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Heidenheim: Großeinsatz an Schule in Heidenheim: "Wie im Film"

Heidenheim

Großeinsatz an Schule in Heidenheim: "Wie im Film"

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    Schwer bewaffnet sicherten Polizisten das Gelände rund um die technische Schule im baden-württembergischen Heidenheim.
    Schwer bewaffnet sicherten Polizisten das Gelände rund um die technische Schule im baden-württembergischen Heidenheim. Foto: Alexander Kaya

    Gegen 13 Uhr geht der Alarm bei der Polizei ein: Von einer Amoklage an der technischen Schule Heid Tech im baden-württembergischen Heidenheim ist die Rede. Mehrere Zeugen geben an, in der Nähe der Schule einen Mann mit einer Waffe gesehen zu haben. Über 100 Polizisten sichern daraufhin nach Berichten der Heidenheimer Zeitung das Gelände. Einige von ihnen sind mit Maschinenpistolen bewaffnet, andere verschanzen sich hinter Mauern. Auch ein Hubschrauber ist im Umfeld der Schule im Einsatz.

    „Ich kam mir vor wie in einem Film. Gerade nach diesem Wochenende, nach dem, was in Paris passiert ist, hatte ich da schon ein mulmiges Gefühl“, sagt Leonie Krehl. Sie besucht die zwölfte Klasse und hatte die Schule kurz vor dem Einsatz verlassen, um sich für die Mittagspause etwas vom Bäcker zu holen. „Auf dem Rückweg haben wir dann schon die Polizei gesehen, die Schüler, die alle aus dem Gebäude herauskamen.“ Schnell hätten die Einsatzkräfte dann die Straße gesperrt und die Schüler gebeten, sich in einiger Entfernung zu sammeln. „Das ist alles ganz ruhig abgelaufen, ohne Panik.“ Über die sozialen Medien machten dann unter den Schülern schnell die ersten Gerüchte die Runde. Bilder von einem Mann mit Pistole seien verschickt worden, von einer Klasse, die noch im Gebäude sei, und auch von Toten sei die Rede gewesen.

    Gerüchte um Tote stellen sich als falsch heraus

    Gerüchte, die sich schnell als falsch herausstellten. Bereits um 14.49 Uhr gab das Polizeipräsidium Ulm gestern in einer Pressemitteilung Entwarnung: „An Schule alles sicher (...) die Schüler dort sind in Sicherheit“, hieß es in der Meldung. Doch die Aufregung in der Stadt war groß. Viele hatten die Einsatzwagen der Polizei gesehen, die in Kolonnen mit Blaulicht durch die Straßen fuhren. „Man hat nur noch die Martinshörner gehört“, sagt auch Leonie Krehl.

    Erst am späten Nachmittag gibt die Polizei dann nähere Einzelheiten zum Einsatz bekannt. Demnach hatten die Beamten im Umfeld der Schule mehrere Personen kontrolliert und drei Männer mit zur Dienststelle genommen. Einer davon sah dem von Zeugen beschriebenen Mann ähnlich. Er wurde laut Polizei aber später wieder auf freien Fuß gesetzt.

    Verdächtiger hatte Spielzeugpistole dabei

    Einer der beiden anderen Verdächtigen, die unter Drogeneinfluss standen, hatte eine Waffenattrappe dabei. Nach Ermittlungen der Polizei handelte es sich bei ihm um eben jenen Mann, den die Zeugen nahe der Schule gesehen hatten. Er war, wie sich herausstellte, auf dem Weg zu einem Bekannten zufällig an der Schule vorbeigekommen. Zu dieser Zeit hatte er eine Spielzeugpistole dabei, die einer echten Waffe täuschend ähnlich sieht. Diese Pistole stellten die Beamten sicher. Was der Mann mit der Pistole vorhatte, sei Gegenstand der Ermittlungen. „Es gibt aber keine Hinweise darauf, dass er einen Angriff auf die Schule oder Dritte plante“, so die Polizei. Schon am Nachmittag wurden alle Männer wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Polizei führt jetzt die weiteren Ermittlungen.

    Sie legt allerdings Wert darauf, dass die Zeugen richtig gehandelt haben. Sie hätten in einer Situation, die ihnen gefährlich erschien, die Polizei verständigt. Vor Ort hätten alle Beteiligten professionell gehandelt. So seien die Schüler gut betreut und in Sicherheit gewesen.

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