Wer sich ein Tattoo hat stechen lassen, der wusste in der Regel, dass das mehr oder weniger für immer bleiben wird. Doch die neue Lasertechnologie macht es möglich, die Verzierungen wieder zu entfernen. Der Markt für Tattoo-Entfernungen boomt nun - auch wenn das alles nicht so einfach und dafür schmerzhaft ist.
Kristiana ist ein Beispiel für den neuen Trend. Auf ihrem Oberarm galoppiert ein kleines dunkelblaues Einhorn, das sie vor über 25 Jahren stechen ließ. Das Märchen-Tattoo passt nun nicht mehr zu der alleinerziehenden Arzthelferin und soll entfernt werden. So wie ihr geht es in Deutschland rund 700.000 Menschen, schätzt Dermatologe Klaus Hoffmann.
Tattoos: Entfernung ist nicht gleich Entfernung
Die Gesellschaft für Konsumforschung rechnet mit 6,3 Millionen Menschen in Deutschland, die ein Tattoo haben. Etwa zehn Prozent wollen es wieder loswerden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt zu bedenken, dass es keine behördliche Meldepflicht oder Prüfung gibt, was neue Verfahren zur Entfernung angeht.
Die Methode, die am ehesten Erfolg verspricht, ist das Lasern. Es gibt aber auch andere Verfahren, die teilweise hochumstritten und sehr schmerzhaft sind - Abschleifen oder Transplantation zum Beispiel. Klaus Hoffmann arbeitet mit dem Laser "Picosure", der die Farbpigmente von Tattoos zersetzt, sodass der Körper sie abtransportieren kann.
Ärzte warnen vor medizinischen Laien
Hoffmann behandelt zehn bis 15 Patienten am Tag, rund 5000 Menschen waren in den letzten zwölf Monaten bei ihm. Die Erfolge sind herausragend, die Behandlung ist wenig schmerzvoll, dafür aber schonen. Neben Ärzten entfernen aber auch Kosmetik- und Tattoostudios die Körperkunst - oder die Kette "tattoolos", die am 1. Juli ihre erste süddeutsche Niederlassung in Karlsruhe eröffnet.
Auch wenn "tattoolos" mit teuren Lasern und moderner Technik wirbt, bleibt die Kette für Dermatologen bedenklich. Die Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft fordert: Nur Ärzte sollten lasern. Rechtlich ist das aber noch eine Grauzone. Teuer wird die Entfernung übrigens in jedem Fall - und die Krankenkassen übernehmen keine Tattoo-Entfernung. dpa(Anika von Greve-Dierfeld)/sh