Thomas Gottschalk im Quoten-Tief: Nur noch 1,40 Millionen Zuschauer (5,0 Prozent) haben seine neue Sendung "Gottschalk live" gesehen, die den ARD-Vorabend aus der Talsohle holen soll. Gottschalks Gast war Karl Lagerfeld. Seinen bisherigen tiefsten Stand hatte "Gottschalk live" am Donnerstag vergangener Woche mit 1,83 Millionen Zuschauern. Beim Start am 23. Januar hatten noch 4,34 Millionen zugesehen.
ARD nach Gottschalk gewohnt stark
Um 20.15 Uhr zeigte sich die ARD dann wieder gewohnt stark: Die Unterhaltungsserie "Um Himmels Willen" mit Fritz Wepper und Janina Hartwig brachte es auf 7,59 Millionen Zuschauer (22,9 Prozent). Die anschließende Krankenhausserie "In aller Freundschaft" kam auf 7,04 Millionen (21,0 Prozent). Am besten hielt noch RTL mit seiner Krimiserie "CSI: Miami" mit, die ab 20.15 Uhr auf 4,31 Millionen Zuschauer (13,0 Prozent) und ab 21.15 Uhr auf 4,40 Millionen (13,7 Prozent) kam.
Quoten: Konkurrenz abgeschlagen
Abgeschlagen landete die Konkurrenz dahinter: Die Zeichentrickserie "Die Simpsons" erreichte auf ProSieben 1,98 Millionen Menschen (6,1 Prozent) und um 20.45 Uhr 2,06 Millionen (6,1 Prozent). "Two and a Half Men" schaffte um 21.15 Uhr 2,80 Millionen Zuschauer (8,4 Prozent). Die Vox-Reihe "Daniela Katzenberger - Natürlich blond" kam auf 2,21 Millionen Zuschauer (6,7 Prozent) und die RTL-II-Reihe "Das Messie-Team - Start in ein neues Leben" 1,72 Millionen (5,3 Prozent).
"Das perfekte Model": Durchschnittlicher Auftakt
Durchschnittlich verlief der Auftakt für die neue Vox-Castingshow: Am Dienstagabend schalteten um 21.15 Uhr 1,29 Millionen Zuschauer (Marktanteil 5,0 Prozent) die neue Reihe "Das perfekte Model" ein, in der sich wieder junge Frauen Hoffnungen auf eine Karriere auf dem Laufsteg machen können. In der für den Kölner Privatsender wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer betrug der Marktanteil 7,8 Prozent.
Gottschalk-Nachfolger weiter unklar
Wer wird Gottschalks Nachfolger bei "Wetten, das...?" Jörg Pilawa will es offenbar nicht machen. Eine Entscheidung steht noch immer nicht fest, aber die Verhandlungen schreiten laut ZDF voran. Zu den vielfältigen Spekulationen über den Nachfolger von Thomas Gottschalk will der Sender nicht Stellung nehmen. (dpa, AZ)
Nach Thomas Gottschalk: Mögliche Nachfolger für "Wetten, dass..?"
Michelle Hunziker (34): Die Nummer zwei Plus: Charmant, elegant und nach zwei Jahren Co-Moderation «Wetten, dass..?»-erfahren. Minus: Wohl nicht jeder traut ihr zu, das ZDF-Unterhaltungsflaggschiff allein führen zu können.
Johannes B. Kerner (46): Der Last Man Standing Plus: Nach den zahlreichen Absagen der vergangenen Wochen ist er fast der Einzige, der noch übrig ist. Könnte auch gleichzeitig die Champions League moderieren, deren Free-TV-Rechte im Sommer 2012 von Sat.1 zum ZDF wechseln. Minus: Der «nette Herr Kerner» ist bei Kritikern etwa so beliebt wie Til-Schweiger-Komödien oder RTL-II-Dokusoaps. Lässt auch den leicht anarchischen Witz von Gottschalk vermissen.
Günther Jauch (55): Der Vertrauenswürdige Plus: Ihm gelingt einfach alles. Ob Sport, Politik, Quiz oder Gala, die Zuschauer sehen Jauch überall gern. Würde der Samstagabendunterhaltung Seriosität mit spitzbübischem Witz geben. Minus: ARD-Talk, RTL-Quiz und ZDF-Show würden kaum zusammenpassen. Außerdem vielleicht etwas zu bieder nach dem bunten Hund Gottschalk.
Jörg Pilawa (46): Die Allzweckwaffe Plus: Pilawa gilt schon lange als feste Größe der deutschen Familien-Unterhaltung im TV. Und nach seinem Wechsel von der ARD zum ZDF fehlt ihm da noch die richtige große Aufgabe. Minus: Hat schon sehr oft mit den Worten «kein Thema» abgewunken. Will wohl nach Hape Kerkelings Absage auch nicht gern zweite Wahl sein.
Stefan Raab (45): Das Multitalent Plus: Mit seiner ProSieben-Show «Schlag den Raab» hat er eine Art modernes «Wetten, dass..?» entwickelt. Ist als Tausendsassa immer für Überraschungen gut. Minus: Raab ist mit seinen «TV Total»-Events wie Wok-WM, Promi-Turmspringen oder Stockcar-Rennen fest im ProSieben-Geflecht verankert.
Anke Engelke (45): Die Witzige Plus: Sie hat Humor, ist weltgewandt und polyglott. Kann die große Gala, wie sie zuletzt beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf bewies. Minus: Glänzt vor allem in ihren Figuren und mag bissige Ironie - nichts für eine weichgespülte Samstagabend-Familienshow.
Barbara Schöneberger (37): Die Diva Plus: Groß, blond, wortgewaltig - irgendwie Gottschalk in weiblich. Minus: Manchmal etwas aufbrausend, gerne mal leicht zickig im Ton. Außerdem fühlt sie sich in Fernsehnischen wohl.
Ina Müller (46): Die Aufgedrehte Plus: Ist selbst so lustig und quirlig, dass sie kaum Gäste braucht. Und wenn diese dann richtig mitmischen, erlebt das Fernsehen kleine Sternstunden. Minus: Manchmal sehr überdreht und kaum zu bremsen. In einer zweieinhalbstündigen Show wohl zu viel des Guten.
Kai Pflaume (44): Plus: Der perfekte Schwiegersohn. Ihn mögen einfach (fast) alle: Kinder, Mütter, Großmütter. Kann ebenso gut mit normalen Kandidaten wie mit Prominenten umgehen. Minus: Sehr brav, hat kaum Ecken und Kanten. Ist außerdem erst von Sat.1 zur ARD gewechselt und hat dort mehrere Projekte am Laufen.
Jóko Winterscheidt (32) und Klaas Heufer-Umlauf (28): Das ewige Duo Plus: Das wäre eine Art Fernsehrevolution. Die Ex-Viva- und derzeitigen ZDFneo-Moderatoren sind jung, frech, unkonventionell und risikofreudig. Minus: Das wäre eine Art Fernsehrevolution. Sie sind jung, frech, unkonventionell und risikofreudig - vermutlich zu viel für das gesetzte ZDF-Publikum.