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Ebola: Ebola geht zurück - der Hunger in Sierra Leone kommt

Ebola

Ebola geht zurück - der Hunger in Sierra Leone kommt

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    Ein Krankenhaus für Ebola-Infizierte in Gueckedou in Guinea.
    Ein Krankenhaus für Ebola-Infizierte in Gueckedou in Guinea. Foto:  Kristin Palitza/Archiv (dpa)

    Lange hielt das Thema Ebola im vergangenen Jahr die Welt in Atem. Nachdem es für einige Zeit ruhiger um die Epidemie geworden war, ist die Krankheit spätestens seit der internationalen Hilfskonferenz in Brüssel Mitte der Woche zurück auf der Agenda. Dabei gibt es einige gute, aber auch schlechte Nachrichten. Insgesamt ist die Krankheit auf der Rückmarsch - die Folgeprobleme sind aber noch lange nicht ausgestanden.

    Letzte Ebola-Patientin in Liberia aus Krankenhaus entlassen

    Gute Nachrichten gibt es aus Liberia. Dort ist am Donnerstag die letzte Ebola-Patientin aus einem Behandlungszentrum entlassen worden. Beatrice Yordolo konnte die von China errichtete Ambulanz im Vorort Pavynesville bei Monrovia verlassen, wie Regierungsmitarbeiter bestätigten. Yordolo zeigte sich "tief dankbar" für die erfahrene Hilfe. "Ich wusste nicht, ob ich es schaffe", sagte sie.

    Die Ebola-Epidemie - Von ersten Fällen zu geschlossenen Grenzen

    23. März: Im westafrikanischen Guinea sind laut einem Radiobericht etwa 60 Menschen an Ebola gestorben, es gibt fast 100 Infizierte. Rückblickend gehen Experten davon aus, dass es schon im Dezember 2013 erste Erkrankungen in der Region gab.

    25. März: Die Krankheit wird auch im Nachbarland Liberia nachgewiesen, mindestens fünf Menschen sind bereits gestorben.

    26. März: Die Behörden in Guinea verbieten den Verkauf und Verzehr von Wildtieren, da diese als mögliche Überträger des Erregers gelten.

    31. März: Die Epidemie breitet sich in beiden Ländern weiter aus. Der Senegal hat vorsorglich seine Landesgrenzen zu Guinea geschlossen.

    10. April: Die Regierung in Liberia kündigt eine strafrechtliche Verfolgung an, wenn sich Menschen den Gesundheitsbehörden entziehen.

    26. Mai: Nach WHO-Angaben sterben fünf Menschen in Sierra Leone. Das Land schließt daraufhin seine Grenzen.

    23. Juni: Der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zufolge wurden in den drei Ländern an mehr als 60 Orten Ebola-Patienten ausfindig gemacht. Experten warnen, die Epidemie sei außer Kontrolle geraten.

    2. Juli: Zahlreiche westafrikanische Gesundheitsminister und Experten treffen sich in Ghana zu einer Krisensitzung. Sie einigen sich auf eine länderübergreifende Strategie und ein Maßnahmenpaket. Dazu gehören Aufklärungskampagnen und ein WHO-Kontrollzentrum in Guinea.

    10. Juli: Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas einigt sich auf die Einrichtung eines Solidaritätsfonds.

    21. Juli: Die Vereinten Nationen warnen die Menschen in den Ebola- Regionen vor dem Verzehr von Flughunden und anderen Wildtieren.

    26. Juli: Nach dem Tod eines Ebola-Kranken in Nigeria versetzt das Land seine Sicherheitskräfte an Flughäfen, Seehäfen und Landesgrenzen in höchste Alarmbereitschaft.

    28. Juli: Liberia kündigt an, alle Grenzen zu den Nachbarstaaten zu schließen - bis auf zwei Flughäfen und drei andere Grenzpunkte, an denen Ein- und Ausreisende auf das Virus getestet werden sollen.

    29. Juli: In einer Klinik seines Landes stirbt der angesehene Arzt Sheik Umar Khan aus Sierra Leone, der sich im Kampf gegen die Seuche selbst angesteckt hatte.

    30. Juli: In Liberia wird die Schließung aller Schulen angeordnet.

    31. Juli: Auch Sierra Leone erklärt den nationalen Notstand. Laut Wissenschaftlern geht die Epidemie wohl auf Flughunde zurück. Die WHO plant ein 100-Millionen-Dollar-Programm für den Kampf gegen Ebola.

    1. August: Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Reisen nach Liberia, Sierra Leone und Guinea ab. Für die drei Länder hatten die USA zuvor schon eine Reisewarnung herausgegeben.

    4. August: Ebola erreicht Nigeria - ein Arzt ist nach offiziellen Angaben mit dem Virus infiziert. Die Weltbank sagt von Ebola betroffenen Ländern eine Nothilfe von bis zu 200 Millionen Dollar zu.

