vorstellungen von seinem Tod. In einem Interview von 1993 erklärte er, wie er sich das Idealbild seines Ablebens vorstellt - einer der wenigen Momente, in denen er seien Nachdenklichkeit zeigte.
Vor Tod: Dirk Bach klagte über Unwohlsein
Deutete sich Dirk Bachs Tod an? Laut bild.de berichtete ein Kellner der Polizei, dass Dirk Bach beim gemeinsamen Abendessen matt, müde und erschöpft wirkte. Auch Regisseur Lorenz Christian Köhler, der mit Bach gemeinsam zu Abend aß, hatte einen blassen Dirk Bach vor sich, der über Unwohlsein geklagt habe.
Hatte Dirk Bach Herzprobleme? Seine Todesursache deutet darauf hin: "Es spricht einiges dafür, dass es Herzversagen war", sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft am Dienstag. Dirk Bach sei wegen Herzproblemen in Behandlung gewesen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. In seiner Wohnung seien auch Medikamente gegen Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und zur Cholesterin-Senkung gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft beantragte deshalb auch keine Obduktion der Leiche. "Es gibt keine Hinweise auf Fremdverschulden." Bach war am Montagnachmittag in seiner Berliner Wohnung leblos aufgefunden worden.
Dirk Bach über seinen Tod: "Und dann bin ich weg"
Dirk Bach ist in der deutschen Fernsehlandschaft vor allem durch seine Lebensfreude bekannt geworden. Doch der Comedian kannte auch leise, nachdenkliche Töne. In einem Spiegel-TV-Interview mit Sandra Maischberger spricht er über den Tod von Freunden und Bekannten. Er ringt um Worte, als Maischberger ihn auf seinen eigenen Tod anspricht: "Meine größte Angst ist weniger, irgendwann zu sterben als die Geschichte, irgendwann nicht mehr das machen zu können was ich machen möchte.
Es ist mein Idealbild, dass ich denke, ich möchte irgendwann in der Mitte eines kräftigen und sehr beliebten Stückes aus den Fugen gerissen werden und es schmettert mich auf den Bühnenboden und alle klatschen heftig, weil sie denken, das wäre ein klasse Regie-Einfall. Und dann bin ich weg."
Das war Dirk Bach
Der Schauspieler und Entertainer Dirk Bach ist überraschend im Alter von 51 Jahren gestorben.
Dirk Bach wurde tot in einem Hotel-Appartement in Berlin aufgefunden.
Der Tod kam überraschend - einige Tage vor seiner Theaterpremiere in Berlin.
Dirk Bach wurde in Köln geboren.
Dirk Bach hatte nie eine Schauspielschule besucht. Er arbeitete sich in der freien Kleinkunst-Szene hoch.
Er drehte auch Filme, Comedy-Formate, nahm Hörbücher auf, synchronisierte Filme und stand auf Theater- und Musical-Bühnen.
Im Fernsehen hatte Dirk Bach, der mit Hella von Sinnen befreundet war, unter anderem Erfolg mit den Sitcoms «Lukas» und «Der kleine Mönch».
Als Zauberer Pepe begeisterte Dirk Bach von 2000 bis 2007 im Kinderklassiker «Sesamstraße».
Millionen mochten den schwergewichtigen, offen schwulen TV-Star wegen seiner schrillen Outfits
Für seine bissigen Kommentare in der RTL-Dschungelshow «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» war Dirk Bach beliebt.
Dirk Bach hatte die RTL-Show seit 2004 sechsmal mit Sonja Zietlow moderiert.
Dirk Bach hinterlässt seinen Mann. Er war mit Thomas, einem Computerfachmann, verheiratet.
Auf der Bühne ist Dirk Bach nicht gestorben. Aber er befand sich gerade mitten in den Proben zum Theaterstücke "Der kleine König Dezember" - er sollte die Hauptrolle spielen. Am Samstag wäre die Premiere am Berliner Schlosspark Theater gewesen. Der Kölner hatte die Wohnung in der Bundeshauptstadt eigens für dieses Engagement angemietet. Er sollte dort bis Dezember spielen.
Beim Schlosspark Theater gingen einem Sprecher zufolge am Dienstag zahlreiche Beileidsbekundungen ein. Ein von RTL auf seiner Homepage veröffentlichtes Kondolenzbuch verzeichnete am Donnerstagvormittag bereits mehr als 12.000 Einträge.
