Am der havarierten japanischen Atomkraftwerk haben die Betreiber jetzt ein Leck entdeckt, aus dem stark radioaktive belastet Wasser austritt. Möglicherweise gibt es sogar noch weitere Austrittsstellen, so der Betreiberkonzern Tepco.
Das am Sonntag entdeckte Leck, aus dem alle eineinhalb Sekunden ein Tropfen radioaktiv versuchte Flüssigkeit austritt wurde Angaben des Betreibers zufolge abgedichtet. Dabei seien 12 Bolzen, Spezialmaterial und Plastikklebeband zum Einsatz gekommen.
Strontium wurde jetzt in einem Abwassergraben nachgewiesen
Reperaturtrupps hatte an Kühlwassertanks undichte Stellen entdeckt, die tödliche Dosen Radioaktivität enthielten. In einem der Abwassergräben, so Tepco, wurde jetzt Strontium nachgewiesen. Unter Experten gilt Strontium als "Knochenkiller".
Vor wenigen Tagen hatte die japanische Atomaufsicht die Probleme in Fukushima auf Stufe der internationalen Skala für Atomunfälle eingeordnet. Das entspricht einem "ernsten Störfall". Insgesamt waren rund 300 Tonnen Wasser aus der Anlage ausgelaufen, die radioaktiv verseucht sind.
Fukushima: Extrem hohe Strahlenwerte können Menschen in vier Stunden töten
Am Samstag berichtete Tepco, dass an vier Stellen rund um die Kühltanks eine sehr stark erhöhte Radioaktivität gemessen worden sei. Die gemessenen Werte lagen bei 1800 Milisievert pro Stunde. Ist ein Mensch einer derartigen Strahlung vier Stunden ausgesetzt, ist das für ihn tödlich.
Mitte März 2011 war nach einem Erdbeben und einem Tsunami das Kühlsystem des Atomkraftwerks ausgefallen, woraufhin es in mehreren der Reaktoren zur Kernschmelze kam. Seitdem kämpft der Betreiber Tepco mit großen Mengen radioaktiv verseuchten Wassers, das an den beschädigten Reaktoren zur Kühlung eingesetzt wurde.