    5. August: Experten reagieren zurückhaltend auf Meldungen über eine vermeintlich erfolgreiche Behandlung eines erkrankten US-Arztes mit dem experimentellen Mittel «ZMapp». Er war zuvor zur Behandlung in die USA zurückgeflogen worden.

    6. August: Ein möglicherweise infizierter Patient stirbt in Saudi- Arabien, nachdem er laut Gesundheitsministerium in Sierra Leone war. US-Präsident Barack Obama verspricht Hilfen bei der Ebola-Bekämpfung. Liberia verhängt einen dreimonatigen Ausnahmezustand.

    7. August: Die spanische Regierung bringt erstmals in der aktuellen Epidemie einen infizierten Staatsbürger nach Europa.

    8. August: Die WHO erklärt die Ebola-Epidemie in Westafrika zum Internationalen Gesundheitsnotfall. Die WHO kann nun völkerrechtlich verbindliche Vorschriften zur Bekämpfung der Epidemie erlassen. In Nigeria wird der nationale Notstand ausgerufen.

    9. August: Laut Angaben von Experten stelle die Ebola-Epidemie keine Gefahr für Deutschland dar. In Nigeria wurden zwei neue Ebola-Fälle bestätigt.

    19. August: Die Zahl der Ebola-Toten ist auf 1.229 Opfer gestiegen.

    24. August: Die Epidemie weitet sich aus - erste Fälle im Kongo.

    29. August: Jetzt ist auch Senegal von dem Ebola-Virus betroffen.

    05. September: Laut der WHO ist die Zahl der Ebola-Toten auf 2.000 gestiegen.

    10. September: Besonders schlimm ist die Lage in Liberia. Dort verbreitet sich der Virus rasend. Mit 2046 Patienten in Liberia ist das knapp die Hälfte der gemeldeten Ebola-Infizierten.

    25. September: Zahl der Ebola-Toten in Westafrika ist auf fast 3000 gestiegen. 1,2 Millionen Menschen sind unter Quarantäne gestellt.

    2. Oktober: In Westafrika werden weniger Ebola-Neuerkrankungen gemeldet

    11. Oktober: Im Kampf gegen Ebola stellt die internationale Gemeinschaft laut Uno zu wenig Geld bereit

    17. Oktober: Im Senegal wurde der Ausbruch für beendet erklärt.

    18. Oktober: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Zahl der Toten auf mindestens 4555 gestiegen.

    20. Oktober: Auch Nigeria erklärt Ebola-Ausbruch für beendet.

    23. Oktober: Der Ebola Verdacht bei einem Mann in Oberhausen hat sich nicht bestätigt.

    28. Oktober: In der Schweiz testen 120 Freiwillige einen Ebola-Impfstoff.

    9. November: Nach Angaben der WHO gibt es weltweit 14.098 Ebola-Erkrankungsfälle und bereits 5.160 Todesfälle

    13. November: Liberia hat den wegen der Ebola-Seuche verhängten Notstand wieder aufgehoben.

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte mit, dass in dem westafrikanischen Land in der Woche bis zum 1. März keine neuen Ebola-Fälle aufgetreten seien. In Liberia erkrankten mehr als 9240 Menschen an dem Virus, 4117 starben nach offiziellen Angaben an den Folgen der Krankheit.

    Insgesamt infizierten sich seit Ausbruch der Epidemie im Dezember 2013 fast 24.000 Menschen. Neben Liberia waren die Nachbarstaaten Sierra Leone und Guinea am stärksten von Ebola betroffen.

    Ebola: Sierra Leone kämpft mit den Folgen der Epidemie

    Gerade Sierra Leone hat trotz des langsamen Abklingens der Ebola-Epidemie mit den schweren Folgen der Krankheitswelle zu kämpfen. Fast 11 000 Menschen sind dort mit dem Virus infiziert, mehr als 3300 Erkrankte starben bereits in der westafrikanischen Nation. Meldet ein Haushalt einen Ebola-Fall, werden die Bewohner für mindestens 21 Tage - die offizielle Inkubationszeit - unter Quarantäne gestellt. Viele Häuser traf dieses Schicksal schon mehrfach. Mitunter sind die betroffenen Menschen dann über Wochen oder gar Monate von der Außenwelt abgeschnitten. Denn wer unter Quarantäne steht, kann weder zur Arbeit noch Einkaufen gehen. Erst kürzlich stellte das gerade mal sechs Millionen Einwohner zählende Sierra Leone noch 700 Haushalte in der Hauptstadt unter Quarantäne.

    In Guinea beginnt dagegen laut WHO am Wochenende ein erster groß angelegter Test eines Impfstoffs. Ähnliche Tests laufen in Liberia bereits seit einigen Wochen. Bislang gab es weder Medikamente noch Impfungen gegen die Virus-Erkrankung. Sollten die Tests erfolgreich sein, könnte es auch im von Ebola gebeutelten Sierra Leone für viele Patienten wieder neuen Hoffnung geben. dpa/AZ

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