Schauspieler Heiner Lauterbach will mit dem Kinofilm "Harms" das Genre des Gangsterfilms dem deutschen Publikum wieder näher bringen. Für seine Rolle als Gangster bekommt der 61 Jahre alte Lauterbach viele gute Kritiken. "Harms" ist am gestrigen Donnerstag in den deutschen Kinos angelaufen, allerdings noch nicht in unserer Region.
Heiner Lauterbach als Ex-Knacki in "Harms"
Heiner Lauterbach ist „Harms“, der nach 16 Jahren aus dem Gefängnis freikommt. Er trifft seine Freunde wieder und Jasmin, die Hure. Dann winkt das ganze große Ding: ein Überfall auf die Bundesbank – 70 bis 100 Millionen Euro. Angestiftet wird er dazu von einem Ex-Vorstand der Bank (Friedrich von Thun), helfen sollen ihm seine alten Freunde (Axel Prahl, Martin Brambach).
Harms, der Profi, weiß, dass man so viele Scheine in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht rasch genug bewegen kann und beschränkt sich auf ein Drittel des vorhandenen Geldes. Beute genug, denkt Harms ... Das Genre des Gangsterfilms sei in Deutschland etwas in Vergessenheit geraten, meint Lauterbach. Mit „Harms“ will er das ändern.
"Harms": Ein brutaler Gangsterfilm
Heiner Lauterbach ist einer der bekanntesten Schauspieler in Deutschland, hat in rund 50 Filmen mitgespielt. Und doch hat sein neuer Film seinen "Pioniergeist" wieder geweckt. Das liegt an zweierlei Dingen: Erstens ist "Harms" ein brutaler und blutiger Gangsterfilm wie er selten gedreht wird in Deutschland und zweitens hat Lauterbach als Produzent des Films komplett auf Geld aus der Filmförderung verzichtet.
"Es ist ja kein Geheimnis, dass Filme in Deutschland nur gefördert werden, wenn sie eine gewisse Kunstform bedienen oder wenn es sich um eine neue, erfolgsversprechende Feel-Good-Komödie handelt", sagt Lauterbach im Interview der Nachrichtenagentur dpa in München. "Das Gangster-Genre tut sich da schwer."
Und so versuchten Lauterbach und Regisseur Nicki Müllerschön gar nicht erst, Gelder für ihr Projekt aufzutreiben, sondern bauten auf die Einsatz- und Risikobereitschaft ihrer Mitstreiter, die zuerst einmal - unabhängig von ihrer Aufgabe, ob Fahrer, Regisseur oder Schauspieler - 1000 Euro pro Woche bekamen. Mehr gibt es nur, wenn der Film Geld einbringt.
"Harms" ist ein für das deutsche Kino durchaus ungewöhnlicher Film geworden zwischen dunkler Melancholie und schmerzhafter, brutaler Blutrünstigkeit - mit berührenden Szenen, allerdings mit einigen Längen und Schwächen in den spärlichen Dialogen. dpa/AZ