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Tod mit 51: Dirk Bach litt wohl schon länger an Herzproblemen

Tod mit 51

Dirk Bach litt wohl schon länger an Herzproblemen

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    Dirk Bach hat wohl schon länger an Herzproblemen gelitten.
    Dirk Bach hat wohl schon länger an Herzproblemen gelitten. Foto: dpa

    In Bachs Appartement seien Medikamente gegen Bluthochdruck, Herzinsuffizienz sowie Cholesterinsenker gefunden worden. Eine Obduktion der Leiche des 51-Jährigen sei nicht vorgesehen, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Holger Freund, am Dienstag.

    Zum Todeszeitpunkt alleine in der Wohnung

    Zum Zeitpunkt seines Todes sei Bach allein in der Wohnung im Ortsteil Lichterfelde gewesen. Zuletzt sei der Schauspieler am Sonntag gegen 14.00 Uhr lebend gesehen worden. Am Montag gegen 16.20 Uhr wurde er gefunden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt. Die Leiche werde nun zur Beerdigung freigegeben. Der Kölner Beerdigungsunternehmer Christoph Kuckelkorn sagte, einen Termin für die Bestattung gebe es noch nicht.

    Bachs Herzprobleme waren einigen seiner Kollegen wohl bekannt. Der Kölner "Express" zitierte den Moderator Ross Antony mit den Worten: "Er hatte mit mir immer mal wieder über seine Herzbeschwerden gesprochen. Deswegen war er wohl auch öfter im Krankenhaus."

    Vorübergehend in Berlin gewohnt

    Bach hatte sich in Berlin vorübergehend ein Appartement gemietet, weil er dort ein Engagement am Schlossparktheater hatte. Er sollte dort ab Samstag die Titelrolle in "Der Kleine König Dezember" spielen. Nun sei das ganze Ensemble erschüttert, sagte am Dienstag der Sprecher des Theaters, Harald Lachnit. Am Vortag war die erste Hauptprobe für "Der Kleine König Dezember" angesetzt gewesen, Bach erschien aber nicht, was für ihn sehr untypisch war.

    Das war Dirk Bach

    Der Schauspieler und Entertainer Dirk Bach ist überraschend im Alter von 51 Jahren gestorben.

    Dirk Bach wurde tot in einem Hotel-Appartement in Berlin aufgefunden.

    Der Tod kam überraschend - einige Tage vor seiner Theaterpremiere in Berlin.

    Dirk Bach wurde in Köln geboren.

    Dirk Bach hatte nie eine Schauspielschule besucht. Er arbeitete sich in der freien Kleinkunst-Szene hoch.

    Er drehte auch Filme, Comedy-Formate, nahm Hörbücher auf, synchronisierte Filme und stand auf Theater- und Musical-Bühnen.

    Im Fernsehen hatte Dirk Bach, der mit Hella von Sinnen befreundet war, unter anderem Erfolg mit den Sitcoms «Lukas» und «Der kleine Mönch».

    Als Zauberer Pepe begeisterte Dirk Bach von 2000 bis 2007 im Kinderklassiker «Sesamstraße».

    Millionen mochten den schwergewichtigen, offen schwulen TV-Star wegen seiner schrillen Outfits

    Für seine bissigen Kommentare in der RTL-Dschungelshow «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» war Dirk Bach beliebt.

    Dirk Bach hatte die RTL-Show seit 2004 sechsmal mit Sonja Zietlow moderiert.

    Dirk Bach hinterlässt seinen Mann. Er war mit Thomas, einem Computerfachmann, verheiratet.

    Deshalb fuhr der Regisseur des Stücks, Lorenz Christian Köhler, selbst in Bachs Hotel-Appartement. Mit einer Hausangestellten öffnete er die Wohnung und fand dort den leblosen Bach. Daraufhin rief der Regisseur Feuerwehr und Notarzt. Es war aber nicht mehr möglich, ihn zu reanimieren.

    Sonja Zietlow veröffentlicht Hommage an Bach

    Unklar ist, wie es nun mit "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" weitergeht, der Sendung, die Bach seit 2004 zusammen mit Sonja Zietlow moderiert hatte. Zietlow veröffentlichte am Dienstag auf ihrer Website eine kleine Hommage an ihren Kollegen: "Was wir mit dir erleben durften, war mehr als Beruf.

