Extra3 statt Reinhold Beckmann, Satire vom NDR statt Talk: Zum ersten Mal präsentierte Christian Ehring am Donnerstag die NDR-Satiresendung als bundesweite Ausgabe direkt nach den Tagesthemen.
Christian Ehring, der Nicht-NDR-Zuschauern vor allem aus seinen Auftritten in der "Heute Show" bekannt sein dürfte, bekam bei seiner Premiere reichlich Schützenhilfe von seinen ZDF-Kollegen. Nicht nur Oliver Welke selbst hatte einen kurze Einspieler am Ende der Sendung, auch der immer wütende Gernot Hassknecht alias Hans-Joachim Heist durfte sich über Ehrings Show im Ersten wunderbar empören.
Kritik zu Extra 3: Wallraff-Parodie fiel durch
Tatsächlich erinnerte die überregionale Premiere von Extra3 durchaus ein wenig an die "Heute Show" im ZDF. Politische Satire wechselte sich da ab mit mehr oder weniger gelungenen Einspielern, perfekt funktionierende Gags mussten sich den Sendeplatz mit bemühten Kalauern teilen.
Parodist Max Giermann, bekannt etwa aus "Switch Reloaded", schlüpfte etwa in die Rolle des Enthüllungs-Journalisten Günter Wallraff, der zum Dienst bei der Bundeswehr antritt - was nicht wirklich lustig war. Auch nicht gelungen war das Spottlied auf Ursula von der Leyen - Ehrings Gags auf Kosten der Verteidigungsminister waren es dafür umso mehr.
Überhaupt ist Moderator Christan Ehring zweifellos das Moment, von dem die ganze Show lebt. Seine Pointen sitzen, seine Präsenz ist toll, auch die weniger gut gelungenen Elemente der Show überspielt er gekonnt. Längen jedenfalls hatte Extra 3 am Donnerstagabend nicht. Und das will durchaus etwas heißen für eine Satireshow. Wohlgemerkt: Das ZDF gönnt seiner "Heute Show" nur 30 Minuten.
Extra 3 statt Beckmann
Die NDR-Satiresendung rund um den Irrsinn der Woche ist die erste von mehreren ARD-Humor-Formaten, die ab Oktober Reinhold Beckmann am Donnerstag nachfolgen. Beckmann hatte seine Talkshow im Ersten abgegeben.
Neben den Sendungen im Ersten können sich die Zuschauer auch weiterhin auf die Ausgaben von Extra 3 im NDR Fernsehen freuen - in der gewohnten Länge von 30 Minuten.
Im Ersten jedenfalls gilt für Christian Ehring und Extra 3: Operation gelungen, bitte weiter so - wobei durchaus noch Luft nach oben ist. bo