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Spanien: Die exzentrische Herzogin Alba ist tot

Spanien

Die exzentrische Herzogin Alba ist tot

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    Die Herzogin von Alba, Cayetana Fitz-James Stuart, ist nach kurzer Krankheit gestorben.
    Die Herzogin von Alba, Cayetana Fitz-James Stuart, ist nach kurzer Krankheit gestorben. Foto: Jose Manuel Vidal (dpa)

    Herzogin Alba war eine schillernde Persönlichkeit mit einem eigenen Kopf. Alba, eine Aristokratin mit den meisten Adelstiteln der Welt und eine der reichsten Frauen Spaniens, ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren gestorben.

    Nach Angaben eines Sprechers ihrer Familie starb Herzogin María del Rosario Cayetana Fitz-James Stuart y Silva am Morgen in ihrem Palast im südspanischen Sevilla. Sie war am Sonntag mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gebracht, aber nach zwei Tagen wieder nach Hause geholt worden, wo sie noch am Dienstagabend das Bewusstsein verlor und es nicht mehr wiedererlangte. Spaniens König Felipe und Königin Letizia sprachen der Familie ihr Beileid aus und schickten Blumenkränze, wie der Königspalast mitteilte.

    Alba trug gerne grellbunte Kleider

    Herzogin Alba trug gern grellbunte Kleidung und Pudellocken, ihr Gesicht ließ einen verhängnisvollen Hang zu Schönheits-OPs erahnen und sie scherte sich nur wenig um ihre Mitgliedschaft in Europas Hochadel. Viele Spanier liebten die Herzogin von Alba wegen ihrer unkonventionellen, schrillen Art.

    Fitz-James Stuart wurde am 28. März 1926 in Madrid geboren. Sie war die 18. in der Folge der Herzöge von Alba. Aufgrund der komplizierten Ehen ihrer Vorfahren trug sie mehr als 40 weitere Adelstitel und war damit laut Guinness-Buch Rekordhalterin.

    Europas Königshäuser auf einen Blick

    Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland sitzt seit 1952 Königin Elisabeth II. auf dem britischen Thron. Die aus dem Hause Windsor stammende "Queen" wurde während des Zweiten Weltkriegs zur Automechanikerin ausgebildet. Sie ist verheiratet mit ihrem Cousin dritten Grades, Prinz Philip Mountbatten.

    In Spanien hat 2014 König Juan Carlos I. abgedankt, nachdem er seit 1975 Staatsoberhaupt war. Jetzt regiert sein Sohn Felipe. Neue Königin ist dessen Frau Letizia - Spanien ist eine parlamentarische Erbmonarchie.

    In Dänemark ist Margrethe II. aus dem Haus Glücksburg seit 1972 Königin. Sie ist mit dem französischen Graf Henri Laborde de Montpezat verheiratet. Die 1940 geborene Königin ist als Kettenraucherin bekannt.

    In Belgien saß Albert II. aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha seit 1993 auf dem Thron. Der 1943 geborene Monarch ist auch Fürst von Lüttich. Er ist mit der italienischen Prinzessin Paola Ruffo di Calabria verheiratet. Nach Alberts Abdankung am 21. Juli 2013 regiert Sohn Philippe zusammen mit seiner Ehefrau, Königin Mathilde.

    Carl Gustaf XVI. aus dem Haus Bernadotte regiert in Schweden. 1973 kam er mit 27 Jahren auf den Thron. Der 1946 geborene König leidet unter Legasthenie. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München lernte er seine spätere Gattin Silvia Sommerlath kennen, die dort Hostess war.

    Regenten der Niederlande sind seit dem 30. April 2013 König Willem-Alexander und Königin Máxima. Willem-Alexander folgte seiner Mutter Königin Beatrix Wilhelmina Armgard van Oranje-Nassau auf dem Thron.

    In Norwegen ist Harald V. seit 1991 König. Er entstammt dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, kurz: Haus Glücksburg. Königin Sonja, seine Frau, war keine Adlige. Das Paar musste darum kämpfen, heiraten zu dürfen.

    Der Legende zufolge hätten sich der König von Spanien und die Königin von England eigentlich vor ihr verneigen müsse, doch tat sie das als reinen Blödsinn ab. Als die Queen 1988 Spanien besuchte, knickste die Herzogin vor ihr. Dann unterhielten sich die beiden gleichaltrigen Damen angeregt über ihre gemeinsame Kindheit in London - als Fitz-Stuarts Vater spanischer Botschafter und Elizabeth II. noch Prinzessin war.

    Herzogin Alba war zwei Mal verwitwet und drei Mal verheiratet

    Herzogin Alba war zwei Mal verwitwet und drei Mal verheiratet. Ihre dritte Ehe mit dem 25 Jahre jüngeren Beamten Alfonso Diez hatte im Jahr 2011 für Ärger in ihrer Familie gesorgt, den die Herzogin jedoch rasch zu beenden wusste, indem ihr Mann auf jeden Anspruch auf ihr Vermögen verzichtete und sie ein Großteil ihres Erbes auf ihre fünf Söhne und eine Tochter aufteilte - wobei sie jedoch bis zum Schluss die Kontrolle über das Vermögen behielt. "Niemand hat Druck auf mich ausgeübt, ich lasse mich nicht beeinflussen", sagte sie damals dem Promimagazin "Hola".

    Nach der Trauung tanzte die alte Dame barfuß Flamenco und warf dann ihren Brautstrauß in die Menge der Schaulustigen. Gefeiert wurde im engsten Familien- und Freundeskreis - im Gegensatz zu ihrer ersten Hochzeit 1947 mit dem Sohn des Herzogs von Sotomayor, Don Pedro Luis Martínez de Irujo, bei der tausend Gäste mitfeierten und selbst die "New York Times" ins Schwärmen geriet. Doch schon ihre nächste Hochzeit mit dem elf Jahre jüngeren ehemaligen Jesuitenpater Jesús Aguirre sorgte 1978 für einen Skandal.

    Alba hatte nie Angst, Konventionen zu brechen

    Angst vor einem Bruch mit den Konventionen hatte Cayetana - wie sie von ihren Fans liebevoll genannt wurde - nie; ebensowenig wie Berührungsangst gegenüber den Boulevardmedien. "Wenn sie Dich vergessen, bist Du niemand mehr", sagte sie einen Monat vor ihrer letzten Hochzeit dem Magazin "Yo Dona".

    All ihrer Exzentrik zum Trotz war die Herzogin eine gewiefte Geschäftsfrau. Unter ihrer Führung konnte die Familie das reiche Erbe der Vorfahren weiter mehren; nicht zuletzt Dank großzügiger Agrarsubventionen der EU, wie Kritiker anmerkten. Das Vermögen der Albas wird auf bis zu 3,5 Milliarden Euro geschätzt. Zum herzöglichen Besitz zählen mehrere Paläste, Ländereien und Gemälde alter Meister von Goya bis Velázquez - nicht wenige davon alte Familienporträts. Laut einer weiteren Legende sollen die Albas ganz Spanien durchqueren können, ohne ihren Grundbesitz verlassen zu müssen.

    Nachfolger der Herzogin ist ihr ältester Sohn Cayetano Luis Martínez de Irujo Fitz-James Stuart. Der bisherige Herzog von Huéscar hat damit künftig das Recht, auf dem Pferd in die Kathedrale von Sevilla zu reiten.

    "Hier liegt Cayetana, die lebte, wie es ihr gefiel" wünschte sich die Herzogin in ihren 2011 veröffentlichten Memoiren als Aufschrift für ihren Grabstein. afp/AZ

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