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Zu Bushidos Hasssong: Experte über Bushido: "War zu erwarten, dass er noch drastischer wird"

Zu Bushidos Hasssong

Experte über Bushido: "War zu erwarten, dass er noch drastischer wird"

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    Experte über Bushido: "War zu erwarten, dass er noch drastischer wird"
    Experte über Bushido: "War zu erwarten, dass er noch drastischer wird"

    Bushidos umstrittenes Lied "Stress ohne Grund" ist aus Sicht eines Experten der Popakademie in Mannheim eine Reaktion des Rappers auf kritische Medienberichterstattung über ihn. Es wäre unrealistisch gewesen, dass Bushido einlenke und Fehler eingestehe, sagte Medienwissenschaftler Marcus S. Kleiner im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Der Song enthält Tötungs- und Gewaltfantasien sowie schwulenfeindliche Parolen.

    Ist Bushidos Song "Stress ohne Grund" Ihrer Ansicht nach besonders hart oder für einen Raptext normal?

    Die beliebtesten Musikrichtungen

    Rock- und Popmusik: Musikform, die vor allem seit 1955 aus dem Rock ’n’ Roll, der Beatmusik und dem Folk entstand und von Musikgruppen aus dem amerikanischen Raum fortgeführt und popularisiert wurde.

    Oldies: Musikstücke, die vor mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten veröffentlicht wurden und dennoch häufig von den Medien gespielt und von den Hörern immer wieder gerne gehört werden.

    Deutsche Schlager: sind allgemein leicht eingängige, von Instrumenten begleitete Gesangsstücke der Popmusik mit deutschsprachigen, weniger anspruchsvollen, oftmals auch sentimentalen Texten.

    Volksmusik: Die traditionelle Musik umfasst Volkslieder, instrumentale Stücke und Musik für Volkstänze in bestimmten Regionen. Im allgemeinen Sprachgebrauch umfasst Volksmusik auch volkstümliche Schlager.

    Klassische Musik: Der Begriff klassisch wird auf das klassische Instrumentarium bezogen, womit auch populäre Formen wie Tanzmusik, Blasmusik oder die Gehobene Unterhaltungsmusik zur klassischen Musik gerechnet werden.

    Dance: Der Begriff bezeichnet vor allem im nicht-englischsprachigen Raum die „massentauglicheren“ Stile der elektronischen Tanzmusik. Dieses Genre bedient sich besonders elektronischer Instrumente wie Synthesizer und Sampler.

    Hip Hop und Rap: Hip Hop hat seine Wurzeln in der schwarzen Funk- und Soul-Musik und wird mit den Elementen Rap (MCing) , DJing, Breakdance, Graffiti-Writing und Basketball in Verbindung gebracht. Während man im HipHop den Glauben an eine bessere Zukunft vermitteln möchte, dreht sich in der Rap Musik alles darum zu erzählen, was in der Gegenwart passiert.

    Hard Rock und Heavy Metal: Der Hard Rock ist eine härter gespielte Stilrichtung der Rockmusik. Heavy Metal hingegen ist eine Stilrichtung der Rockmusik, deren Ursprünge im Hard Rock, Bluesrock und Psychedelic Rock liegen.

    Techno und House: Der Musikstil Techno bezeichnet synthetisch produzierte, meist vordergründig rhythmusorientierte Tanzmusik. House ist eine populäre Stilrichtung der elektronischen Tanzmusik, die in den 1980er Jahren in den USA entstand. Typisch ist der meist durch einen Drumcomputer erzeugte Rhythmus.

    Dubstep: Dubstep bezeichnet eine größtenteils in South London entstandene Musikrichtung, die aus Dub, Garage und Two Step hervorging.

    Operette: Die Operette ist ein musikalisches Bühnenwerk. Seit dem 19. Jahrhundert hat die Operette eher leichte, eingängige Musik, eine heitere oder sentimentale Handlung und gesprochene Dialoge zwischen den Musiknummern.

    Country: Country-Musik ist eine aus den USA stammende Musikrichtung, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus traditionellen Elementen der Volksmusik der europäischen Zuwanderervölker – insbesondere aus Irland und England – hervorging.

    Blues: Blues ist eine vokale und instrumentale Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft in den USA Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Der Blues bildet die Wurzel eines Großteils der populären nordamerikanischen Musik. Jazz, Rock, Rock 'n' Roll und Soul sind nah mit dem Blues verwandt.

    Gospel: Der Gospel ist nach deutschem Sprachgebrauch jene christliche afroamerikanische Stilrichtung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Negro Spiritual sowie Elementen des Blues und Jazz entwickelt hat.

    Jazz: Jazz ist eine ungefähr um 1900 in den Südstaaten der USA entstandene, ursprünglich überwiegend von Afroamerikanern hervorgebrachte Musikrichtung, die in vielfältiger Weise weiterentwickelt wurde, häufig im Crossover mit anderen Musiktraditionen und Genres.

    Kleiner: Bushido ist sehr stilsicher im Genre des Gangsterraps. Der Gangsterrap ist eine Musikart, die auf gewaltverherrlichende Texte setzt. Er ist mitunter sexistisch und rassistisch, setzt also auf eine Ästhetik der Härte. Insofern ist der Song erstmal rein musikalisch betrachtet nicht außergewöhnlich. Er wird außergewöhnlich, weil er reale politische Akteure, reale Personen des Zeitgeschehens adressiert. Daraus gewinnt er natürlich eine Dynamik, durch die versucht wird, mehr zu sein als nur Musik und direkt ins Gesellschaftsgeschehen einzugreifen.

    Sie kennen sich aus mit Bushido und seinem Werk - wie ist der Song einzuordnen?

    Kleiner: Der Song ist eine von zwei möglichen Reaktionen von Bushido auf die Berichterstattung der letzten Monate. Er hätte einlenken und sagen können: "Okay, ich habe Fehler gemacht, ich möchte mich dafür entschuldigen, ich lege jetzt alles offen, was mir zur Last gelegt wird und beziehe Stellung". Das wäre der eine Weg gewesen. Der ist aber sehr unrealistisch, wenn man sich mit Bushidos Künstlerbiografie auseinandersetzt: Es war zu erwarten, dass er noch drastischer wird, dass er noch härter wird in seinen Liedern, in seinen öffentlichen Auftritten. Und das zeigt dieser Song mustergültig, dass er die Ästhetik und den Weg der Drastik und der Härte gewählt hat.

    Wer ist eigentlich der typische Raphörer?

    Kleiner: Es gibt keine klare Zielgruppe für Rapmusik. Jugendliche aus allen Schichten können

    Und wie ernst nehmen die Rap-Hörer die Botschaften aus Songs wie Bushidos "Stress ohne Grund"?

    Kleiner: Das ist sehr unterschiedlich und hängt davon ab, wie stark die Zielgruppe sich mit dem identifiziert, worum es in der Musik geht. Also ob man das wirklich für Realität nimmt oder aber genug Distanz entwickeln kann zu dieser Musik. Es hängt davon ab, wie sehr man die Musik direkt in seine Lebenswelt übersetzt. dpa

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