Deutscher Fernsehpreis: TV-Prominenz zeigt sich betroffen
Zitate einst von Dirk Bach
Über DSDS: "Diese Art von Sendungen, in denen man arglosen Jugendlichen vorgaukelt, sie werden Stars, und drei Monate später finden sie sich bei Aldi an der Kasse wieder, finde ich unmöglich."
Über das Dschungelcamp: "„Ich bin ein Star“ ist keine Volksverdummung, sondern eine sehr ironische, satirische Sendung. Da begeben sich professionelle Unterhaltungskünstler für maximal zwei Wochen in den Dschungel, ich weiß wirklich nicht, was daran volksverdummend sein könnte."
Über seinen TV-Konsum: "Eigentlich schaue ich querbeet, unter anderem politische Sendungen, die man natürlich vor allem bei den Öffentlich-Rechtlichen findet, weil sie einen gewissen Bildungsauftrag haben. Auch wenn sie sich zunehmend schwertun, den zu erfüllen, weil sie auch nur noch nach den Quoten schielen. Und wenn es eine Sendung gibt, die ich wirklich immer sehe, ist das „Lindenstraße“, da habe ich noch keine Folge verpasst."
Über kleine Tabubrüche: "Das Schlimmste ist doch, wenn die Leute hinterher sagen: „Na ja, war ganz nett.“
Über seine schönsten Rollen: "Das Schönste an musikalischen Auftritten, war mit Sicherheit damals bei der großen Trude Herr-Revue auf dem Kölner Roncalliplatz. Beim Musical war es ganz klar als ich bei "Die Schöne und das Biest" die Uhr gespielt habe."
Warum er vegetarisch lebte: "Weil ich keine Tiere essen mag. Meiner Meinung nach sind die nicht zum Essen da.“
Über guten Geschmack: "Ich finde sicher noch vieles lustig, was anderen schon zu weit geht, aber ich ziehe doch sehr klare Grenzen zwischen dem, was ich tue und was nicht."
Über Homosexualität: "Homosexualität ist eine ganz selbstverständliche Sache geworden. Aber man ist ja nie am Ende; da gibt es immer noch sehr viel zu erkämpfen, bis das der letzte Schwule/die letzte Lesbe irgendwo im kleinsten Dorf sein Outing haben kann, ohne darüber nachzudenken, ob das zu einem Problem werden kann. Erst dann sind wir am Ziel angelangt, und obwohl wir schon viel erreicht haben, ist das noch ein langer Weg."
Über sein Outing: "Das lief durch die Gnade der Zeit ganz unkompliziert ab. Meine Eltern waren da ungeheuer fortschrittlich, wenn man bedenkt, dass sie Jahrgang 1926 und 1928 waren."
Über sein Privatleben: "Von einer Kamera möchte ich mich niemals länger beobachten lassen als notwendig. Ich mache ja nicht mal Homestorys für die bunten Illustrierten. Das würde mein Mann auch gar nicht mitmachen."
Auch bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises im Kölner Coloneum am Dienstagabend zeigte sich die versammelte Fernsehprominenz betroffen vom plötzlichen Tod des 51-Jährigen. Die Jury-Vorsitzende Christiane Ruff würdigte Bach als "große und prägende Persönlichkeit" des deutschen Fernsehens. "Er wird uns allen sehr fehlen", sagte Ruff über Bach. "Unsere Anteilnahme gilt seinem Lebensgefährten, seiner Familie und seinen Freunden."
Die Trauer reichte auch über das Showgeschäft hinaus bis in die Politik hinein. Die beiden Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir reagierten "mit tiefer Trauer und Bestürzung" auf die Nachricht. "Millionen Menschen kannten ihn als brillanten Fernsehentertainer, mit einem ganz eigenen Witz, der aus vermeintlich leichter Unterhaltung kritische Funken schlug."
Dschungelcamp 2013 soll im Januar starten
Doch wie geht es nun weiter mit dem Dschungelcamp auf RTL nach dem Tod von Dirk Bach? Schließlich wird an der RTL-Show schon gearbeitet. Wie die Bild wissen will, wird es ein Dschungelcamp 2013 geben - angeblich schon im Januar. Offenbar seien die Planungen für das Dschungelcamp 2013 schon zu weit fortgeschritten, berichtet das Boulevardblatt und beruft sich dabei auf Informationen aus RTL-Kreisen. nina/AZ/afp