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Regisseur: Ermittlungen gegen Dieter Wedel wegen Verdachts einer Sexualstraftat

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Ermittlungen gegen Dieter Wedel wegen Verdachts einer Sexualstraftat

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    Nach wiederholten sexuellen Vorwürfen tritt Dieter Wedel als Intendant der Hersfelder Festspiele zurück. Momentan befindet sich der Regisseur nach einer Herzattacke im Krankenhaus.
    Nach wiederholten sexuellen Vorwürfen tritt Dieter Wedel als Intendant der Hersfelder Festspiele zurück. Momentan befindet sich der Regisseur nach einer Herzattacke im Krankenhaus. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen den Regisseur Dieter Wedel wegen einer möglicherweise nicht verjährten Sexualstraftat. Es liege ein Anfangsverdacht gegen den 75-Jährigen vor, sagte am Montagabend eine Behördensprecherin der Deutschen Presse-Agentur in München. Deshalb sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

    Ausgangspunkt für die Ermittlungen sei, so die Sprecherin weiter, ein Bericht im Zeit-Magazin. Dort hatten am 3. Januar drei Ex-Schauspielerinnen Wedel beschuldigt, er habe sie in den 90er Jahren sexuell bedrängt. Eine bezichtigt ihn dabei sogar der Vergewaltigung. Die Sprecherin betonte, dass die Einleitung des Ermittlungsverfahrens noch kein Hinweis für eine Schuld Wedels sei. Dies gelte es nun herauszufinden.

    Bad Hersfelder Festspiele beraten über Nachfolge Wedels

    Wedel, der mit Produktionen wie "Der große Bellheim" in den 80er und 90er Jahren ein sehr erfolgreicher TV-Regisseur war, war am Montag als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgetreten. Der 75-Jährige könne seine Aufgaben für die Theater-Festspiele nicht weiter wahrnehmen, erklärte eine Sprecherin Wedels am Montag.

    Die Verantwortlichen der Bad Hersfelder Festspiele haben am Dienstag über die Konsequenzen aus dem Rücktritt von Intendant Dieter Wedel beraten. "Wir müssen nun schauen, wie es weitergeht. Klar ist, dass es weitergeht", sagte die Sprecherin der Festspiele, Ina Rumpf, der Deutschen Presse-Agentur. "Alle Beteiligten setzen sich jetzt an einen Tisch und überlegen, was die beste Lösung ist." Mit Einzelheiten sei aber nicht vor Ende dieser oder Anfang nächster Woche zu rechnen.

    Laut der Stadt Bad Hersfeld sollen die nächsten Festspiele wie geplant vom 6. Juli bis 2. September stattfinden. Während beim Großteil der geplanten Stücke nach Wedels Abschied keine größeren Verwerfungen zu erwarten sind, dürften sich die Verantwortlichen vor allem mit dem Schauspiel "Das Karlos-Komplott" befassen. Das Schauspiel ist an das Drama "Don Karlos" von Friedrich Schiller angelehnt; Wedel schrieb das Buch und sollte Regie führen.

    Schon kurz nach Bekanntwerden von Wedels Rücktritt war der künstlerische Leiter der Festspiele, Joern Hinkel, zu dessen kommissarischem Nachfolger berufen worden. Der 47-jähriger Berliner inszenierte bisher zahlreiche Opern und Theaterstücke, aber auch Kurz- und Dokumentarfilme.

    "Derzeit befindet sich Dieter Wedel in einem Krankenhaus. Nach den Ereignissen der letzten zwei Wochen ist er gesundheitlich angeschlagen." Details zu seinem Zustand nach einer Herzattacke oder der Klinik machte sie nicht.

    Dieter Wedel nach Vorwürfen "verstört und erschüttert"

    In einer am Montag von Wedel verbreiteten persönlichen Stellungnahme heißt es: "Seit mehr als zwei Wochen sehe ich mich einer nicht enden wollenden Flut schwerster, öffentlich in den Medien erhobener Anschuldigungen und Vorwürfen ausgesetzt.

    In seiner persönlichen Stellungnahme erklärte Wedel, der Umfang der Beschuldigungen sowie die Art und Weise hätten ihn zutiefst erschüttert. Die Vorwürfe reichten bis zu 20 Jahre zurück. Wichtige Zeugen, die zu seiner Entlastung beitragen könnten, seien inzwischen verstorben, beklagte der Regisseur. Wedel wies auch auf Erpressungsversuche von vermeintlichen Zeuginnen hin. Sie hätten von ihm eine höhere als die ihnen von Verlagen und Zeitungen für ihre Aussage angebotene Summe gefordert, andernfalls würden sie ihn ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt belasten. Teilweise seien hier fünfstellige Summen im Spiel gewesen.

    „In diesem Klima der Vorverurteilung, der sogenannten Verdachtsberichterstattung, die auf keine erwiesenen Fakten gestützt sein muss, kann ich den Kampf um meine Reputation nicht gewinnen“, schreibt Wedel.

    Wedel war im Herbst 2014 Intendant der Bad Hersfelder Festspiele geworden. Seine Aufgaben soll vorerst Wedels bisheriger Stellvertreter Joern Hinkel übernehmen. (dpa/epd/AZ)

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