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USA: Festnahmen nach Bartschneide-Aktion unter Amish-Mitgliedern

USA

Festnahmen nach Bartschneide-Aktion unter Amish-Mitgliedern

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    Mit Zwangrasuren haben Mitglieder der Amisch-Relionsgemeinschaft im US-Staat Ohio andere Glaubensbrüder für mangelnde Folgsamkeit abgestraft. Wegen der Bart-Attacken nahmen Ermittler nun sieben Männer fest, wie die US-Bundespolizei FBI mitteilte. Die Beschuldigten hätten andere Amische gewaltsam festgehalten und ihnen dann mit "Scheren und batteriebetriebenenen Rasierern" die Bärte und das Haupthaar abgeschnitten.

    Am Mittwoch nahm die Bundespolizei (FBI) im Bundesstaat Ohio den Führer einer Splittergruppe, Samuel Mullet,  sowie seine drei Söhne, einen Schwiegersohn und zwei Anhänger unter dem Verdacht fest, für die brutalen Strafexpeditionen an Glaubensbrüdern  und -schwestern verantwortlich zu sein. Für die  Opfer sind die Taten die größte Demütigung: Bärte sind bei den Amish Zeichen ihrer Würde, nach der Hochzeit dürfen sie nicht mehr  abgeschnitten werden.

    Der inzwischen 66-jährige Mullet lebt seit 1995 mit seinen  Anhängern in dem abgelegenen Dorf Bergholz.  Mullet habe die Gemeinschaft mit eiserner Faust geführt und Mitglieder auch gezwungen in einem Hühnerkäfig zu schlafen, berichtet der Nachrichtensender CNN. Unfolgsamkeit sei mit Schlägen geahndet worden. Die Attackierten seien vermutlich frühere Anhänger Mullets gewesen, die die Gruppe wegen Meinungverschiedenheiten verlassen hätten.

    Die Amischen (englisch: Amish) spalteten sich im Jahre 1693 unter Führung des Schweizer Bischofs Jakob Ammann von den Mennoniten ab. Ihre Mitglieder emigrierten seit Anfang des 18. Jahrhunderts in die USA. Wegen ihrer Forderung nach einer strikten Trennung von Staat und Kirche, der Erwachsenen- statt der Kindstaufe und ihres Pazifismus wurden sie in Europa wiederholt verfolgt. Heute leben nach Medienberichten etwa 250 000 Amische in den

    Die Amischen legen großen Wert auf Familie, Gemeinschaft und Abgeschiedenheit von der Außenwelt. Sie tragen altmodisch anmutende Trachten und lehnen die Benutzung fast aller moderner Technik ab. Sie haben weder Elektrizität noch Telefone und sind nicht an das Abwassersystem angeschlossen. Überwiegend fahren sie auch keine Autos. Die Amischen stammen hauptsächlich von Südwestdeutschen und Deutsch-Schweizern ab. Daher sprechen sie untereinander Deutsch mit pfälzischem Dialekt. dpa/afp

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