Thomas Eric Duncan ist der erste Mensch, bei dem in den USA Ebola festgestellt worden ist. Das behandelnde Texas Health Presbyterian Hospital in Dallas gab nun bekannt, dass sich der liberianische Patient immer noch in einem "sehr ernsten Zustand" befindet. Der Mann kam zu einem Familienbesuch nach Texas.
Da das Krankenhaus Duncan zunächst nicht aufgenommen hatte, hatte der Ebola-Patient Kontakt mit über 50 Menschen Kontakt. Neun Menschen sind laut Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Seuchen (CDC) von Duncan mit dem gefährlichen Ebola-Virus infiziert worden, doch bislang weist keiner von ihnen Symptome der Krankheit auf. Eine Frau und vier Kinder wurden bis 19. Oktober unter Quarantäne gestellt.
Ebola-Fälle in Deutschland und Frankreich geheilt
Das Ebola-Virus
Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.
Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.
Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.
Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.
Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen.
Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.
In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.
Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.
Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.
Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.
Während der US-Patient immer noch in Lebensgefahr schwebt, konnten zwei europäische Ebola-Fälle aus dem behandelnden Krankenhäusern entlassen werden. Ein senegalesischer Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) war fünf Wochen lang im Hamburger Universitätsklinikum UKE behandelt worden und konnte nun seine Heimreise antreten. Der Klinik zufolge geht es ihm wieder gut.
In Paris war eine französische Mitarbeitern der Ärzte ohne Grenzen (MSF) im Militärkrankenhaus behandelt worden. Sie ist aus der Klinik entlassen worden, nachdem sie erfolgreich mit einem japanischen Grippemittel behandelt worden war. Wissenschaftler sind unterdessen weiterhin auf der Suche nach Medikamenten und Impfstoffen, die bei Ebola helfen können.
Die Ebola-Epidemie - Von ersten Fällen zu geschlossenen Grenzen
23. März: Im westafrikanischen Guinea sind laut einem Radiobericht etwa 60 Menschen an Ebola gestorben, es gibt fast 100 Infizierte. Rückblickend gehen Experten davon aus, dass es schon im Dezember 2013 erste Erkrankungen in der Region gab.
25. März: Die Krankheit wird auch im Nachbarland Liberia nachgewiesen, mindestens fünf Menschen sind bereits gestorben.
26. März: Die Behörden in Guinea verbieten den Verkauf und Verzehr von Wildtieren, da diese als mögliche Überträger des Erregers gelten.
31. März: Die Epidemie breitet sich in beiden Ländern weiter aus. Der Senegal hat vorsorglich seine Landesgrenzen zu Guinea geschlossen.
10. April: Die Regierung in Liberia kündigt eine strafrechtliche Verfolgung an, wenn sich Menschen den Gesundheitsbehörden entziehen.
26. Mai: Nach WHO-Angaben sterben fünf Menschen in Sierra Leone. Das Land schließt daraufhin seine Grenzen.
23. Juni: Der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zufolge wurden in den drei Ländern an mehr als 60 Orten Ebola-Patienten ausfindig gemacht. Experten warnen, die Epidemie sei außer Kontrolle geraten.
2. Juli: Zahlreiche westafrikanische Gesundheitsminister und Experten treffen sich in Ghana zu einer Krisensitzung. Sie einigen sich auf eine länderübergreifende Strategie und ein Maßnahmenpaket. Dazu gehören Aufklärungskampagnen und ein WHO-Kontrollzentrum in Guinea.
10. Juli: Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas einigt sich auf die Einrichtung eines Solidaritätsfonds.
21. Juli: Die Vereinten Nationen warnen die Menschen in den Ebola- Regionen vor dem Verzehr von Flughunden und anderen Wildtieren.
26. Juli: Nach dem Tod eines Ebola-Kranken in Nigeria versetzt das Land seine Sicherheitskräfte an Flughäfen, Seehäfen und Landesgrenzen in höchste Alarmbereitschaft.
28. Juli: Liberia kündigt an, alle Grenzen zu den Nachbarstaaten zu schließen - bis auf zwei Flughäfen und drei andere Grenzpunkte, an denen Ein- und Ausreisende auf das Virus getestet werden sollen.
29. Juli: In einer Klinik seines Landes stirbt der angesehene Arzt Sheik Umar Khan aus Sierra Leone, der sich im Kampf gegen die Seuche selbst angesteckt hatte.
30. Juli: In Liberia wird die Schließung aller Schulen angeordnet.
31. Juli: Auch Sierra Leone erklärt den nationalen Notstand. Laut Wissenschaftlern geht die Epidemie wohl auf Flughunde zurück. Die WHO plant ein 100-Millionen-Dollar-Programm für den Kampf gegen Ebola.
1. August: Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Reisen nach Liberia, Sierra Leone und Guinea ab. Für die drei Länder hatten die USA zuvor schon eine Reisewarnung herausgegeben.
