Im März begann der Albtraum von Marte Deborah Dalelv aus Norwegen. Der Boulevardzeitung Verdens Gang erzählte die 24-Jährige, die seit 2011 in Qatar gearbeitet hatte, sie habe im März gemeinsam mit Kollegen in der Stadt gefeiert und dabei auch Alkohol getrunken. Auf dem Rückweg habe sie dann ein männlicher Kollege statt in ihre eigenes Hotelzimmer in sein Hotelzimmer gebracht. Dort soll es zu der Vergewaltigung gekommen sein.
Strafe für das Opfer: 24-Jährige muss wegen "Sex vor Ehe" ins Gefängnis
Als sie die Tat bei der Polizei angezeigt habe, habe man ihr gesagt: "Du weißt, dass dir niemand glauben wird." Darauf wurde sie festgenommen. Ein Gericht hat die 24-Jährige nun zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt, berichtete die norwegische Nachrichtenagentur NTB. Weder Polizisten noch Richter haben der jungen Frau geglaubt, dass sie vergewaltigt worden sei.
Stattdessen wurde sie wegen Sex außerhalb der Ehe, Alkoholkonsum und wegen falscher Angaben verurteilt. Gegen die Entscheidung ist Berufung eingelegt worden. Bis zum Beginn des Verfahrens im September sitzt die Norwegerin nun aber ohne Pass in den Vereinigten Arabischen Emiraten fest.
Skandal-Urteil "geht stark gegen unseren Sinn für Gerechtigkeit"
Norwegens Außenminister Espen Barth Eide sagte gegenüber NTB, es sei seltsam, dass man eine Vergewaltigung anzeige und dann für ein Verbrechen verurteilt werde, das "in unserem Teil der Welt" gar kein Verbrechen sei. "Das geht stark gegen unseren Sinn für Gerechtigkeit." Die Regierung wolle sich für die 24-Jährige einsetzen. dpa