Da nutzten auch die Bilderrätsel, die Playmobil-Männchen und der böse Humor nichts mehr. Noch immer gibt es zwar Kollegen, die am Morgen in die Runde fragen, ob man denn Harald Schmidt gesehen hätte. Ach, war der wieder gut. Mag ja stimmen.
Nur haben sich immer weniger Zuschauer auf die spöttischen Eskapaden eingelassen, die viele Jahre lang die Absurditäten aus unserem bürgerlichen Alltag destilliert haben. Für Harald Schmidt waren Politikerphrasen und ihre Entlarvung stets eine Spielwiese, auf der er sich wohlfühlte.
Aus, Schluss, vorbei. Der Gründe gibt es viele. Und wer jetzt an Thomas Gottschalk und seine ARD-Vorabend-Show denkt, liegt nicht falsch. Götterdämmerung ist angesagt. Sowohl Gottschalk als auch Schmidt, für das junge Publikum im Veteranenalter, blieben weit hinter den Erwartungen ihrer Sender zurück.
Sat.1 hat den Schlussstrich für Harald Schmidt gezogen
Der Talk des Ex-„Wetten, dass ..?“-Moderators wird mit öffentlich-rechtlichen Mitteln durchgefüttert. Vorerst bis Mitte April. Sat.1 hat schon den Schlussstrich gezogen. Was beide Sender übersehen haben – wozu haben die eine Marktforschung? – ist die mediale Eigenständigkeit des Publikums. Vor allem junge Leute holen aus dem Netz, was sie interessiert. Und dazu gehören keine altgedienten Showmaster und Entertainer.