4. August: Ebola erreicht Nigeria - ein Arzt ist nach offiziellen Angaben mit dem Virus infiziert. Die Weltbank sagt von Ebola betroffenen Ländern eine Nothilfe von bis zu 200 Millionen Dollar zu.
5. August: Experten reagieren zurückhaltend auf Meldungen über eine vermeintlich erfolgreiche Behandlung eines erkrankten US-Arztes mit dem experimentellen Mittel «ZMapp». Er war zuvor zur Behandlung in die USA zurückgeflogen worden.
6. August: Ein möglicherweise infizierter Patient stirbt in Saudi- Arabien, nachdem er laut Gesundheitsministerium in Sierra Leone war. US-Präsident Barack Obama verspricht Hilfen bei der Ebola-Bekämpfung. Liberia verhängt einen dreimonatigen Ausnahmezustand.
7. August: Die spanische Regierung bringt erstmals in der aktuellen Epidemie einen infizierten Staatsbürger nach Europa.
8. August: Die WHO erklärt die Ebola-Epidemie in Westafrika zum Internationalen Gesundheitsnotfall. Die WHO kann nun völkerrechtlich verbindliche Vorschriften zur Bekämpfung der Epidemie erlassen. In Nigeria wird der nationale Notstand ausgerufen.
9. August: Laut Angaben von Experten stelle die Ebola-Epidemie keine Gefahr für Deutschland dar. In Nigeria wurden zwei neue Ebola-Fälle bestätigt.
19. August: Die Zahl der Ebola-Toten ist auf 1.229 Opfer gestiegen.
24. August: Die Epidemie weitet sich aus - erste Fälle im Kongo.
29. August: Jetzt ist auch Senegal von dem Ebola-Virus betroffen.
05. September: Laut der WHO ist die Zahl der Ebola-Toten auf 2.000 gestiegen.
10. September: Besonders schlimm ist die Lage in Liberia. Dort verbreitet sich der Virus rasend. Mit 2046 Patienten in Liberia ist das knapp die Hälfte der gemeldeten Ebola-Infizierten.
25. September: Zahl der Ebola-Toten in Westafrika ist auf fast 3000 gestiegen. 1,2 Millionen Menschen sind unter Quarantäne gestellt.
2. Oktober: In Westafrika werden weniger Ebola-Neuerkrankungen gemeldet
11. Oktober: Im Kampf gegen Ebola stellt die internationale Gemeinschaft laut Uno zu wenig Geld bereit
17. Oktober: Im Senegal wurde der Ausbruch für beendet erklärt.
18. Oktober: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Zahl der Toten auf mindestens 4555 gestiegen.
20. Oktober: Auch Nigeria erklärt Ebola-Ausbruch für beendet.
23. Oktober: Der Ebola Verdacht bei einem Mann in Oberhausen hat sich nicht bestätigt.
28. Oktober: In der Schweiz testen 120 Freiwillige einen Ebola-Impfstoff.
9. November: Nach Angaben der WHO gibt es weltweit 14.098 Ebola-Erkrankungsfälle und bereits 5.160 Todesfälle
13. November: Liberia hat den wegen der Ebola-Seuche verhängten Notstand wieder aufgehoben.
Bei einigen möglichen Wirkstoffen gegen Ebola laufen bereits Tests. Zwei Impfstoffe wurden von der WHO bereits als "vielversprechend" eingestuft, bis November oder Dezember sollen erste Testergebnisse vorliegen. Der Impfstoff der britischen Firma GlaxoSmithKline (GSK) könnte ab Anfang 2015 offiziell eingesetzt werden, ein Impfstoff der kanadischen Gesundheitsbehörden könnte nach erfolgreichen Tests ebenfalls zur Behandlung eingesetzt werden.
Diese drei Wirkstoffe könnten Ebola bekämpfen

Von den acht Medikamenten, die die WHO Anfang September vorgeschlagen hat, werden drei besonders häufig erwähnt. USA und Kanada haben das Serum ZMapp entwickelt, das aus drei Antikörpern besteht. Es wurde auch ohne vorangehende klinisch Tests schon mehreren Ebola-Patienten verabreicht. Die Wirksamkeit des Mittels ist noch unbestätigt.
Auch ein Grippemittel von Toyama Chemical trägt große Hoffnungen. Im November soll ein Test zur Wirksamkeit in Guinea starten. Wäre das Medikament wirksam im Kampf gegen Ebola, könnte damit schnell vielen Menschen geholfen werden, denn es ist potenziell rasch herstellbar und in Tablettenform erhältlich, so dass auch schwer zugängliche Gebiete damit versorgt werden könnten.
Das dritte Mittel im Gespräch stammt von der kanadischen Firma Tekmira. "TKM-Ebola" kann laut WHO aber erst bis Ende 2015 in größeren Dosen eingesetzt werden. Bis es ein wirksames Medikament gegen Ebola gibt, erlaubt die WHO Experimente mit weiteren Mitteln. Seit September ist auch der Einsatz von Therapien auf Blutbasis erlaubt. AFP/sh