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Ebola: Forschung zu Ebola-Mittel: Ein Wettlauf gegen die Zeit

Ebola

Forschung zu Ebola-Mittel: Ein Wettlauf gegen die Zeit

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    Wissenschaftler arbeiten unter Hochdruck an Mitteln, um das Ebola-Virus einzudämmen.
    Wissenschaftler arbeiten unter Hochdruck an Mitteln, um das Ebola-Virus einzudämmen. Foto: James Gathany/Centers for Disease Control and Prevention (dpa)

    Inzwischen sind bereits mehr als 3300 Menschen an Ebola gestorben, doch gegen die in Westafrika wütende Krankheit gibt es immer noch keine zugelassenen Medikamente oder Impfstoffe. Wissenschaftler arbeiten unter Hochdruck an Mitteln, um das Virus einzudämmen. Für Einzelne hat die Testphase an Menschen bereits begonnen.

    Ebola: Es gibt vielversprechende Impfstoffe

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zwei Impfstoffe als "vielversprechend" ausgemacht und hofft, dass erste Testergebnisse für beide zur Unbedenklichkeit ab November oder Dezember vorliegen werden. Einige wenige medizinische Helfer im Ebola-Gebiet könnten ab November geimpft werden - wenn die ersten Tests positiv ausfallen. In Phase zwei soll die Wirksamkeit der Impfstoffe überprüft werden. Diese Tests könnten dann in den von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern im Januar oder Februar beginnen.

    Der Impfstoff cAd3-ZEBOV der britischen Firma GlaxoSmithKline (GSK) ist mit einem Träger ausgestattet, in den ein Ebola-Gen eingefügt wurde, um eine Immunreaktion auszulösen. Die ersten Tests an Menschen begannen im September in den USA und in Großbritannien. So soll die Unbedenklichkeit des Stoffs sichergestellt werden. Weitere Tests der Phase eins sind in Mali und Gambia vorgesehen. Laut WHO dürfte GSK Anfang 2015 etwa 10.000 Dosen des Impfstoffs zur Verfügung haben

    Der Impfstoff rVSV-ZEBOV wurde von den kanadischen Gesundheitsbehörden entwickelt. Er soll laut WHO ab Oktober in den USA an gesunden Freiwilligen getestet werden. Die Lizenz zur Vermarktung des Impfstoffs hat die US-Firma NewLink Genetics. Das Mittel soll über ein geschwächtes Virus für eine Viehkrankheit wirken, dem ein Ebola-Gen eingefügt wurde. Die kanadische Regierung stellte der WHO bereits 800 Dosen kostenlos zur Verfügung und könnte deren Zahl auf 1500 bis 2000 nach den ersten Tests erhöhen.

    Ebola-Medikamente machen Hoffnung

    Anfang September hat die WHO acht Wirkstoffe vorgeschlagen, die möglichst schnell entwickelt werden sollen. Drei davon werden am Häufigsten genannt:

    So wird das aus drei Antikörpern bestehende Serum ZMapp als eine große Hoffnung präsentiert. Das Medikament wurde in Zusammenarbeit zwischen US- und kanadischen Laboren sowie deren jeweiligen Regierungen entwickelt. Es wurde bereits mehreren Ebola-Kranken verabreicht, obwohl es noch keine klinischen Tests zu dem Mittel gab. Bei den Patienten, die überlebten, ist unklar, welchen Anteil ZMapp an der Heilung hatte. Der Vorrat an ZMapp ist nach Herstellerangaben derzeit erschöpft - bis Jahresende dürften aber wieder einige hundert Dosen zur Verfügung stehen.

    Als mögliches Medikament wird auch das Grippemittel T-705 oder Avigan von Toyama Chemical gehandelt, einer Tochter von FujiFilm. Ein von Frankreich geleiteter Test zur Wirksamkeit an Ebola-Kranken soll im November in Guinea starten. Es ist das einzige Mittel, das potenziell rasch herstellbar wäre und von dem es laut Hersteller ausreichende Vorräte für mehr als 20.000 Menschen gibt. Als Vorteil gilt auch, dass das Mittel in Form von Tabletten gegeben wird, wodurch es in schwer zugänglichen Gebieten einfacher eingesetzt werden könnte.

    Prüfung weiterer Mittel gegen Ebola

    Für die Entwicklung ihres Mittels TKM-Ebola erhielt die kanadische Firma Tekmira einen Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium über 140 Millionen Dollar. 900 Dosen könnten laut WHO bis Ende 2015 hergestellt werden.

    Weitere experimentelle Mittel werden geprüft. Zudem erlaubte die WHO im September den Einsatz von Therapien auf Blutbasis. Dabei wird bei Kranken das Serum von Menschen eingesetzt, die die Krankheit überstanden. afp/AZ

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