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Schlager: Ein bisschen Spaß muss sein: Roberto Blanco wird 75

Schlager

Ein bisschen Spaß muss sein: Roberto Blanco wird 75

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    Wo Roberto Blanco ist, sind schöne Frauen nicht weit.
    Wo Roberto Blanco ist, sind schöne Frauen nicht weit. Foto: dpa

    Zu Beginn seiner Karriere, Ende der 50er und in den 60er Jahren, waren weniger seine roten Sakkos als seine dunkle Hautfarbe eine Art  Markenzeichen des Sängers. "Ich war der einzige Farbige unter zehn  Künstlern, die beispielsweise bei Peter Frankenfeld auftraten",  erinnert sich Blanco im Interview mit der "Bild am Sonntag". Das  Exotische sei sein Erfolgsrezept im Showgeschäft: "Um über so lange  Zeit dabei zu sein, da musst du ein Exot sein", sagt er der  "Main-Post".

    Anders als bei anderen verläuft schon die Kindheit Blancos: Am  7. Juni 1937 kommt er in Tunis zur Welt und wächst zunächst in  Beirut und Madrid auf. Die Mutter stirbt früh. Gemeinsam mit dem  Vater, einem kubanischen Folklore- und Varieté-Künstler, und der  Stiefmutter reist Roberto viel umher, lernt Ägypten, Griechenland,  Italien und die Türkei kennen. Zu seinem Beruf findet er aber erst  später in Deutschland.

    Seine erste Rolle hatte Robert Blanco mit 19

    Dabei kommt ihm zunächst der Zufall zur Hilfe: Im Flugzeug lernt  der 19-jährige Blanco im Jahr 1956 den Regisseur Alfred Weidenmann  kennen. Blanco hatte zuvor eigentlich Arzt werden wollen, sein  Medizinstudium in Madrid aber nach zwei Semestern abgebrochen.  Weidenmann zeigt ihm nun den Weg ins Rampenlicht: Er verschafft ihm  seine erste kleine Filmrolle.

    Von da an geht es Schlag auf Schlag für den umtriebigen  Nachwuchskünstler. 1957 setzt sich Blanco in Frankfurt am Main bei  einem Gesangswettbewerb unter 1800 Teilnehmern durch. Ein Jahr  später tourt er mit dem Ensemble der berühmten Josephine Baker.  Blanco veröffentlicht seine ersten Lieder, tritt im Fernsehen auf.

    Der große Durchbruch gelingt ihm 1969: Mit dem Lied "Heute so,  morgen so" gewinnt Blanco den ersten Platz bei den Deutschen  Schlagerfestspielen. Es folgt eine Dekade voller Erfolge. Blanco  bekommt eigene Fernsehshows und Filmauftritte. Er veröffentlicht  Hits wie "Amarillo", "Der Puppenspieler von Mexiko", "Wer trinkt  schon gern den Wein allein" oder den Stimmungskracher "Ein bisschen  Spaß muss sein". Letzteres sei noch immer sein liebstes  Oktoberfestlied, sagt der Wahl-Münchner Blanco.

    Robert Blanco tourt weiter durch Deutschland

    Viel Spaß, so meinen Spötter, gönnt sich Blanco in späteren Jahren  auch privat. Er tritt noch immer in Schlager- und Oldiesendungen  auf, veröffentlicht auch Platten - sorgt jedoch vor allem mit  seinem turbulenten Privatleben für Schlagzeilen: Mehr als 30 Jahre  ist er mit seiner Frau Mireille verheiratet, die beiden haben zwei  Töchter, als im Jahr 2001 ein unehelicher Sohn Blancos zur Welt  kommt. Der Sänger zeigt sich zudem immer wieder öffentlich mit  anderen Frauen. 2011 lässt sich das Ehepaar Blanco schließlich  scheiden.

    Im selben Jahr sagt er ein zweites Mal "Ja": Auf einer  Seychellen-Insel ehelicht Blanco die 40 Jahre jüngere Kubanerin  Luzandra, "die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen  möchte", wie er sagt.

    Viele Deutsche finden ihn peinlich

    Bei den Deutschen kommen seine Eskapaden eher weniger gut an: 2004  wird Blanco in einer Umfrage der TV-Zeitschrift "Bildwoche" unter  die fünf peinlichsten Deutschen gewählt. Auch die roten Sakkos  haben keine Anziehungskraft. Ebenfalls 2004 wählt ihn die  Zeitschrift "Men's Health" unter die drei am schlechtesten  gekleideten Prominenten.

    Roberto Blanco lässt sich von Negativ-Ehrungen dieser Art nicht  beirren. Er zieht von Show zu Show und von Konzert zu Konzert. Im Allgäu tritt er ebenso auf wie in Kaufering, in Berlin oder in Frankfurt.

    Auch kurz vor seinem 75. Geburtstag tourt er weiter über  Bühnen, hat eine neue Platte veröffentlicht - und wendet sich neuem  Publikum zu: 2011 tritt er beim Wacken-Open-Air-Festival auf und  präsentierte die Heavy-Metal-Version von "Ein bisschen Spaß muss  sein" - stilecht, im roten Sakko.

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