    Zitate einst von Dirk Bach

    Über DSDS: "Diese Art von Sendungen, in denen man arglosen Jugendlichen vorgaukelt, sie werden Stars, und drei Monate später finden sie sich bei Aldi an der Kasse wieder, finde ich unmöglich."

    Über das Dschungelcamp: "„Ich bin ein Star“ ist keine Volksverdummung, sondern eine sehr ironische, satirische Sendung. Da begeben sich professionelle Unterhaltungskünstler für maximal zwei Wochen in den Dschungel, ich weiß wirklich nicht, was daran volksverdummend sein könnte."

    Über seinen TV-Konsum: "Eigentlich schaue ich querbeet, unter anderem politische Sendungen, die man natürlich vor allem bei den Öffentlich-Rechtlichen findet, weil sie einen gewissen Bildungsauftrag haben. Auch wenn sie sich zunehmend schwertun, den zu erfüllen, weil sie auch nur noch nach den Quoten schielen. Und wenn es eine Sendung gibt, die ich wirklich immer sehe, ist das „Lindenstraße“, da habe ich noch keine Folge verpasst."

    Über kleine Tabubrüche: "Das Schlimmste ist doch, wenn die Leute hinterher sagen: „Na ja, war ganz nett.“

    Über seine schönsten Rollen: "Das Schönste an musikalischen Auftritten, war mit Sicherheit damals bei der großen Trude Herr-Revue auf dem Kölner Roncalliplatz. Beim Musical war es ganz klar als ich bei "Die Schöne und das Biest" die Uhr gespielt habe."

    Warum er vegetarisch lebte: "Weil ich keine Tiere essen mag. Meiner Meinung nach sind die nicht zum Essen da.“

    Über guten Geschmack: "Ich finde sicher noch vieles lustig, was anderen schon zu weit geht, aber ich ziehe doch sehr klare Grenzen zwischen dem, was ich tue und was nicht."

    Über Homosexualität: "Homosexualität ist eine ganz selbstverständliche Sache geworden. Aber man ist ja nie am Ende; da gibt es immer noch sehr viel zu erkämpfen, bis das der letzte Schwule/die letzte Lesbe irgendwo im kleinsten Dorf sein Outing haben kann, ohne darüber nachzudenken, ob das zu einem Problem werden kann. Erst dann sind wir am Ziel angelangt, und obwohl wir schon viel erreicht haben, ist das noch ein langer Weg."

    Über sein Outing: "Das lief durch die Gnade der Zeit ganz unkompliziert ab. Meine Eltern waren da ungeheuer fortschrittlich, wenn man bedenkt, dass sie Jahrgang 1926 und 1928 waren."

    Über sein Privatleben: "Von einer Kamera möchte ich mich niemals länger beobachten lassen als notwendig. Ich mache ja nicht mal Homestorys für die bunten Illustrierten. Das würde mein Mann auch gar nicht mitmachen."

    Jeder Aufenthalt mit dir in Australien war eine Kur von allem, woran unsere Branche krankt." RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt bezeichnete Bach als "Ausnahmeerscheinung". Alle im Sender würden ihn sehr vermissen. Am Freitag (5. Oktober) zeigt RTL um 21.15 Uhr eine Sondersendung, in der Frauke Ludowig sein Leben nachzeichnet und Weggefährten und Freunde zu Wort kommen lässt.

    Bestürzte Reaktionen in Medien und Politik

    Der Schriftsteller Axel Hacke zeigte sich bestürzt. "Ich bin natürlich wahnsinnig traurig und schockiert", sagte der Autor des Stücks "Der Kleine König Dezember" in München der Nachrichtenagentur dpa. Die Redaktion der "Sesamstraße" erinnerte an Bachs großes Herz für Kinder, die Bundesvorsitzenden der Grünen, Claudia Roth und Cem Özdemir, an sein Engagement "gegen HIV und Aids, für Opfer von Folter und Gewalt, für Tierrechte und Umweltschutz". dpa/AZ

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