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Darmstadt: Ehrenmord wegen falschem Freund? Eltern gestehen Mord an 19-Jähriger

Darmstadt

Ehrenmord wegen falschem Freund? Eltern gestehen Mord an 19-Jähriger

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    Ein Parkplatz in Darmstadt: Hier wurde die Leiche der 19-Jährigen gefunden. Es war wohl ein sogenannter Ehrenmord.
    Ein Parkplatz in Darmstadt: Hier wurde die Leiche der 19-Jährigen gefunden. Es war wohl ein sogenannter Ehrenmord. Foto: Andre Hirtz (dpa)

    Der Tod einer 19-Jährigen hat Darmstadt erschüttert: Sie wurde am Mittwoch an einem Parkplatz in Darmstadt entdeckt worden. Nun hat ihr Vater die grausame Tat gestanden. Der 51-Jährige habe eingeräumt, sie erwürgt zu haben, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Reininger, am Freitag. Die Mutter habe dies bestätigt und zugegeben, im Zimmer der Tochter dabei gewesen zu sein - aber nicht gewürgt zu haben.

    Vater erwürgt 19-jährige Tochter mit bloßen Händen

    "Sie hat die Tat von Anfang an mitgetragen und beim Abtransport der Leiche geholfen", sagte Reininger. Der Grund: Der Freund der Tochter war den Eltern ein Dorn im Auge. Das Paar habe heiraten wollen. Die Eltern sitzen unter Mordverdacht in Untersuchungshaft.

    Bei ihrer Festnahme in der Nacht zum Donnerstag hatten die Eltern die Tat noch bestritten. Die Leiche der 19-Jährigen war am Mittwoch entdeckt worden. Laut Obduktion wurde die junge Frau mit bloßen Händen erwürgt.

    Bei dem Opfer handelt es sich um eine Deutsche pakistanischer Herkunft, auch ihr Freund stamme aus Pakistan. Ob die Herkunft der Familie eine Rolle gespielt haben könnte und die Eltern sich womöglich in ihrer Ehre verletzt fühlten, wollte Reininger nicht sagen. "Das ist nur Spekulation."

    Mutter war beim Mord ihrer Tochter anwesend

    Auch der Onkel (39) und die Tante (36) der jungen Frau waren zunächst in Verdacht geraten, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Ihnen werde allerdings nicht mehr Beihilfe vorgeworfen. "Es gibt derzeit keinen Tatverdacht mehr. Die Beiden wussten offenbar doch nichts davon", sagte Reininger. Die Verwandten waren am Mittwoch noch bei einem Haftrichter gewesen. Allerdings kamen sie nicht in U-Haft.

    Die Ermittler wollen sich weiterhin auch auf Zeugen konzentrieren. Der Freund der Tochter sei schon vernommen worden, sagte Reininger.

    Die Tat geschah den Ermittlungen zufolge in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in der Wohnung der Familie. Dann sei die Tochter mit einem Rollstuhl der Oma zu einem Fahrzeug transportiert und zu dem Parkplatz gefahren worden. dpa

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